Der Nacht ergeben
ihrem Hals hinunter, während sie die Hand hob, um sie auf die von Dante zu legen, die auf ihrer Wange lag. Bei Gott, der Kerl wusste wirklich, wie man das Herz einer Frau eroberte.
»Dante«, seufzte sie leise.
Ein leises Stöhnen entrang sich seiner Kehle, und er legte seine Stirn an ihre.
»Oh, Liebste, wenn du nur einen Funken Mitleid mit mir hast, siehst du mich nicht so an. Wenigstens nicht jetzt.«
Eine dunkle, sündige Hitze durchzuckte Abby, als sie sich gegen Dantes stählernen Körper presste. Hätte sie nicht in einem Dornengestrüpp gestanden, wären sie nicht von Dämonen verfolgt worden, und hätte es keine Hexen gegeben, die ganz in der Nähe lauerten, hätte sie ihn auf den Boden geworfen und mit ihm gemacht, was sie wollte.
Verdammt, er hatte sie völlig heißgemacht.
Leider konnte kein noch so inständiger Wunsch ihre Lage verändern. Daher zwang sie sich bebend und seufzend, einen Schritt nach hinten zu machen.
»Wir sollten den Hexenzirkel finden«, meinte sie resigniert.
Dante schloss kurz die Augen, als ränge er um Selbstbeherrschung, bevor er den Kopf hob und seinen Blick über den mit Sternen übersäten Himmel gleiten ließ.
»Ja, die Morgendämmerung kommt viel zu bald. Wir sollten diese Sache hinter uns bringen.«
Kapitel 9
Die vergangenen Jahrhunderte hatten Dante mehr als nur ein paar Lektionen gelehrt. Lasse dich nie von einem Betrunkenen zum Essen einladen. Drehe niemals einer verärgerten Frau den Rücken zu. "Wette niemals auf ein Pferd namens Lucky. Kämpfe niemals nach einer Flasche Gin mit einem Chactol-Dämon.
Und ignoriere niemals, niemals den reinen Instinkt.
Diese letzte Lektion war die härteste gewesen und diejenige, die er am gründlichsten gelernt hatte. Sie war der Grund, warum er nicht geradewegs auf den Hexenzirkel zugesteuert war, obwohl es ihm gelungen war, dessen Witterung einen Kilometer vor den verlassenen Fabriken aufzunehmen.
Irgendetwas stimmte nicht ganz, das wurde ihm klar, als sie sich näherten. Eine eisige Kälte prickelte auf seiner Haut, und der Geruch von frischem Blut erfüllte die Luft.
Eine Schlacht hatte in der Nähe stattgefunden. Eine Schlacht, in der mächtige Magie und eindeutig auch ein Blutbad eine Rolle gespielt hatten.
Dante ging um die Bäume herum, die den Versammlungsort des Hexenzirkels vor Einblicken schützten, und versuchte, die vor ihnen liegende Gefahr zu bestimmen. Er konnte keine Dämonen spüren, aber er war sich nicht länger sicher, dass die Kreaturen der Nacht die größte Bedrohung darstellten.
Und natürlich war es das, was ihn am meisten beunruhigte.
Das Gefühl, dass dieser unsichtbare Feind ihn an der Nase herumführte, gefiel ihm nicht. Aber welche andere Möglichkeit blieb ihm denn schon, als weiterzugehen?
Er musste die Hexen finden.
Selbst wenn es ihn umbrachte.
Das war ein Gedanke, der ihm ganz gewaltig auf die Nerven ging.
Er blickte über die Schulter und sah zu, wie Abby sich anstrengte, ihr Hemd aus einem Dornenbusch zu befreien, an dem sie hängen geblieben war. Ein schwaches Lächeln umspielte seine Lippen. Sie war wahrhaftig das ungewöhnlichste Wesen überhaupt. So selten und kostbar wie das edelste Juwel.
Als ob sie seinen Blick spürte, hob sie plötzlich den Kopf, um ihn mit der ungeheuren Wut anzufunkeln, die sie einzig und allein für ihn reserviert zu haben schien.
»Verdammt, wenn wir schon im Kreis laufen, können wir das dann wenigstens irgendwo tun, wo es Mokkaeis und eine Klimaanlage gibt?«
»Wir laufen nicht im Kreis.« Instinktiv stritt er ihren Vorwurf ab. »Zumindest nicht genau.«
»Ich nehme an, du besitzt irgendeine Art fledermausartiges Sehvermögen?«
Er sah sie spöttisch an. »Weißt du, dass Fledermäuse blind sind?«
Sie fletschte die Zähne. »Dann eben vampirisches Sehvermögen.«
Er zuckte mit den Schultern. »Ich kann gut genug sehen -nicht dass das wirklich eine Rolle spielen würde. Ich halte nicht Ausschau nach dem Hexenzirkel.«
»Wie bitte?« Abbys Augen glitzerten im schwächer werdenden Mondlicht gefährlich. »Ich schwöre bei Gott, Dante, wenn du mich durch dieses mutierte Dornenfeld geführt hast, weil das ein Witz sein soll, dann werde ich dich pf...«
»Mich pfählen, ja, ich weiß«, erwiderte er gedehnt. »Vielleicht versuchst du mal ein bisschen weniger berechenbar zu sein, Liebste.«
»Du hast mir nicht die Gelegenheit gelassen, dir zu sagen, wohin ich dir den Pfahl rammen würde«, fuhr sie ihn an.
Ein Anflug von guter Laune
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