Der Nacht ergeben
Meister?«
»Ich spüre eine... Störung. Kehre zu Amil zurück.«
»Jetzt? Und was, wenn der Pr...«
Unvermittelt war die Luft von einer eisigen Kälte erfüllt.
»Ich sagte, kehre zu Amil zurück.«
Sowohl Abby als auch die andere Frau erbleichten, als sie die scharfe, eiskalte Stimme hörten. Es war die Stimme eines Mannes, der, ohne nachzudenken oder zu zögern, töten konnte.
»Natürlich«, murmelte die junge Frau, während sie sich tief vor dem Mann verneigte, und eilte aus dem Raum.
Der Mann, der Abby offenbar für einen Augenblick vergessen hatte, starrte in die flackernden Flammen. »Nichts kann mich aufhalten. Jetzt nicht mehr.«
Kapitel 13
Dante wartete auf die Frau. Sie ging an seiner dunklen Gestalt vorbei, ohne ihn zu bemerken, und dann war es schon viel zu spät, als er mit einer schnellen Bewegung seine Zähne tief in ihre Kehle grub. Dank der Hexen war er nicht in der Lage, menschliches Blut zu trinken, aber das hielt ihn nicht davon ab, ihr die Gurgel herauszureißen.
Ohne auch nur einen Blick an sie zu verschwenden, ließ er ihren leblosen Körper zu Boden fallen und kehrte in die Schatten zurück, um seinen arroganten Komplizen dabei zu beobachten, wie er in die große Kammer schritt, die vor ihnen lag.
Es war ein Kinderspiel gewesen, Amil dazu zu überreden, ihn von den Ketten zu befreien. Das Böse wandte sich immer gegen sich selbst, und der ehrgeizige junge Schnösel war nicht vollkommen dumm. Er wusste recht gut, dass sein Meister nicht zögern würde, ihn dem nahenden Fürsten zum Fraß vorzuwerfen. Das war genau das, was er selbst umgekehrt ebenfalls tun würde, wenn er die Chance dazu erhielte.
Und zum Glück ließ sein übersteigerter Stolz ihn denken, dass er imstande war, die Kontrolle über einen bloßen Vampir zu behalten.
Eine Fehleinschätzung, die zu unterstützen Dante durchaus willens war. Zumindest so lange, wie er gehorsam den mysteriösen Meister ablenkte und dafür sorgte, dass Dante mit Abby davonschleichen konnte.
Sollte er ihm im Weg stehen, so würde Dante dafür sorgen, dass er sehr schnell zur Hölle fuhr.
Dante bewegte sich mit einer Lautlosigkeit, wie es kein Mensch konnte. Er schlich sich hinter Amil, der den Raum durchquerte, um vor einem dünnen, älteren Mann stehen zu bleiben, der mit einer schweren Robe bekleidet war. Der Meister. Dantes Augen verengten sich, als er die Macht spürte, die um den Magier herum schimmerte.
Er war gefährlich.
Sehr gefährlich.
Dante wich tief in die Schatten fern der Flammen zurück. Er wollte dem Magier nicht direkt entgegentreten. Nicht, wenn die Gefahr bestand, dass er getötet wurde, bevor er Abby befreien konnte.
Der Gedanke an Abby ließ seinen Blick instinktiv zu dem Pfosten wandern, an dem sie festgebunden war. Er hatte es absichtlich vermieden, sie zu genau anzusehen. Es reichte ihm zu wissen, dass sie lebte und offenbar unverletzt war. Sich mit ihrem offensichtlichen Leid zu beschäftigen würde ihn nur ablenken, wenn eigentlich Konzentration dringend notwendig war.
Erfüllt von kalter Wut, biss er die Zähne zusammen und bewegte sich weiter durch die Dunkelheit. Er ging auf die beiden Diener in ihren Roben zu, die nur wenige Schritte entfernt standen.
Auf der anderen Seite der Kammer trat Amil unterdessen dem Schwarzmagier entgegen. »Meister.«
Ein eisiges Prickeln der Macht erfüllte die Luft und brachte selbst Dante zum Zittern.
»Warum bist du hier?«, schalt ihn der ältere Mann. »Wo ist Kayla?«
Der jüngere Magier, der zu dumm oder zu arrogant war, um zu bemerken, wie sehr der andere ihm überlegen war, kicherte leise.
»Als ich sie zum letzten Mal gesehen habe, wurde sie von einem sehr wütenden Vampir in Fetzen gerissen.«
Es folgte eine erzürnte Pause. »Du hast es der Bestie gestattet zu entkommen?«
»Gewissermaßen«, antwortete Amil gedehnt.
Dante trat direkt hinter die Diener, die seine Anwesenheit noch nicht bemerkt hatten, und schlang ihnen seine Arme um die Kehle. Mit einer eleganten Bewegung drehte er ihnen die Hälse um, bis sie brachen, und ließ die leblosen Körper dann zu Boden sinken.
Sie hatten ihren Tod nicht kommen sehen, und er war seiner Freiheit einen weiteren Schritt näher.
Der Meister zischte scharf. »Du Dummkopf. Du törichter, gieriger Dummkopf.«
»Nein, kein Dummkopf«, widersprach Amil. »Zumindest bin ich nicht töricht genug, um zuzulassen, dass ich zu Futter für den Fürsten werde, damit Ihr in Eurem Ruhm schwelgen könnt.«
Es folgte eine
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