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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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überraschte Pause, als habe der Meister nicht erwartet, dass seinem Schüler sein endgültiges Schicksal klar werden würde.
    »Oh, vielleicht bist du doch nicht ein solcher Dummkopf«, flüsterte er mit kalter Stimme. »Sage mir, Amil, was beabsichtigst du zu tun?«
    »Das, was ich von Anfang an hätte tun sollen. Euch töten und selbst den Phönix dem dunklen Herrscher opfern.«
    Es war nicht weiter überraschend, dass diese großspurige Ankündigung dem älteren Mann nur ein Lachen entlockte. »Mich töten? Du?«
    »Ihr seid schwach durch Euren Kampf mit den Hexen«, prahlte Amil und brachte damit Dante dazu, in der Dunkelheit innezuhalten.
    Also war der Magier verantwortlich für das Blutbad unter den Hexen. Verdammt. Je schneller er Abby aus dieser Höhle holte, desto besser.
    Dante verschmolz wieder mit den Schatten, um sich hinter den Magier zu schleichen.
    »Ihr könnt kaum genügend Macht für einen Beschwörungszauber aufzubringen«, setzte Amil nach.
    Etwas, was möglicherweise ein Lächeln war, kräuselte die dünnen Lippen des Magiers, als dieser nach dem Medaillon griff, das ihm um den Hals hing.
    »Ich bin nicht so schwach, wie du glaubst.« Er zielte auf den jüngeren Mann und schleuderte ihm seine Macht entgegen.
    Abby war sich sehr wohl bewusst, dass sich irgendeine Art von mystischem Kampf zwischen den beiden mit Roben bekleideten Männern zusammenbraute. Es war auch schwer, das nicht zu bemerken, da der Jüngere der beiden unvermittelt gegen die Wand am anderen Ende des Raumes geschleudert wurde, nur um sich wieder aufzurappeln und sich auf den älteren Mann zu stürzen.
    Trotzdem galt ihre Aufmerksamkeit nicht den miteinander kämpfenden Magiern.
    Sie hatte Dante in dem Moment gespürt, als er den Raum betreten hatte. Eine wilde Freude, die fast ihr Herz stillstehen ließ, hatte sie durchzuckt, als sie ihn endlich ausgemacht hatte, während er durch die Schatten schlich.
    Er war am Leben und frei, und er war auf dem besten Wege, sie von diesem schrecklichen Ort wegzubringen.
    Und dann hatte ihre Freude nachgelassen, als das Licht geflackert und sie den blutroten Fleck gesehen hatte, der auf seinem Hemd prangte. Sie erinnerte sich vage, dass der junge Mann mit der Robe behauptet hatte, ein Vampir reiße diese Frau namens Kayla in Fetzen, aber irgendwie hatte sie das nicht mit Dante in Verbindung gebracht. Nicht, bis sie beobachtet hatte, wie er aus den Schatten geschlüpft war, um die beiden Diener mit schneller und tödlicher Leichtigkeit ins Jenseits zu befördern.
    Er war der stille, leichtfüßige Tod. Ein rücksichtsloser Killer, der ohne Gnade seine Beute schlug.
    Ihr lief ein Schauder über den Rücken, als sie in seinem Gesicht forschte, das zu einer mitleidslosen Maske erstarrt war, und den Augen, in denen ein eisiges Feuer silbern glitzerte.
    Das hier war der Vampir, vor dem er sie gewarnt hatte. Der Dämon, der hinter diesem Bild von einem Mann lauerte.
    Eine Gänsehaut überlief sie.
    Aber der Grund war nicht Angst. Vielleicht war es lächerlich naiv, aber sie glaubte einfach nicht, dass er ihr etwas antun konnte. Wenigstens nicht absichtlich.
    Es war eher das Wissen, dass sie inzwischen Dante als... was betrachtete? Ihren Freund? Ihren Liebhaber? Sie wusste es einfach nicht.
    Und jetzt war nicht die richtige Zeit, über dermaßen idiotische Dinge nachzudenken, schimpfte sie sich insgeheim selbst aus.
    Du meine Güte, wenn Dante nicht ihre Fesseln löste und sie aus der Höhle brachte, würde sie als Mitternachtsimbiss für irgendeinen bösen Geist enden. Das war doch wohl wichtiger als ihr Liebesleben, oder?
    Ein wütender Aufschrei und der Klang eines Handgemenges waren von den beiden Männern zu hören, die mitten in der Kammer kämpften, und ein kribbelndes Gefühl von Elektrizität lag in der Luft, aber Abby weigerte sich, den Blick von dem Vampir abzuwenden, der immer näher kam.
    Sie wusste, dass sie in Sicherheit war, solange sie Dante sehen konnte.
    Das war vielleicht eine lächerliche Einbildung, aber was sollte eine verängstigte Frau, die bald geopfert werden sollte, schon tun?
    Abby, die durch den Knebel in ihrem Mund nicht im Stande war, auch nur zu wimmern, sah zu, wie Dante sich ihr immer mehr näherte. Er wandte den Blick nicht von ihrem Gesicht ab, als ob er sie damit zwingen wollte, nicht in Panik zu geraten.
    Na klar.
    Nur die Stricke, die sie an den Pfahl fesselten, und der Knebel hielten sie davon ab, vor Panik brabbelnd zusammenzubrechen.
    Abby Barlow, die

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