Der Nacht ergeben
Haar. »Wir sollten gehen.«
Dantes Verlangen danach, sein friedvolles Versteck zu verlassen, war noch geringer als Abbys.
Was konnte ein Vampir sich mehr wünschen?
Die Frau, die er zu seiner Gefährtin erwählt hatte. Ein großes, bequemes Bett. Kein Telefon, keine Nachbarn, keine Verwandten.
Satellitenradio, so dass er nie ein Spiel der Chicago Cubs verpassen würde. Es war der Himmel auf Erden. Unglücklicherweise gab es da nur noch immer Horden von Dämonen, Magiern und Zombies, die nur auf die richtige Gelegenheit warteten, um sie in die Enge zu treiben. Er nahm Abbys Hand und führte sie zur Tür. Dann hielt er inne, berührte das Schloss und sprach mit leiser Stimme einige Worte. Leise glitt die Tür auf, und er machte einen Schritt nach vorn.
Sofort wurde ihm bewusst, dass irgendetwas nicht stimmte. »Warte«, flüsterte er. Abby erstarrte instinktiv. »Ist da draußen irgendwas?« Dante sog witternd die Luft ein. Es befanden sich Menschen in der Nähe, mindestens vier. Und einer von ihnen war ihm sehr vertraut. »Der Magier ist hier. Oben.« »Verdammt.« Er hörte, wie sie tief Luft holte. »Warten wir hier?« Er zögerte keine Sekunde. »Nein. Der Magier hat es geschafft, zur Macht des dunklen Herrschers vorzustoßen. Mit der Zeit wird er imstande sein, dieses Versteck zu entdecken.«
Abby wurde bleich. Trüge sie nicht den Phönix in sich, hätte Dante ihre schlimmen Erinnerungen an den Magier und sein Rudel Zombies ausradieren können. Vorerst jedoch war das noch eine weitere Last, die sie tragen musste.
»DieTür...« »Wir können es nicht zulassen, dass sie uns in die Falle locken.« »Dann versuchen wir wegzulaufen?« »Ich glaube, eine List würde uns im Augenblick besser helfen.« Abby riss die Augen auf. Sie dachte, er habe den Verstand
verloren.
Und vielleicht hatte sie recht.
»Du willst dich an ihnen vorbeischleichen?«
»Ja.«
»Toll.«
»Vertraue mir.«
Sie knurrte leise. »Eines Tages.«
»Hier entlang.« Er schloss seine Hand fester um ihre Finger und führte sie aus dem Zimmer. Stumm liefen sie auf den hinteren Teil des Kellergeschosses zu.
Als er die Wand erreicht hatte, beugte sich Dante nach unten, um das Gitter zu entfernen, das seinen Geheimgang verbarg.
Kein Vampir, der sein Geld wert war, besaß keinen Geheimgang.
Abby keuchte neben ihm leise auf. »Ein Tunnel?«
»Er fuhrt dich auf die andere Seite der Tore«, erklärte Dante, wobei er den Blick nicht von ihr abwandte. »Geh zwei Blocks nach Norden, und warte an der Ecke hinter der großen Eiche. Kannst du dir das merken?«
Es dauerte einen Moment, bis sie begriffen hatte, was er ihr damit sagen wollte. »Nein, Dante. Ich verlasse dich nicht.«
»Wenn ich keine falsche Spur lege, dann werden sie uns zu fassen bekommen, bevor wir in Sicherheit sind. Außerdem muss ich wissen, in welche Richtung die Shalott-Dämonin verschwunden ist, als sie das Gelände verlassen hat.«
Abby griff nach Dantes Arm. Er zuckte zusammen, als er die Hitze ihrer Finger spürte, die sich durch sein Hemd brannte.
Der Phönix würde auf ihre Emotionen reagieren, bis sie lernte, ihre Kräfte zu kontrollieren.
»Du kannst nicht...«
Sanft löste er ihre Hand und hob ihre Finger an seine Lippen. »Du darfst keine Angst haben, Liebste. Ich bin viel zu schnell, als dass sie mir etwas antun könnten.«
Er verspürte nicht das Bedürfnis zu erklären, dass er die Absicht hatte, dem entnervenden Magier entgegenzutreten und seiner Einmischung ein Ende zu bereiten. Volle Offenlegung war etwas für Anwälte, nicht für Vampire.
Nicht, dass die meisten Leute dachten, dass es einen besonders großen Unterschied zwischen beiden gab.
Ein Blutsauger ähnelte dem anderen stark.
»Und was, wenn sie irgendeine magische Falle aufgestellt haben?«
Dante sah sie an. »Ich bin nicht völlig hilflos. Dies hier war früher einmal mein Zuhause. Ich verfüge über einige eigene Fallen.«
»Dante.«
Er küsste ihre Handfläche und trat dann einen Schritt zurück. »Wir werden darüber nicht streiten.«
Abby runzelte die Stirn über seinen strengen Tonfall. »Du erteilst viel zu gerne Befehle, Vampir.«
»Und du ignorierst sie viel zu gerne, Kelch.« Er hielt ihren Blick einen Moment lang fest. »Du musst das für mich tun.«
»Es gefällt mir nicht.«
»Ja, das habe ich durchaus verstanden.« Dante beugte sich zum Tunneleingang hinunter und sah zu, wie sie sich widerstrebend hinkauerte und die Dunkelheit betrat. Er drückte ihr das Mobiltelefon, das
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