Der Nacht ergeben
Überraschungen gab.
»Der Fürst hat stets seinen Anteil an Blutopfern verlangt, damit er zufrieden war. Trotzdem muss es doch schwierig sein, heutzutage willige Opfer zu finden.«
Der Magier zuckte mit den Schultern. »Der Fürst hat nie verlangt, dass seine Opfer willig sind.«
»Was für eine charmante Gottheit.«
»Eine mächtige Gottheit.«
Dante lachte spöttisch auf. Er wollte, dass der Magier abgelenkt und unvorsichtig war, so dass er einen Fehler beging.
Seinen letzten Fehler.
»So mächtig, dass er durch eine Handvoll menschlicher Hexen von der Erde verbannt wurde.«
Der andere Mann knurrte tief in der Kehle. »Er wurde von seinen Anhängern verraten, die zur Selbstgefälligkeit verleitet worden waren. Ich werde dafür sorgen, dass das nicht noch einmal geschieht.«
Dante schlich immer näher. Wenn er erst seine Zähne tief in den Hals des Magiers geschlagen hatte, würde dieser hilflos sein. Er würde seine Stimmbänder brauchen, um seine Zaubersprüche zu murmeln.
»Und du glaubst, er wird dich reichlich belohnen?«
Ein beinahe fanatischer Stolz leuchtete in dem schmalen Gesicht. »Ich werde an seiner Seite herrschen.«
Dieses Mal war Dantes Gelächter echt. »Du bist ein noch größerer Dummkopf als Amil. Der Fürst herrscht allein, und diejenigen, die ihn verehren, sind nicht mehr als Insekten, die seiner Beachtung nicht wert sind.«
»Was weißt du schon, Vampir? Es gibt nichts, was du verehrst. Nichts, woran du glaubst.«
»Ich bin zumindest klug genug, meine Seele nicht an ein Wesen zu verschachern, das mir ganz gewiss nicht mehr als Verrat bieten wird.«
Der Magier griff in seine Tasche, um einen kleinen Kristall herauszuziehen. Dante zögerte. Warum sollte der Magier ein magisches Spielzeug verwenden, wenn er das Medaillon des dunklen Herrschers besaß?
Eine blaue Flamme schoss auf ihn zu. Sie schlug in den Boden ein, und die Villa ächzte. Es klang wie der Atemzug eines Menschen, der zu Boden stürzte.
Mühelos rettete sich Dante aus der Gefahrenzone, und seine Gedanken rasten.
Obwohl er keine Magie als solche aufspüren konnte, war er imstande, die Macht zu spüren, die um den Magier herumwirbelte. Da gab es eine pulsierende Energie, die mehr als das gesamte Gebäude zerstören konnte, und dennoch weigerte der Mann sich, danach zu greifen.
Warum?
Es dauerte eine ganze Weile, bis Dante endlich die Wahrheit erkannte. Natürlich. Mit einem leisen Lachen ließ er die Schatten los, in die er sich gehüllt hatte.
Der Magier beschwor den dunklen Herrscher nicht, weil er befürchtete, dass sein Fürst möglicherweise darauf wartete, sich an ihm zu rächen, weil er ihn enttäuscht hatte.
Es war perfekt.
Er trat vor, die Arme lässig vor der Brust verschränkt. Der Magier beobachtete, wie er sich ihm näherte, und leckte sich über die dünnen Lippen.
»Ich vermute, du versuchst mich beschäftigt zu halten, damit die Frau fliehen kann?«, polterte er. »Ein sinnloser Versuch. Meine Diener werden sie bald in ihrer Gewalt haben.«
Dante lächelte nur. »Nachdem ich bereits die Bekanntschaft deiner Diener gemacht habe, kann ich nicht behaupten, übermäßig besorgt zu sein.«
Ohne Vorwarnung stürzte er sich auf die hagere Gestalt. Er wollte diese Sache hinter sich bringen. Abby war allein, und obwohl er volles Vertrauen in ihre Fähigkeit hatte, mit ihren menschlichen Feinden fertig zu werden, so gab es doch immer noch Dämonen, die imstande waren, die Anwesenheit des Phönix zu entdecken.
Er grub seine Nägel in die Arme des Mannes und fuhr seine Fangzähne aus. Vor seiner Zeit der Bindung an den Kelch hätte er den Mann ausgetrunken. Nun würde er sich damit zufriedengeben müssen, ihm die Kehle herauszureißen.
Es war eine Schande.
Er senkte den Kopf. Leider wollte sich der Magier nicht kampflos töten lassen, sondern er wehrte sich mit kalter Entschlossenheit. Sein leiser Sprechgesang erfüllte die Dunkelheit, während er in seine Tasche griff, um einen glatten Ebenholzpflock herauszuholen.
Ganz plötzlich erfüllte ein Lichtblitz den Gang, blendete Dante und zwang ihn zurückzuweichen. Ein Pflock war ein Pflock, und er würde bestimmt nicht zulassen, dass übersteigertes Selbstvertrauen zu seinem Untergang führte.
Vorsichtig umkreiste er den Mann und wartete auf eine günstige Gelegenheit.
Der Magier warfeinen Blick nach unten auf seine blutenden Arme. »Weißt du, dass es keinen Grund für uns gibt, Feinde zu sein? Ich könnte dich aus deiner Sklaverei befreien. Wenn
Weitere Kostenlose Bücher