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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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du mir den Kelch aushändigst, so garantiere ich dir, dass du befreit werden wirst.«
    Dante streckte mit einer eleganten Bewegung die Hand aus, um dem Mann das Gesicht aufzuschlitzen. »Du glaubst, ich würde dir trauen?«
    Der Magier zuckte zusammen, aber seine Selbstbeherrschung geriet nicht ins Wanken. »Warum nicht? Es würde für mich keinen Vorteil bedeuten, dich zu töten. Im Augenblick bist du mir im Wege, aber wenn du zur Seite treten würdest, könnten wir uns als wertvolle Verbündete erweisen.«
    »Das klingt verlockend, aber ich denke nicht, dass ich mich darauf einlasse.«
    »Haben die Hexen dich dermaßen in die Knie gezwungen?«, spottete der Magier. Er hielt den Pflock lässig zwischen den Fingern, als habe er vergessen, dass er ihn überhaupt in der Hand hielt. Dante war nicht dumm. Der Magier hoffte ihn zu provozieren, was ihm die Gelegenheit geben würde anzugreifen. »Wie erbärmlich.«
    Dante zuckte die Achseln. »Es hat nichts mit den Hexen zu tun.«
    »Dann...« Der Magier lachte plötzlich auf. »Ah, natürlich. Das Mädchen bedeutet dir inzwischen etwas. Es ist schlimmer, als seiest du in die Knie gezwungen - du bist vollkommen kastriert.«
    »Eigentlich ist dir der offensichtlichste Grund, warum ich mich weigere, mich mit dir zusammenzutun, entgangen.«
    Die kalten Augen verengten sich. »Und der wäre?«
    »Ich mag dich nicht.«
    Als er endlich begriff, dass Dante sich nicht einschüchtern oder zwingen lassen würde, griff der Magier nach dem Medaillon, das ihm um den Hals hing. Er würde den Zorn seines Meisters riskieren müssen, wenn er nicht in diesem Korridor sterben wollte.
    Dante ging in die Hocke und bereitete sich auf den bevorstehenden Angriff vor.
    Trotz der schwülen Nachtluft zitterte Abby.
    Das lag an mehr als nur der gruseligen Wanderung durch den spinnenverseuchten Tunnel. Oder dem Bewusstsein, dass sie, wenn sie allein an der Ecke stand, genauso gut ein Schild um den Hals tragen konnte, auf dem »Kommt und fresst mich!« stand, als Einladung für jeden Dämon Chicagos.
    Noch mehr beschäftigte sie die Tatsache, dass sie Dante spüren konnte.
    Sie war vielleicht nicht in der Lage, seine Gedanken zu lesen, aber seine Gefühle waren überdeutlich.
    Er legte keine falsche Spur. Oder suchte auch nur nach der Fährte der seltsamen Dämonin.
    Er trat dem Zauberer entgegen.
    Sie konnte seine tödliche Absicht spüren, als sei es ihre eigene.
    Dieser verdammte Kerl.
    Sie würde...
    Ihre Vorstellungskraft versagte, aber es würde etwas wirklich sehr Schlimmes sein.
    Abby zermarterte sich das Hirn über mögliche Konsequenzen von Dantes Alleingang, als sie plötzlich das unverkennbare Geräusch sich nähernder Schritte hörte. Sie erstarrte.
    »Mir reicht es langsam mit dieser Scheiße. Ich bin doch kein verdammter Bluthund«, murmelte eine männliche Stimme. »Wir haben ihre Spur verloren.«
    »Halt die Klappe, und such weiter. Es sei denn, du willst zum Meister zurückkehren und zugeben, dass du versagt hast?«, sagte eine eiskalte zweite Stimme.
    Stumm versteckte sich Abby in dem Busch neben dem Baum. Ihre Verfolger schienen menschlich zu sein, aber sie war darüber nicht übermäßig erleichtert.
    Nicht, nachdem sie gesehen hatte, was der Magier den Hexen angetan hatte.
    »Die könnte inzwischen überall sein.«
    »Hör mir zu, du Idiot.« Abby spähte durch die Blätter und sah, wie ein kleiner, gedrungener Mann einen Jungen mit Pickelgesicht am Hals packte. »Als ich Amil gefunden habe, war sein Blut überall auf dem Altar verspritzt, und er sah aus wie ein geschlachtetes Schwein. Ich habe nicht die Absicht, ihm in der Hölle Gesellschaft zu leisten. Wenigstens jetzt noch nicht.«
    Ein dritter Mann, der wie ein Verteidiger beim Football gebaut war und ein Gesicht besaß, das Brutalität und Dummheit ausdrückte, ballte seine Hände zu Fäusten.
    »Vielleicht tut der Vampir uns allen einen Gefallen und tötet den Scheißkerl«, knurrte er.
    Der kleine Mann wirbelte herum, um ihn anzusehen. »Wollt ihr etwa euer Leben für einen machtlosen Vampir riskieren?« Er wartete darauf, dass einer der beiden anderen Männer sprach. Sie waren offensichtlich nicht so dumm, wie sie aussahen, denn beide ließen die Köpfe hängen, um eingehend ihre Zehen zu studieren. »Schön. Verteilt euch, und durchsucht den Block.«
    Es folgte ein kurzer Moment der Anspannung, als ob die beiden Blödmänner überlegten, ob sie dem Oberblödmann in den Rücken fallen sollten. Ganovenehre und diese Dinge

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