Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
Vom Netzwerk:
er aus seiner Hosentasche gezogen hatte, in die Hand. »Du darfst den Tunnel nicht verlassen, wenn du spürst, dass jemand in der Nähe ist. Wenn du Viper unter der entsprechenden Kurzwahlnummer anrufst, kommt er zu dir.«
    Abbys Augen glitzerten frustriert. »Wehe, du lässt es zu, dass dir was passiert, sonst...«
    »Wirst du mich an einer unangenehmen Stelle pfählen?«, beendete er ihren Satz.
    »Genau.«
    Dante gab Abby einen innigen Kuss. »Ich werde sehr vorsichtig sein.«
     

Kapitel 18
    Rafael sang einen einfachen Zauber, während er durch das zertrümmerte Haus ging. Es war enttäuschend, von einer Magie abhängig zu sein, die auch ein absoluter Amateur wirken konnte. Einer Magie, die er nicht mehr angewandt hatte, seit er einst ein Grünschnabel gewesen war. Aber nachdem er unglücklicherweise den Kelch verloren hatte, als dieser zum Greifen nahe gewesen war, war er nicht töricht genug, es zu wagen, die Kräfte des dunklen Herrschers zu beschwören.
    Er hatte nicht so viele Jahre gelebt, weil er dumm war.
    Der Fürst besaß die hässliche Angewohnheit, diejenigen zu bestrafen, die ihn enttäuschten. Es bestand keine Notwendigkeit, seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
    Der Magier erreichte den Flur im Obergeschoss, hielt an, spreizte die Hände und sprach einen Befehl. Dann studierte er die farbigen Wirbel, die für kurze Zeit in der Dunkelheit erschienen.
    »Sie waren hier«, sagte er befriedigt zu den drei Jüngern, die in respektvollem Schweigen hinter ihm standen.
    Vielleicht war es auch verängstigtes Schweigen. Seit Amils Tod hatte eine angespannte Wachsamkeit die Anhänger gepackt. Das passte Rafael ausgezeichnet. Er gab der Furcht bei Weitem den Vorzug vor dem Respekt. Furcht nährte seine Macht noch. Er beobachtete, wie die Farben zu verblassen begannen.
    »Ein Vampir, ein Mensch und... ah, der Welpe der Hexen.«
    »Die Hexen haben den Kelch?«, fragte eine dünne Stimme hinter ihm.
    Ein kaltes Lächeln umspielte seine Lippen, als er sich seinen wartenden Dienern zuwandte. »Nein. Er befindet sich noch immer in der Nähe. Ich kann seine Macht spüren. Durchsucht das Haus. Und vergesst nicht, ich erwarte, dass der Kelch am Leben bleibt.«
    Der älteste der drei Jünger trat vor. »Was ist mit dem Vampir?«
    »Tötet ihn.«
    Die drei verschmolzen mit der Dunkelheit, als ein düsteres, Furcht einflossendes Lachen durch den Korridor hallte.
    »Das ist leichter gesagt als getan.«
    Rafael versteifte sich, bevor er sich zwang, eine Nonchalance vorzugeben, die er ganz und gar nicht empfand. Er konnte es sich nicht erlauben, den Vampir bemerken zu lassen, dass er nicht über seine Kräfte verfügte. Nicht, wenn er überleben wollte.
    »Nun, nun«, sagte er gedehnt und stellte sich mit dem Rücken zur Wand. Er würde es der Bestie nicht gestatten, sich von hinten anzuschleichen. »Wenn das nicht der treue Hund ist. Sind deine Herrinnen so arrogant geworden, dass sie glauben, ein einziger erbärmlicher Vampir könne mich besiegen? Oder sind sie einfach dermaßen verzweifelt?«
    »Keines von beidem.« Die geisterhafte Stimme ertönte in der leeren Luft. »Ich habe nur deine langweilige Jagd satt.«
    »Zum Glück für dich wird das bald enden. Es ist an der Zeit, dich ein für alle Mal zu vernichten, Vampir.«
    Dante war vorbereitet, als der Magier die Hand ausstreckte und einen Lichtblitz in seine Richtung sandte. Bei seiner übermenschlichen Schnelligkeit bedeuteten solche Salontricks vergeudete Mühe.
    Das war etwas, was der Magier eigentlich wissen sollte.
    Dante war weiterhin vorsichtig, als er näher glitt. Er würde sich nicht in eine unsichtbare Falle locken lassen.
    »Wie geht es Amil?«, stichelte er und tastete mit seinen Sinnen nach verborgenen Gefahren.
    Ein Lächeln bildete sich auf den dünnen Lippen.
    »Er stellte fest, dass die Pflichten eines Dieners zu schwer zu erfüllen waren. Also kam er zu dem Entschluss, dass es mehr nach seinem Geschmack war, sich dem Fürsten zu opfern.«
    »Wie edel von ihm.«
    Ein höhnisches Lächeln bildete sich auf dem bleichen Gesicht. »Er war ein schnüffelnder, rückgratloser Wurm, der bei der Geburt hätte erwürgt werden sollen. Dennoch hat er seinen Zweck erfüllt.«
    Es folgte ein weiterer Blitz, der in die Wand einschlug und das Holz verkohlen ließ. Argerlicherweise konnte Dante nichts weiter spüren, was ihn vor der Absicht des Magiers gewarnt hätte.
    Er würde sich nicht zu erkennen geben, bis er sich sicher war, dass es keine hässlichen

Weitere Kostenlose Bücher