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Der Nächste, bitte! 13 Morde fürs Wartezimmer

Der Nächste, bitte! 13 Morde fürs Wartezimmer

Titel: Der Nächste, bitte! 13 Morde fürs Wartezimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilse Wenner-Goergen
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Jetzt war sie so richtig in Gang, vergaß jede Vorsicht, sie wollte es wissen. Sie war Krankenschwester, wenn es stimmte, wieso hatte sie nichts gemerkt? Es waren Fragen über Fragen, die sich in ihre Gedanken brannten.
    „Was suchst du denn?“, seine Stimme klang scharf.
    Ertappt fuhr Lona herum, ließ dabei den Deckel der Gefriertruhe hart zuschlagen.
    „Ähem... ich musste zur Toilette, und da dachte ich... weil das Bad besetzt war... ich habe Eure Gästetoilette gesucht.“
    „Das ist die Gefriertruhe“, sagt Robert erstaunlich ruhig. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen den Türrahmen. Völlig unmöglich, an ihm vorbeizukommen.
    „Ja, ich weiß...“, Lona schluckte, sie hielt immer noch drei Beutel in der Hand, die sie beim Durchwühlen aus der Truhe herausgehoben hatte.
    „Und? Gefunden, wonach du gesucht hast?“
    Robert kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen und nickte mit dem Kopf in Richtung ihrer gefüllten Hand.
    „Äh... nein... was meinst du...?“
    Er sah sie nur durchdringend an.
    Kurz zog Lona in Erwägung, ihm einfach zu erklären, dass sie statt des geplanten Restaurantbesuches etwas kochen wollte. Doch dann entschied sie um. Plötzlich wurde ihre Stimme wieder fest: „Warum hatte Carina den Babysitz dabei? Was du der Polizei erzählt hast, das stimmt nicht, und das weißt du sicher besser als ich!“ Vielleicht war diese Flucht nach vorne ein Fehler. Jetzt kam Robert mit wenigen Schritten auf sie zu, blickte ihr hasserfüllt und entschlossen in die Augen, riss dann den Deckel der Gefriertruhe wieder auf. Lona fühlte, wie ihr das Herz hart gegen den Brustkorb hämmerte, ihr ganzer Körper war angespannt, denn mit einem Schlag wurde ihr klar, dass sie diesen Mann so gut wie gar nicht kannte. Es hatte immer ein paar Ungereimtheiten um ihn gegeben, auch wenn er nach außen die heile Ehe führte.
    Jetzt plötzlich wusste sie, dass Carina sich ihr anvertraut hatte, und dass alles, was sie geschrieben hatte, der Wahrheit entsprach. In diesen Augenblicken war sie kurz davor, Roberts grausiges Geheimnis zu lüften. Eines seiner Geheimnisse, möglicherweise sogar nur die Spitze des Eisbergs.
    Robert packte sie nun unsanft am Arm und zwang sie dichter an die Truhe heran. Dann nahm er weiteres Gefriergut heraus, warf es einfach hinter sich auf den Boden, bis nur noch eine einzige transparente Tüte auf dem geeisten Boden lag. Es war die Tüte mit dem Baby. Deutlich konnte man die Konturen erkennen.
    Lona rang mit der Fassung und wich einen Schritt zurück. Sie schluckte hart. „Warum hast du das getan...?“ Es war nur ein Flüstern.
    „Sie hat gewusst, dass ich kein Kind will! Sie hat es gewusst, verstehst du...?“ Roberts Gesicht hatte einen ihr völlig fremden Ausdruck angenommen. „Aber sie hat sich einfach darüber hinweggesetzt Und dann hat sie auch noch geglaubt, sie könnte mich hintergehen, wollte mir das Balg einfach unterschieben!“ Er riss die Tüte hoch, hielt sie Lona dicht vor das Gesicht. Lona versuchte zurückzuweichen. Beim Rückwärtsgehen kam sie ins Stolpern, fing sich aber gleich wieder.
    Robert zischte: „Und ich sage dir noch etwas: Es ist nicht meines! Von mir kann es nicht sein! Schau es dir an! So sieht nur ein Bastard aus!“
    „Du bist ausgerastet, genau, wie Carina es mir geschrieben hat...“, hauchte Lona, während sie weiter rückwärtsging.
    „Sieht aus, als weißt du zu viel.“ Es war blanker Wahnsinn, der in seinen Augen zu lesen war. Er kam auf sie zu. Dieser Mensch war krank. Carina spürte, dass ihr Alleingang ein Fehler war. Sie wusste nicht weiter. Und sie war in großer Gefahr.
    Es schellte an der Tür. Robert fuhr herum. Er zögerte nur kurz, dann wandte er sich ihr wieder zu: „Du hältst schön deine Klappe, ist das klar?“
    Es schellte erneut, gleichzeitig klopfte jemand mit Nachdruck gegen die Haustür.
    Robert warf die Babyleiche zurück in die Gefriertruhe, der dumpfe Klang beim Aufprall war für Lona schwer auszuhalten, dann ging er mit eiligen Schritten aus dem Raum, warf hinter sich die Tür zu und drehte den Schlüssel um. Lona hörte wie er die Treppe hochging. Sie saß hier fest. Bei Carinas Baby. Tränen stiegen in ihr hoch, was hatten die beiden mitgemacht? Warum nur hatte Carina sich ihr nicht früher anvertraut?
    Aber jetzt war keine Zeit zum Trauern, jetzt musste sie etwas tun. Das Handy fiel ihr ein, doch das befand sich in ihrer Handtasche, oben im Wohnzimmer.
    Verschwommen hörte sie, wie sich

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