Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis
nicht tun.
(Ich gebe dir einen Tipp, worum es in dem Buch geht oder auch nicht. Zum Beispiel geht es nicht darum, dass es sich lohnt, hart zu arbeiten. Es hat auch keine Botschaft wie »Wirf nicht gleich die Flinte ins Korn« oder etwas ähnlich Ehrenwertes oder Erbauliches.)
Andererseits will ich dich auch nicht hängen lassen. So grausam bin nicht einmal ich. *
Außerdem gebe ich dir ein paar Stichpunkte: Ereignisse, die sich zugetragen haben, nachdem Max-Ernest und Kass gerettet wurden, und die am Ende des Buchs erwähnt werden müssten, falls das Buch je ein Ende haben wird.
Damit die Sache für uns beide einfacher ist, werde ich das Material den einzelnen Personen zuordnen. Wenn du diese Seiten in die Hände kriegst, kannst du die Ereignisse dort einfügen, wo sie deiner Meinung nach am besten hinpassen.
Owen
Erledigen wir als Erstes die Sache mit Owen.
Was ich mir für Owen vorstelle, ist eine anrührende kleine Abschiedsszene, in der er die Kinder damit aufzieht, wie sie ihn gefesselt haben, und er ihnen sagt, sie sollten sich lieber in Acht nehmen, damit er sie nicht wieder zurückbringt, und zwar dann, wenn sie es am wenigsten erwarten. Dann tippt er sich an den Hut und versichert ihnen, dass es bestimmt weitere Abenteuer geben wird.
* Wenn du dieses Kapitel neu schreibst, solltest du den letzten Satz umformulieren, etwa so: Es gibt einen Grad von Grausamkeit, dessen nicht einmal ich fähig bin. Lehrer schätzen solche Formulierungen. Aber ich sag’s noch einmal: Du solltest dieses Buch besser überhaupt nicht deinem Lehrer zeigen.
All das – denk dran – sagt er mit einem lustigen neuen Akzent, ostindisch vielleicht oder koreanisch.
Gefällt dir diese Szene? Du kannst sie haben.
Aber das ist natürlich nicht passiert.
In Wirklichkeit ist Owen davongefahren, sobald er sah, dass die Kinder bei den Großvätern gut aufgehoben waren. Er hat das so heimlich, still und leise gemacht, dass sie es erst bemerkt haben, als er schon weg war. Ich weiß nicht, warum er sich nicht verabschiedet hat – sehr höflich war das nicht und Kass fühlte sich dadurch tiefer verletzt, als sie es je zugeben würde. Vielleicht wollte er auch nur ihre Wiedersehensfreude nicht stören. Oder vielleicht konnte er sich nicht entscheiden, mit welchem Akzent er sich verabschieden sollte. Oder vielleicht sind Spione einfach so.
Die Großväter
Wenn es dich nicht stört, dann überspringe ich einfach den Teil des Schlusses, in dem Sebastian aus Großvater Waynes Lieferwagen springt, zu Kass rennt und anfängt, ihr das Gesicht abzulecken.
Und auch die Passage, in der sie nacheinander ihre beiden Großväter umarmt, dann beide zusammen und dann wieder jeden einzeln.
Und in der sie sagt, sie hätte ja immer gewusst, dass sie kommen würden, und dass sie (absolut zutreffend) vermutet, Max-Ernests Eltern hätten ihnen verraten, wo sie suchen sollten.
Wenn es dir nichts ausmacht, lasse ich auch den Teil weg, in dem die Kinder auf die Ladefläche von Großvater Waynes Lieferwagen springen und sie dann den Berg hinunterfahren und alle total müde, aber total glücklich sind.
Du hast bestimmt sofort gewusst, dass genau das passieren würde, als Kass Sebastian bellen hörte.
Aber eine Begebenheit, die sich auf dem Nachhauseweg zugetragen hat – nun, eigentlich war es mehr ein Gespräch –, möchte ich dir nicht vorenthalten.
Stell dir eine alte Tankstelle neben der Straße vor. Großvater Wayne sitzt auf dem Fahrersitz und studiert die Straßenkarte, während Großvater Larry tankt. Kass und Max-Ernest sitzen hinten, neben ihnen schläft Benjamin auf einer Decke, die so schäbig ist, dass sie Sebastian gehören muss. Der steht neben der Heckklappe des Wagens und schnüffelt den Benzingeruch ein, als wäre es ein besonders köstlicher Leckerbissen.
Sie haben die Ereignisse in der Mitternachtssonne schon fünf-oder sechsmal Revue passieren lassen, als Max-Ernest Kass anschaut und sagt: »Also, ich glaube, mein Arzt hat sich geirrt.«
»Wieso?«
»Dass du ein Überlebenskünstler bist, weil dein Dad vom Blitz erschlagen wurde, und dass du dir eigentlich gar nichts draus machst, Menschen zu retten. Natürlich machst du dir was draus, du hast ja jemanden gerettet.« Er zeigte auf den schlafenden Benjamin.
»Ja, wahrscheinlich«, sagte Kass merkwürdig vage.
»Vom Blitz?«, fragte Großvater Larry mit hochgezogener Augenbraue. Offensichtlich hatte er ihnen von der Zapfsäule aus zugehört.
»Davon weißt du gar nichts!«,
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