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Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis

Titel: Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pseudonymous Bosch
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antwortete Kass und ihre Ohren wurden rot.
    »Also, ich weiß, was eine gute Geschichte ist, und ich mag so was auch«, erwiderte Larry diplomatisch und kletterte ins Führerhaus zurück. Dort flüsterte er Wayne etwas ins Ohr. Wayne nickte ernst und fuhr weiter.
    »Ich glaube, ich sollte dir was sagen, ich meine, jetzt, wo wir lebend davongekommen sind und so«, sagte Kass zu Max-Ernest, sah aber dabei ihre Großväter an. »Ich habe dir nicht wirklich die ganze Geschichte erzählt – die von meinem Dad.«
    »Heißt das, er wurde nicht nur vom Blitz getroffen?«, fragte Max-Ernest und riss die Augen weit auf.
    »Na ja, ich weiß es nicht genau, ob er vom Blitz getroffen wurde«, sagte Kass gedehnt. »Genau genommen, weiß ich nicht mal, ob er überhaupt tot ist.«
    »Du meinst, du hast die ganze Geschichte nur erfunden?«, fragte Max-Ernest ungläubig.
    »Ich habe sie im Fernsehen gesehen...«
    Max-Ernest starrte sie an, dann grinste er breit.
    »Dann hast du also eigentlich gelogen«, sagte er begeistert. »Das macht es wieder wett, dass ich meinem Arzt von dir erzählt habe. Wir sind quitt! Wie findest du das?«
    »Du brauchst dich gar nicht so zu freuen.«
    »Was war mit deinem Dad in Wirklichkeit los?«, fragte Max-Ernest nach einer Weile.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Kass knapp.
    »Du weißt es nicht? Hat deine Mutter dir nichts gesagt?« Max-Ernest konnte sein Erstaunen nicht verbergen.
    Kass schüttelte den Kopf.
    »Und du hast nie danach gefragt?«
    »Doch, schon. Als ich noch klein war. Sie hat immer nur gesagt, sie würde es mir erzählen, wenn ich älter bin. Und jetzt, es ist wie, na ja, ich weiß nicht. Ich trau mich nicht, sie zu fragen. Ich habe Angst, ihre Gefühle zu verletzen oder so.«
    »Also ich finde, du solltest sie noch mal fragen –«
    »Lass gut sein«, sagte Großvater Larry und lehnte sich zum hinteren Fenster hinaus. »Sie wird fragen, wenn sie so weit ist.«
    »Okay«, sagte Max-Ernest. »Ich wollte ja auch nur sagen . . .«
    Aber er sagte nichts mehr.
    Kassandras Mutter
    Wie du dir vorstellen kannst, geriet Kassandras Mutter in einen Zustand äußerster Erregung, als Kass nicht zur gewohnten Zeit ihren Anruf am Handy entgegennahm. Voller Stolz auf ihre Selbstbeherrschung wartete sie eine ganze Minute lang, bevor sie die Großväter anrief, um zu fragen, was mit Kass los war. Als sie die beiden nicht erreichte, fuhr sie ganz ruhig und gefasst zum Flughafen – und schrie so lange und so laut, bis sie den nächsten Rückflug nach Hause bekam.
    Spät in der Nacht, als Großvater Waynes Wagen vor dem Feuerwehrhaus anhielt, fuhr gerade ein Taxi weg. Kassandras Mutter stand vor der Tür. Ihr Blick wurde streng, als sie Kass von der Ladefläche springen sah.
    »Kassandra! Was hast du dahinten auf diesem Ding zu suchen – weißt du denn nicht, wie gefährlich das ist? Ganz zu schweigen davon, dass es verboten ist. Und ihr beiden . . .«, sagte sie und zeigte auf die Großväter, ». . . ihr habt es mir versprochen!«
    Dass die Mutter völlig aufgelöst war, weil ihre Tochter auf der Ladefläche mitfuhr – wo sie doch nur kurz vorher viel gefährlichere Dinge überstanden hatte –, ist meiner Meinung nach ebenso lustig wie wirklichkeitsnah. Aber vielleicht willst du das lieber weglassen und gleich zur folgenden Szene übergehen:
    Und dann – die Mutter hielt es nicht länger aus – nahm sie ihre Tochter in die Arme und ließ sie ganze eineinhalb Minuten nicht mehr los. (Ich weiß, das klingt nicht sehr lang, aber zähl mal bis neunzig und du wirst sehen: Eine Umarmung von eineinhalb Minuten ist ziemlich lang.)
    »Du hast mir so gefehlt«, sagte sie.
    »Du mir auch«, antwortete Kass.
    Und dann konnte Kass sich nicht mehr beherrschen und weinte zum ersten Mal, seit diese Geschichte angefangen hat; sie weinte so, als hätte sie alle ihre Tränen aufgespart und wollte sie nun auf einmal vergießen.
    Max-Ernests Eltern
    Max-Ernests Eltern sind Nebenfiguren, die die Geschichte auflockern sollen. (Auflockern sollen sie eigentlich nur uns. Für Max-Ernest haben sie ohne Zweifel wenig Auflockerndes.) Trotzdem verdienen sie es, erwähnt zu werden.
    Als er spät in der Nacht nach Hause zurückkehrte, ging Max-Ernest wie selbstverständlich davon aus, dass sie ihm eine Menge Fragen stellen würden. Er wollte ihnen alles erklären, aber seine Eltern ließen ihn gar nicht zu Wort kommen.
    »Nein, sag nichts«, sagte sein Vater.
    »Nein, kein Wort«, sagte seine Mutter.
    Während Max-Ernest weg

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