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Der neue Frühling

Der neue Frühling

Titel: Der neue Frühling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Silverberg
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und Yissou – der Verwandler und Zerstörer, der Ernährer, der Trostspender, der Heilende, der Beschützer.
    Und der Nakhaba der Beng, auch er ist ein Gott. Der Mediator, der vermittelnd zwischen dem VOLK und den Menschlichen steht und der zu ihnen zu unseren Gunsten spricht. So hatte der alte Noum om Beng es Hresh gelehrt, als er ein Knabe war in Vengiboneeza.
    Und deshalb muß es so sein, sagt Hresh sich jetzt, daß auch die Menschlichen Götter sind, denn wir wissen, daß sie erhaben sind sogar über Nakhaba und älter als die Große Welt.
    Vielleicht waren sie es ja, die die übrigen fünf Rassen der Großwelt ins Leben gerufen haben? Die Hjjks und die Seelords, die Mechanischen und Vegetabilischen und die Saphiräugigen? War das möglich? Daß sie es müde wurden, allein auf Erden zu leben, die Menschlichen? Und daß sie sich die anderen erschufen, um mit ihnen gemeinsam eine neue große Kultur zu erbauen, die über viele Jahre hin üppig gedeihen und dann zugrunde gehen sollte, wie alle Kulturen sterben?
    Wo aber sind sie dann, wenn sie denn schon Götter sind?
    Sind sie tot wie die Saphiräugigen, die Vegetabilischen, die Mechanischen und die Seeherren?
    Nein, denkt Hresh. Denn wie sollten Götter sterben können? Sie haben sich nur einfach aus der Welt zurückgezogen. Vielleicht hat ihr Erschaffer sie an einen anderen Ort berufen, und sie erbauen IHM eine neue Erde, weit, weit weg.
    Oder aber sie sind immer noch bei uns, in der Nähe, aber unsichtbar, warten ihre Zeit ab, verhalten sich abweisend und halten sich versteckt und warten, daß sich ihr großer Plan zu verwirklichen beginnt, was immer dieser Plan sein mag. Und die Hjjks sind bei all ihrer Schrecklichkeit nur ein Teilaspekt dieses Plans – und nicht etwa die Urheber des Plans oder seine Bewahrer.
    Vielleicht. Vielleicht.
    Aber wenn es eine neue Große Welt geben soll, dann müssen die Hjjks daran beteiligt sein. Wir müssen ihnen, wie Nialli das einmal gesagt hat, als Mitlebewesen, als Mitmenschen begegnen. Und jetzt sind wir dabei, uns auf den Krieg gegen sie vorzubereiten. Das ergibt doch keinen Sinn! Wo soll denn da ein Sinn liegen? Ein Sinn? Sinn?
    Hresh weiß es nicht. Und er kann sich auch nicht länger in der Schwebe halten. Seine Seele sackt spiralig durch die Dunkelheit nach unten und einem schweren Aufprall auf dem Boden zu. Bei seinem Himmelssturz schaut Hresh auf die Stadt hinab, die ihm entgegenstürzt, und er erhascht einen letzten Blick auf seinen Bruder Thu-Kimnibol, der stolzgeschwellt vor seinem Heer im Stadion herumstapft. Dann durchfährt Hresh eine Zone unbegreifbarer Fremdheit, und als er wieder bei Bewußtsein ist, sitzt er an seinem eigenen Schreibtisch und ist nur etwas benommen und verwirrt.
    In seinem Kopf wirbelt alles durcheinander. Nun ja, es ist alles so, wie es immer war in seinem Leben: Zu viele Fragen… und nicht genug Antworten…
    Die Stimme Chupitain Stulds schnitt scharf in seine Verwirrtheit hinein. »Herr? Herr Hresh? Ich hab dir die Funde von Tangok Seip gebracht. Herr? Hresh? Geht es dir nicht gut?«
    »Ich… äh… also…«
    Das Weib stürzte ins Zimmer und hing dann bedrohlich über ihm. Ihre Augen waren vor Besorgnis weit aufgerissen. Hresh raffte sich zusammen. In seiner Seele kreisten wirbelnd immer noch tumulthaft die brüchigen Trümmer seines Traums.
    »Herr?«
    Er raffte sich und alle verfügbare Fröhlichkeit zusammen. »Ein bißchen verträumt gewesen, weggetreten, weiter nichts. War tief in Gedanken…«
    »Aber du hast so seltsam ausgesehen, Herr!«
    »Nein, nein, ist schon alles in Ordnung. War nur mal so weg und verträumt, ein bißchen, Chupitain Stuld. In Gedanken weit weg, na ja und so, eben weit weg.«
    »Ich könnte später wiederkommen, wenn du…«
    »Nein. Aber nicht doch, bleib schön da.« Er richtete einen Finger auf den Kasten, den sie trug. »Hast du das Zeug da drin? Also, dann laß mich mal sehen. Es ist sowieso kaum zu entschuldigen, daß ich die Dingelchen so lang auf mich hab warten lassen. Plor Killivash hat sie bereits untersucht, hast du gesagt?«
    Aus irgendwelchen Gründen rief die Frage in der Frau eine unangemessene verwirrte und schnatterhafte Reaktion hervor. Er fragte sich, warum.
    Sie fing an, die Objekte auf seinem Tisch auszulegen.
    Es waren insgesamt sieben, mehr oder weniger kugelförmige Gegenstände, und alle von einem Ausmaß, daß man sie leicht in der Hand halten konnte. Aufgrund des eleganten Designs und der üppigen Materialverschwendung erkannte

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