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Der Neue im Sportinternat

Der Neue im Sportinternat

Titel: Der Neue im Sportinternat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Mindt
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von ihm? Er ist wunderschön, viel zu gut aussehend, um echt zu sein!
    »Ich bin Hakan!«
    Leon lächelt Hakan an - viel länger, als er will! In seinem Herzen steigen Schmetterlinge auf. Was für ein Moment! In Leons Seele öffnet sich ein Spalt, und eine neue Welt wird in seinem emotionalen Universum geboren. Leon ist dabei, sich zu verlieben!
    »Ich such Zimmer 127«, erzählt Hakan.
    »127?« Leon ist völlig aus dem Häuschen. Kann es wirklich wahr sein? Verarscht er mich jetzt?, fragt er sich. »Das ist mein Zimmer!«, sagt Leon und lächelt noch ein wenig mehr.
    »Ich weiß«, lächelt Hakan zurück. »Maurice hat es mir gesagt!«
    Das ist die Schlampe vom Internat! Du sprichst besser erst gar nicht mit dem Idioten!, denkt Leon, ohne dass sein Lächeln an Glanz verliert. »Ach ja?«, sagt er. »Was willst du auf meinem Zimmer?«
    »Einziehen!« Hakan nimmt sein Gepäck. »Zeigst du mir den Weg?«
    »Einziehen?« Leon greift sich Hakans Rucksack, will ihm tragen helfen. »Bist du Internatsschüler?«
    »Leichtathlet!«
    »Und wieso wohnst du nicht im Sportkomplex bei den anderen Sportlern?«
    »Ist nichts mehr frei. Herr Winkler hat mir angeboten, dass ich mir mit dir Zimmer 127 teilen kann. Stört dich doch hoffentlich nicht, oder?«
    »Mich stören? Nein, kein bisschen!«
    »Ich schnarch auch nicht!«, scherzt Hakan.
    Leon überkommen die schrägsten Gedanken. Wenn er mit einer Morgenlatte aufwacht, wird Hakan das sehen! Oh no! Bei Chocco war das kein großes Ding. Möglicherweise wertet Hakan Leons Morgenlatte als plumpe Anmache. Und wenn er herausfindet, dass Leon schwul ist, dann wird er ihn bestimmt nicht mehr so süß anlächeln. Als Türke und als Athlet ist Hakan sicherlich nicht offen, wenn Männer Männer lieben! Aber dafür hat er morgens hundertprozentig auch einen Ständer! Welch schwacher Trost!
    »Bleibst du lange?« Leon schwankt zwischen hoffen und bangen.
    »Vielleicht bis zu den Sommerferien«, äußerst sich Hakan unschlüssig.
    »Vielleicht?«
    »Hängt von einigen Dingen ab, die noch nicht in trockenen Tüchern sind.« Hakan will nichts Genaueres sagen.
    Leon fragt nicht weiter nach. Er führt Hakan aufs Zimmer. Wer hätte gedacht, dass die 127 so was wie seine persönliche Glückszahl wird! Leon mag gar nicht darüber nachdenken, worin er sich möglicherweise hineinsteigert und welche Katastrophen das nach sich zieht. Dabei hat er auf Drachenfels schon genügend Sorgen und Nöte. Aber andererseits, weshalb nicht das Positive an einer Sache sehen? Hakan ist da! Er ist auf dem Schloss. Das ist gut. Wie ein Licht in der Dunkelheit!

Jetzt bist du dran!
    David Pragosch ist eine schwule Homo-Tunte, die unter Manndeckung einen derben Arschfick versteht! Pragosch ist ein schwules Stück Scheiße! David Pragosch ist ein abgewichster Schwanzlutscher und fickt die Jungs von Drachenfels durch, am liebsten gefesselt und mit abgebundenen Eiern!
     
    Flugblätter mit diesen Parolen sind in jeder Ecke von Drachenfels zu finden und sogar an Bäumen festgeklebt. Im Internet ist ein Foto von geringer Qualität und mit sehr schlechten Lichtverhältnissen aufgetaucht, das mit einem Fotohandy geschossen wurde und zwei männliche Personen beim Knutschen in einer Toilettenkabine zeigt. Eine dieser Personen hat durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit David Pragosch. Über dem anderen Gesicht liegt ein dunkler Schatten. Zum Foto wurde folgender Text ins Internet gestellt: David, der großartige Libero und Jung-Fußballstar, ist mein Lover! Leider ist er eine totale Klemmschwester! Davids Handynummer ist ebenfalls unter dem Foto veröffentlicht mit dem zynischen Vermerk: Wenn du eine gute Coming-out-Gruppe kennst, ruf ihn an! Unterstütze David auch bei seinen Sexfantasien. Er träumt von einem geilen Dreier! David steht auf Deep Throat und fickt grundsätzlich ohne Gummi! Blonde Jungs bevorzugt! Diskretion wird erbeten!
    Seit dem Morgen ist David damit beschäftigt, die Flugblätter einzusammeln und zu vernichten. Er ist außer sich vor Wut! Für ihn ist das absoluter Rufmord! Bei seinem Manager war er in Erklärungsnot und hat das alles als schlechten Scherz und Diffamierung abgetan. Auf dem Foto ist ein Doppelgänger zu sehen!, behauptet er unermüdlich, wenn er drauf angesprochen wird. Das Ganze hat einen schalen Nachgeschmack, denn Zweifel bleiben. Woher hat der Übeltäter die Nummer von Davids Privathandy? Jemand, dem er vertraut, hat die Telefonnummer weitergegeben!, lautet Davids Erklärung.
    Gleich nach

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