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Der normale Wahnsinn - Roman

Titel: Der normale Wahnsinn - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beaumont
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scheiß Land mit aufgebaut. Auf ’nem Turmkran. Ja, Leute, das war ich da oben. Fünfundvierzig Meter überm Boden hab ich dieses Land mit aufgebaut.Bis zu meiner Kopfverletzung. Hab fast mein halbes Hirn verloren dabei. Und wen juckt das? Wen kümmert das auch nur ’nen Scheißdreck? Moment mal, wo issen mein verdammter Schuh? Ich frier mir hier den Arsch ab ohne meine Schuhe. WO IST MEIN BESCHISSENER SCHUH, DU WICHSER? Die Treter sind brandneu, verdammt! Hey, was wollt ihr von mir? Geht mal beiseite, kann ja gar nichts mehr sehen. Seid ihr Bullen, oder was? Bullen! Habt ihr nichts Wichtigeres zu tun? Richtige Kriminelle einbuchten oder so? Hab nichts getan. Hab Geld bezahlt für die Kinokarte, also verpisst euch. Los jetzt, aus dem Weg, ich kann nichts sehen. Hey, nehmt eure scheiß Hände von mir. Hab doch nichts getan. Bin nicht betrunken, du Arsch. Und ich heiß verdammt noch mal Steve, wisst ihr. Für euch immer noch Steve, ihr Pisser. Nehmt eure verwichsten Hände von mir. Kann allein laufen. Bin nicht betrunken. Scheiße, hab meinen Schuh da drinnen vergessen. Kann doch nicht gehen ohne meinen scheiß Schuh. Frier mich draußen doch zu Tode ohne meinen Schuh. Hey, der war nagelneu. Lasst ihn mich holen. Ihr Dreckschweine. Ich will Schadensersatz. Für meinen Schuh, jawohl. Und dafür, dass ich das Ende vom Film nicht sehen konnte. Jetzt weiß ich nicht, wie’s ausgeht. Hab dieses Land mit aufgebaut, wisst ihr. Miese zwanzig Jahre auf ’nem Turmkran. Und das ist jetzt der Dank. Nein, ich werd nicht in diesen Wagen steigen. Ich weiß, was ihr Schweine mit Leuten wie mir anstellt, wenn sie erst mal in eurem beschissenen Wagen sitzen. Ich werd nicht in diesen verdammten – Passt doch auf meinen Kopf auf, ihr Scheißkerle. Hatte ’ne ernste Verletzung da oben, wisst ihr? Hat mich fast mein halbes scheiß Hirn gekostet. Aber wen juckt das schon? Wen von euch Pennern kümmert das auch nur ’nen Scheißdreck?
    Michele : »Siehst du«, sagt Kerry. »Die mit den Kapuzen haben sie immer als Erstes auf dem Kieker.«
    Die beiden Cops ziehen einen Penner aus dem Kino auf die Straße. Er wehrt sich. Na ja, kein Wunder, wer würde schon freiwillig mitgehen. Der arme Kerl hat nur einen Schuh am Fuß. Aber der ist nagelneu. Ein K-Swiss. Sie wissen schon, diese weißen. Echt coole Schuhe. Na ja, ein echt cooler Schuh. Woher der wohl das Geld dafür hat?
    »Mir tun die Obdachlosen leid«, sage ich. »Seht ihn euch doch nur mal an. Der wollte wahrscheinlich nur ein bisschen im Warmen sitzen.«
    »Hat vermutlich den ganzen Saal mit seinem Gestank verpestet«, meint Rick. »Die stinken doch immer nach Pisse und so. Wer will denn so was, wenn man sich ’nen Film ansieht. Es sei denn, es ist ’n Film über Pisse oder so.«
    »Halt’s Maul, Rick«, sagt Kerry. »Das ist nicht witzig.«
    Einer der Cops legt eine Hand auf den Kopf des Penners und zwingt ihn, in den Streifenwagen einzusteigen. Dabei rutscht dem Mann die Kapuze runter, und nun erkenne ich ihn wieder.
    »Hey, dem hab ich mal ’ne Kippe geschenkt«, sage ich.
    »Braves Mädchen. Dann schmeiß doch auch mal ’ne Runde für uns«, sagt Rick.
    »Geht nicht, hab nur noch ein paar übrig.«
    »Na toll, Chele. Verschenkst deine Ziggies an stinkende Penner, aber für deine Freunde haste keine übrig, oder was?«
    »Kann mich nicht erinnern, dass du uns mal von deinen Zigaretten angeboten hättest, Rick«, sagt Kerry. »Egal, mir gehen diese Obdachlosen am Arsch vorbei. Die sind einfach widerlich.«
    Ich stell auf Durchzug und sehe, wie der Penner hinten im Wagen schimpft und schreit. Die beiden Cops, die vorne sitzen, scheint das nicht zu kümmern. Arme Sau. Na ja, wenigstens lassen die Bullen jetzt, wo sie was anderes zu tun haben, Carlton in Ruhe.
    Keith : Ich ignoriere den Penner hinten im Streifenwagen. Der krakeelt sowieso nur die ganze Zeit rum und brüllt Sachen, die ich schon tausend Mal gehört hab. Ist wie das Rauschen des Straßenverkehrs oder Musik aus dem Radio. Nach ’ner Weile hört man es gar nicht mehr. Ich sehe zu den Jugendlichen rüber,die auf der Bank vor dem Kino sitzen und gerade ihre Pommes-frites-Tüten auf den Boden schmeißen. Und dann fällt mein Blick auf das Charlize-Poster an der Wand vom Odeon.
    »Der Film scheint nicht schlecht zu sein«, sage ich. »Vielleicht schau ich ihn mir bei Gelegenheit mal an.«
    Ich greife zum Zündschlüssel, doch Rob hält meinen Arm fest. »So wie ich das sehe, haben wir jetzt zwei Möglichkeiten«, sagt

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