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Der normale Wahnsinn - Roman

Titel: Der normale Wahnsinn - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matt Beaumont
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Kühlschrank.«
    »Aber die haben Sie vorher erwärmt, richtig?«
    Konnte nicht bedienen Mikrowelle, also Baby trinkt kalte Milch. Ist Baby egal. Milch ist Milch. »Ja, ich habe heiß gemacht in Mikrowelle«, ich sage.
    »Gut, sehr gut …«, sie sagt. »Ja … also, wollte nur mal nachhören, ob alles in Ordnung ist. Die Bande kann manchmal ganz schön anstrengend sein.«
    »Nein, Kinder sehr brav, sehr brav. Mach ich Babysitting, wann immer wollen Sie«, ich sage. Gerade Mädchen schlägt kleinen Jungen. Nur auf Arm, aber Junge spuckt aus Saft. Saft jetzt überall. Mädchen ist böses kleines Miststück. Ich gewusst, als ich sie gesehen. Gut, dass Fernseher ist so laut und Frau nicht hört Geschrei. »Kinder sehr lieb, sehr lieb«, ich sage.
    »Schön«, sie antwortet. »Könnten Sie noch mal Brendon ans Telefon holen?«
    »Wen?«
    »Der, welcher den Anruf entgegengenommen hatte«, sie sagt.
    »Brendon«, ich rufe. Er nichts hört, weil hat iPod in Ohr. »Brendon!«, ich schreie. Junge kommt und ich ihm gebe Telefon. Scheiß iPod. Kann nicht glauben, was Kinder haben alles heutzutage.
    Siobhan : »Alles okay bei euch, Brendon?«, frage ich.
    »Jo, denke schon. Kieran hat geheult. Hat Angst vor ihr, sagt, sie wär ’ne Hexe.«
    »Sag ihm, er soll nicht albern sein. So was gibt’s doch gar nicht.«
    »Die hat aber ’ne Hexennase«, sagt er.
    Wo er Recht hat, hat er Recht. »Ich will, dass Laura und Kieran um acht im Bett sind«, sage ich. »Du kannst bis neun aufbleiben.«
    »Bis neun? Das ist viel zu früh, Mum!«
    »Morgen ist Schule. Bis neun, und keine Minute länger, Schatz. Und bitte benehmt euch, sonst war sie nämlich heute zum letzten Mal da.«
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass er »gut« gesagt hat, bevor wir das Gespräch beendet haben. Aber ich will mir darüber jetzt nicht den Kopf zerbrechen. Unsere Currys kommen, und ich bin kurz vorm Verhungern.
    Keith : »Ich fasse es nicht.«
    »Was ist denn jetzt schon wieder, Victor Meldrew?«, fragt Pam.
    »Sieh dir das an. Die kriegen ihr Curry zuerst! Und der kleine Kameltreiber hat unsere Bestellung noch nicht mal aufgenommen!«
    »Entspann dich«, sagt Pam. »Warum machen wir uns nicht einfach einen schönen Abend. Wir haben doch keine Eile.«
    »Aber darum geht’s doch gar nicht. Wir waren lange vor denen hier!« Mann, ich könnte mich aufregen, und dass Pam die süße verständnislose Tour fährt, macht mich nur noch wütender. Jetzt schiebt sie ihre Hand über meine und fängt an, mit ihrem Mittelfinger über meine Knöchel zu streicheln. Das macht mich rasend.
    »Sieh mal, Liebling, letzten Freitag …«, sagt sie.
    »Was ist mit letztem Freitag?«
    »Na ja, das war der Tag, an dem ihr … dieses Mädchen gefunden habt. Das war bestimmt nicht einfach … Vielleicht solltest du einfach drüber reden. Vielleicht hilft es dir ja.«
    Darüber reden? Mit Pam? Wem will sie eigentlich was vormachen? Dafür hat sie einfach nicht die Nerven. Verdammt, selbst Police Constable Durham – immerhin angeblich ein Profi – hatte nicht die Nerven dafür. Hat sich die Seele aus dem Leib gekotzt, als wir dort ankamen. Newman, der den Fall untersucht, war nicht gerade erfreut darüber, Durhams Kotze überall an seinem sauberen Tatort vorzufinden. Eine goldene Polizeiregel besagt: Wenn du merkst, dass dir die Galle hochkommt, dreh dich um und geh weg . Wie also kommt Pam darauf zu glauben, jemand wie sie könnte dergleichen ertragen? Noch dazu beim Curry. Davon abgesehen, falls wir heute Abend doch noch unser Essen kriegen sollten, werde ich mich Mahatma fucking Ghandi nennen.
    »Du musst dich öffnen, Keith«, sagt Pam und streicht mir noch immer über den Handrücken. »Wir müssen die Dinge miteinander teilen.«
    Okay, mein Schatz, dann werde ich mich mal öffnen und die Dinge mit dir teilen. »Du willst also wissen, was am Freitag geschah?«
    Sie nickt unmerklich. »Wenn du darüber reden willst, ja.«
    »Also, es hat gepisst wie nichts Gutes, es war stockdunkel, und überall war dieses dornige Gestrüpp. Hast ja gesehen, wie meine Hände aussahen, als ich wieder zu Hause war.«
    Sie nickt.
    »Total zerschunden waren die. Egal, der alte Mann, der mit seinem Hund Gassi ging, zeigte uns den Weg durch die Bäume. Und da lag sie, nur ein paar Meter vom Pfad entfernt. Hab sie mit meiner Taschenlampe angeleuchtet. Sie lag auf dem Rücken, die Beine total verdreht. Sah aus, als wäre sie erwürgt worden, weil ihre Augäpfel hervortraten und ihre Zunge dick

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