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Der Orden des Blutes (German Edition)

Der Orden des Blutes (German Edition)

Titel: Der Orden des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Mattner
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Anweisung handeln, das würde seinen Ausschluss bedeuten. Und auch für all jene, die ihn unterstützen! Das wagt er nicht". "Du kennst ihn nicht, Aleran. Er hat aus seiner Sicht zu lange für sein Ziel gekämpft, zu viele Niederlagen hingenommen. Heute wird er handeln. Mit oder ohne unseren Segen. Lass uns hinein gehen. Ich muss mich mit Vaudril und Theres noch besprechen, bevor es beginnt. Begrüße ihn bitte und führe ihn in die Halle zu den Anderen."
    Vorden betrat kurz nach Aleran die große Halle im ersten Stock des alten Wachturms. Warme, rauchige Luft, gewürzt mit dem Geruch von gebratenem Fleisch und erfüllt von lauten, diskutierenden Stimmen schlug ihm entgegen. Er ließ kurz den Blick durch die Halle schweifen, um seine vorgefasste Meinung zu bestätigen. Und das wurde sie. Der Orden war alt geworden. In der Halle befanden sich ungefähr 30 Männer und Frauen in der dunklen Robe des Ordens gekleidet, wovon über die Hälfte bereits ergraut war. Nur wenige Junge bewegten sich zwischen den alten Ordensmitgliedern und schenkten ihnen Met und Wein in die Trinkhörner und Krüge ein.
    Zwei größere Gruppen verteilten sich um die Tische und Bänke, die eine um Ratsmitglied Vaudril, einem erfahrenen Soldaten mit dem Gemüt einer Bulldogge. Die andere um Ratsmitglied Theres, dem jüngsten der obersten drei, der mit seinem freundlichen Wesen und einigen Anekdoten über seine Zeit in Serane bereits seine Zuhörer für sich eingenommen hatte.
    Vaudril nahm seine Ankunft mit einem kurzen Nicken zur Kenntnis und wandte sich dann wieder an seine Gesprächspartner, während Theres ihn einfach ignorierte. "Lysedi wird sich darum kümmern, dass ihr Speis und Trank erhaltet, Bruder Vorden" störte Alerans Stimme seine Gedankengänge. Aleran deutete auf eine der jungen Frauen, vielleicht Anfang 20 die sich auf ihn zu bewegte. "Wenn ihr mich dann entschuldigen würdet, Meister Baeltar benötigt noch meine Dienste". Mit einem ungeduldigen Nicken und einem unartikulierten Brummen entließ Vorden ihn und wandte sich an die junge Frau. Lysedi war hochgewachsen, gut trainiert und hübsch anzusehen mit den dunklen grünen Augen, den langen geflochtenen blonden Haaren und dem vielversprechenden Lächeln.
    "Bruder Vorden" erklang ihre selbstsichere, recht weiche Stimme," wie darf ich euch zu Diensten sein?" "Bringt mir etwas Met, heißes Fleisch und verratet mir, wo ich Bruder Keltwin finde". Noch bevor sie antworten konnte, erspähte er den kleingewachsenen, dafür aber umso breiteren Keltwin. Auf ihre Antwort nicht achtend schritt er zu ihm herüber und legte seine rechte Hand auf Keltwins linke Schulter. "Bruder Keltwin. Es ist mir eine Freude euch zu sehen. Wir müssen uns heute Abend dringend über einiges unterhalten, bevor morgen die Ratssitzung beginnt."
     
     
    Warmes, weiches Licht erfüllte den Ratssaal an diesem Morgen.
Das ist ein gutes Zeichen
beschied Vorden für sich, als er zusammen mit anderen Ordensmitgliedern in den Raum kam. Für diese Sitzung wurde das oberste Stockwerk des Wachturmes umgestaltet. Kreisförmig an den Wänden des Turmes entlang befanden sich die 20 hohen, dunklen hölzernen Stühle, auf denen sie während des Tages Platz nehmen würden. Im Zentrum des Kreises sah er bereits die im Sonnenlicht glänzende Glasskaraffe, in der jeder von ihnen zu Beginn der Sitzung etwas seines Blutes symbolisch in den Bund einbrachte. Während sie Platz nahmen, die Ritter auf den Stühlen, ihre Knappen, soweit sie welche hatten, hinter ihnen, ging Vorden noch einmal den Ablauf des Tages in seinem Kopf durch.
    Zunächst wird Baeltar eine langweilige Rede über die Bedeutung des Ordens halten, danach würde Vaudril über die mangelnde Kampferfahrung der meisten Mitglieder sprechen und zuletzt würde Theres einige freundliche, aber unverbindliche Worte verlieren. Danach gegen Mittag bin ich an der Reihe, dann wollen wir doch mal sehen, ob wir den Orden nicht aus seiner Lethargie reißen können.
Ganz in seinen Gedanken versunken begann Baeltars Rede, ohne das Vorden auch nur etwas davon zur Kenntnis nahm.
Nun war es soweit
, dachte Baeltar,
jetzt war es Zeit für Vordens Rede
. Konzentriert beobachtete Baeltar die Gesichter seiner Brüder und Schwestern und lauschte Vordens Worten.
    "Geehrte Ratsmitglieder, Brüder und Schwestern des Ordens. Viele Jahre ist es her, dass ich zuletzt einem Treffen unserer Gemeinschaft beiwohnte. Es ist mir eine Ehre heute hier vor euch allen zu sprechen." Mit einem freundlichen und

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