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Der Orkling (German Edition)

Der Orkling (German Edition)

Titel: Der Orkling (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ziemlich alles, nur nicht überzeugt, aber Samuel kam ihm zuvor, indem er heftig nickte. »Selbstverständlich helfen wir Euch, Meister«, sagte er. »Was sollen wir tun?«
    »Nicht sehr viel mehr als nichts«, sagte Frank. Er klang ein bisschen nervös, fand Groxmox; aber wenn zutraf, was er gerade gesagt hatte, dann hatte er ja wohl auch jeden Grund dafür.
    »Bleibt einfach hier und wartet, bis ich zurück bin, das ist alles. Aber ich muss mich darauf verlassen können, dass ihr das auch wirklich tut.«
    Ganz wie er erwartet hatte, beeilte sich Samuel zu nicken, doch Groxmox fragte misstrauisch: »Und wozu soll das gut sein?«
    »Das erkläre ich euch, sobald ich zurück bin«, antwortete Frank. »Ich kann es natürlich auch jetzt und in aller Ruhe tun, und währenddessen geht hier alles zum Teufel, euch und alle eure Freunde und eure gesamte Welt eingeschlossen. Wollt ihr das?«
    »Natürlich nicht, Herr!«, sagte Samuel hastig. »Geht nur. Groxmox und ich warten hier auf Eure Rückkehr.«
    »Gut. Und geht auf gar keinen Fall weg.« Frank nickte noch einmal, um seine Worte zu bekräftigen, fuhr auf dem Absatz herum und stürmte davon.
    Samuel wartete, bis er den Raum verlassen hatte, dann jedoch drehte er sich mit einem Ruck zu Groxmox herum und fuhr ihn an: »Was ist in dich gefahren, so mit ihm zu sprechen? Weißt du denn nicht, wer das ist?«
    »Jemand, dem ich nicht traue«, grollte Groxmox. »Anscheinend weißt du nicht, mit wem wir da gerade gesprochen haben! Hast du ihm nicht zugehört?«
    »Er gehört zu denen, die uns erschaffen haben!«, gab Samuel aufgebracht zurück.
    »Ja, und zwar als Spielzeug. Hast du nicht zugehört?«
    »Unsinn! Ohne sie gäbe es uns gar nicht!«, polterte Samuel.
    Doch das ließ Groxmox nicht gelten. »Alles was passiert ist!«, sagte er. »All die Jahrhunderte voller Krieg. Abertausende, die ihr Leben verloren, und das nur, damit sie ein … ein Spiel spielen können! Das ist nicht richtig!«
    »Und so ist es auch nicht gewesen«, widersprach Samuel.
    »Ach nein? Und wie sonst?«
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Samuel. »Aber es gibt bestimmt noch eine andere Erklärung. Sobald Meister Frank zurück ist, wird er uns gewiss alles erklären.«
    Noch vor Tagesfrist hätte Groxmox ihm kurzerhand den Schädel eingeschlagen und die Diskussion auf diese Weise beendet; und sei es nur, um ihn für die dreiste Lüge zu bestrafen, denn er spürte genau, wie wenig der Halbling selbst von seinen Worten überzeugt war.
    Aber das war gestern gewesen, und seither war viel geschehen. Vielleicht sogar noch mehr, als er bis hierhin schon vermutete. Statt Samuel die Abreibung zu verpassen, die ihm zustand, machte er daher nur ein abfälliges Geräusch und drehte sich mit einem Ruck fort. Er bedauerte längst, den vermeintlichen Zauberer einfach gehen gelassen zu haben. Zwar hatte er nicht die mindeste Vorstellung davon, was er mit Strom abschalten gemeint haben mochte, doch es konnte nichts Gutes sein, da war er ganz sicher.
    Einen Moment lang war er nahe daran, dem Menschen nachzueilen, doch dann musste er wieder daran denken, wie groß und unheimlich dieses Gebäude war, und dass er ihn wahrscheinlich gar nicht finden würde. Außerdem wollte er Samuel nicht allein lassen. Aus einem Grund, den er selbst nicht kannte, fühlte er sich für den geschwätzigen Halbling verantwortlich.
    Statt irgendetwas zu sagen, von dem er ohnehin wusste, dass es nur zu einer Fortsetzung des sinnlosen Streits führen musste, sah Groxmox sich noch einmal aufmerksam in dem großen Raum um, doch das erwies sich als keine gute Idee. Alles hier war so seltsam und fremd, dass ihm schon schwindelig wurde, wenn er nur zu lange hinsah, und wäre er kein Ork gewesen, dann hätte er wohl zugegeben, dass es ihm Angst machte.
    Vielleicht nur um diesen unsinnigen Gedanken nicht zu Ende denken zu müssen, trat er wieder an den Tisch heran, nahm Stech auf und wog das Messer nachdenklich in der Hand. Bis auf eine kleine versengte Stelle am Griff war kein Unterschied zu bemerken. Es war auch nicht leichter geworden. Frank hatte behauptet, dass irgendetwas darin gewesen und jetzt nicht mehr da war, aber das konnte nicht sein.
    Und außerdem bekam er von diesen verrückten Gedanken schon wieder Kopfschmerzen.
    »Also ich kann verstehen, dass du aufgeregt bist«, setzte Samuel nach einer Weile neu und in einem gezwungen versöhnlichen Ton an. »Und ich kann sogar verstehen, dass du Meister Frank nicht traust. Ich meine: Ich an

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