Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Outsider-Stern

Der Outsider-Stern

Titel: Der Outsider-Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frederik Pohl u. Jack Willamson
Vom Netzwerk:
Bericht liegt schon vor«, sagte Quamodian.
    »Unmöglich! Wie könnte das sein? Wir haben doch erst jetzt erfahren ...«
    »Durch Rufes Eltern. Sie haben vom ersten Outsider gewußt, nicht wahr?« Der Junge nickte aufgeregt. »Und sie sind sofort nach Nuevo York geflogen, um den Vorfall zu melden.«
    Der Reefer massierte vorsichtig seinen Brustkorb und stöhnte. »Wollen Sie mich nun endlich nach Wisdom Creek bringen?«
    »Noch nicht«, entgegnete Quamodian ruhig. »Noch eine Frage. Was ist mit Molly Zaldivar?«
    »Das hirnlose kleine Ding! Sie hat Cliff Hawk ins Unglück gestürzt. Geliebt hat sie ihn. Wollte ihn zur Aufgabe bewegen und hat dabei alles verdorben.« Er stöhnte und krümmte sich, Finger in seine Brust gekrallt. »Aber ich weiß nicht, wo sie jetzt ist, Quamodian. Bitte! Ist das nicht genug? Wollen Sie mich nicht nach Wisdom Creek fliegen, bevor ich sterbe?«
     
    Unterwegs ließ Quamodian den Gleiter Verbindung mit dem Kontrollturm aufnehmen. »Dreißig Minuten Wartezeit für alle Übermittlungen, Monitor Quamodian«, erklärte der Kontrollturm. »Ich werde Sie rechtzeitig in Kenntnis setzen.«
    Mit grimmiger Miene befahl Quamodian den Gleiter zur Sternenkirche. Nun, nachdem er wußte, was mit der Sonne nicht stimmte, fühlte er sich außerhalb jeder Verantwortung. Almalik würde das Problem lösen – oder nicht. Quamodian war es gleichgültig. All seine Gedanken galten ausschließlich Molly Zaldivar, vom Outsider in den Weltraum verschleppt und durch die Strahlungseinwirkung im Innern des uralten unterirdischen Gewölbes zu einem frühen Tod verdammt. Was den Reefer betraf, so scherte sich Quamodian nicht im geringsten darum, ob er starb oder überlebte.
    Dennoch besaß das Ereignis in der Sternenkirche auch für ihn eine gewisse Großartigkeit. Begrüßt wurden sie vom neuen Robot-Inspektor, dessen eiförmiger Rumpf vor Aufregung über soviel hohen Besuch vibrierte. Obwohl kein Sternentag war, kniete ein Kreis von Erretteten unter den Abbildern von Almaliks Sonnen am Boden. Quamodian und Senior-Monitor Clothilde Kwai Kwich führten die kleine Prozession, die den Reefer, der hinkte und wankte, den Visitanten zuführte. Dem Reefer folgten der Bürger mit dem Haifischrachen, der Bürger in Gestalt grasgrüner Spiralen und zuletzt die rosa Wattewolke.
    Die Anwesenden sangen einen Lobgesang auf Almalik. Dann erhob sich Juan Zaldivar und stellte dem Reefer die vorgeschriebenen Fragen – ob er die Natur symbiotischen Lebens verstehe, ob er sich aus freiem Willen dafür entschieden habe, die fusorischen Symbionten in seinen Körper aufzunehmen, sein Blut, Gehirn und Gebein; ob er wisse, daß diese Entscheidung endgültig sei. Auf jede Frage krächzte der Reefer ein heiseres Ja.
    Er kniete nieder. Die übrigen Anwesenden erhoben einen neuen Gesang. Ihre goldenen Narben schimmerten, und ihre Stimmen hallten getragen durch den mächtigen Dom.
    Plötzlich krähte der Reefer einen Laut des Aufbegehrens. Er richtete sich halb auf, fuhr mit entsetztem Blick herum und stürzte vornüber auf seinen verletzten Arm. Quamodian vernahm ein scharfes Knistern. Winzige goldene Funken lösten sich aus den schimmernden Narben an den Leibern und Gesichtern der Erretteten und schwebten zum Reefer, über dem sie sich in einer kleinen Wolke goldenen Feuers sammelten.
    Der gelbe Feuerball sank mit einem Zischen in die Wange des Reefers. Die Luft war plötzlich schwer vom süßen Duft der Visitanten.
    Das Stöhnen des Reefers verstummte.
    Der Reefer rührte sich, schlug die Augen auf, erhob sich ohne Mühe und kam zu Quamodian, um ihm die Hand zu schütteln. »Danke, mein Freund«, grollte seine mächtige Stimme. Ein sanftmütiges Lächeln lag auf seinem wilden Gesicht. Über seinem zerzausten Bart glomm matt die sternförmige Narbe, die die Visitanten hinterlassen hatten. »Meine Schmerzen sind fort.«
    Juan Zaldivar trat dazu und reichte ihm die Hand. »Nun bist du gerettet«, sagte er feierlich. »Du wirst nie wieder Schmerz verspüren.«
     
    Der Kontrollturm hatte mit Almalik Kontakt gehabt. Es gab Schwierigkeiten. »Was für Schwierigkeiten?« Quamodian tobte. »Ich muß zu Almalik!«
    »Das ist eine Frage der Prioritäten«, säuselte der Kontrollturm.
    »Ich verlange Priorität. Es handelt sich um einen Notfall.«
    »Aber gestern, Monitor Quamodian, haben Sie doch erwähnt, der Notfall sei hier eingetreten.«
    »Das war er auch. Inzwischen sind neue Tatsachen bekannt. Ich befürchte ernste Gefahr für die Sonnen

Weitere Kostenlose Bücher