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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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wußte nicht, wie ihr geschah. Wußte nur eines: Es ist vorbei! Für den Moment wenigstens .
    Das zermalmende Rotieren, das Entgleisen der Energien um sie her - alles war zum Stillstand gekommen. Aber nicht wirklich zu Ende. Nur angehalten, wie eine Maschinerie, in deren Getriebe etwas geraten war, das ihren Lauf aufhielt.
    Tatsächlich glaubte Lilith etwas wie Knirschen und Quietschen zu hören, als stemme sich dieses Perpetuum Mobile gegen das Hindernis, als wolle es sein Räderwerk mit aller Gewalt wieder in Gang bringen.
    Und - ruckte das wie eingefroren wirkende Szenario um sie her nicht schon weiter? Kam nicht bereits wieder Bewegung in die erstarrten Wirbel und Schlieren aus Schwärze?
    »Was hat das zu bedeuten ...?« kam es von Liliths Lippen, in der Hoffnung, die andere Stimme möge sich wieder zu Wort melden.
    Und Lilith erhielt Antwort. Von einer völlig fremden Stimme jedoch, die nicht in ihrem Kopf aufklang, sondern an ihrem Ohr, so nahe, daß sie den kühlen Atem des anderen spürte - und fröstelte.
    »Es kann alles bedeuten«, flüsterte er. »Es liegt ganz bei dir.«
    Im Reflex wollte Lilith herumwirbeln, aber das Vakuum des Pfeilers machte ihre heftige Bewegung träge. So geriet der andere nur allmählich in ihr Blickfeld, und es blieb ihr dabei noch Zeit, sich dar -über zu wundern, daß sie ihn in dieser Lichtlosigkeit überhaupt sehen konnte.
    Ihn -
    - diesen . Knaben?
    * 
    »Wer bist du?«
    Der Anblick des Fremden ließ Lilith schaudern, obgleich nichts Erschreckendes an ihm war.
    Der Jüngling - Lilith schätzte ihn seinem Äußeren nach auf höchstenfalls achtzehn Jahre, eher lag sein Alter noch darunter - war in klassischem Sinne gutaussehend: ebenmäßige Züge, von schlanker und doch kräftiger Gestalt, das dunkle Haar fast schulterlang, die Augen - - schwefelgelb?
    Eine Täuschung, stellte Lilith fest (erleichtert? Weshalb erleichtert?). Der andere hatte einmal kurz die Lider geschlossen, und als er sie wieder aufschlug, zeigte die Iris seiner Augen eine dunkle Färbung.
    Seine ebenfalls dunkle Kleidung war von zeitloser Eleganz, dennoch wirkte sie hier fehl am Platze. Vielleicht aber lag dieser Eindruck auch nur daran, daß Lilith sich in den Wochen ihres Aufenthalts in Mayab an den Anblick von Lendenschurzen und ähnlich schlichter Kleidung gewöhnt hatte.
    »Dein Retter?« entgegnete der Knabe.
    »Mein -?« setzte Lilith an, unterbrach sich aber selbst und fuhr anders fort: »Wie kommst du hierher? Und wer bist du wirklich?«
    Der Junge lächelte gewinnend. »Ich komme von -«, er deutete irgendwohin, »- dort, und ich könnte wirklich dein Retter aus größter Not sein.«
    Das unheimliche Knirschen, das Lilith zuvor schon einmal gehört zu haben glaubte, wurde wieder laut, und diesmal entsprang es ganz sicher nicht ihrer Einbildung.
    Zugleich bewegte sich die Schwärze wieder, um ein winziges Stück nur, als handele es sich um eine zähe Masse, die sich ganz allmählich verflüssigte.
    »Mir scheint, dies ist weder die rechte Zeit noch der geeignete Ort, um Rätselspiele zu veranstalten«, sagte Lilith.
    »Wie wahr, wie wahr«, erwiderte der junge Mann. »So denn - wie stehst du zu meinem Angebot?«
    »Welches Angebot?«
    »Oh, verzeih -«, der Fremde lächelte entschuldigend, »- ich habe mich wohl unklar ausgedrückt: Ich bin bereit, dir zu helfen - dein Leben zu retten.«
    Lilith sah ihn groß an. »Aber wie? Und warum?«
    »Das Wie überlaß ruhig mir«, antwortete der andere, unverändert lächelnd. »Und warum? Nun, ich würde es natürlich nicht ganz umsonst tun.«
    Lilith grinste hart. Die Situation wurde immer irrsinniger, und sie begann an einen Traum zu glauben, mit dem ihr Verstand sie vielleicht vor dem Wahnsinn schützen wollte, in den sie längst gestürzt war.
    »Gesetzt den Fall, ich glaube, daß du mir helfen könntest - was würdest du im Gegenzug verlangen?«
    Der Junge zuckte die Schultern. »Sagen wir - eine Gefälligkeit.« »Welcher Art?«
    »Alles zu seiner Zeit«, sagte der Fremde. »Ich würde mich bei dir melden, wenn es soweit wäre.«
    »Weshalb sollte ich mich darauf einlassen?« fragte Lilith. »Ich weiß weder, wer du bist, noch was du von mir willst -«
    »Die Antwort ist so simpel«, meinte der Knabe, kopfschüttelnd, wie man es einem Kind gegenüber tut.
    »Ach ja?«
    »Ja. Weil du sonst stirbst!«
    Der Fremde tat - irgend etwas. So rasch, daß Lilith es nicht erkannte. Nur die Folge registrierte sie: Das Rotieren und Mahlen um sie her begann von

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