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Der Pakt

Der Pakt

Titel: Der Pakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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Dämon, der Götze - der Gott!
    Lilith wollte losstürmen, nahm sich aber doch noch die Zeit, um den Priestern ihre »dummen Gedanken auszutreiben« - und durch eigene zu ersetzen.
    Während die einstigen Würdenträger begannen, beruhigend auf die Opferbereiten einzureden, rannte Lilith schon zum Rand der Plattform, stieß sich ab - und sprang!
    Eine Sekunde lang genoß sie das irrsinnige Gefühl des freien Falls. Dann fing sich die Luft unter Flügeln, die einen kleinen, pelzigen Körper davontrugen.
    Hin zum Dämon, Götzen, Gott - oder was immer Lilith in der klei-nen Pyramide dort finden würde. Und vielleicht besänftigen konnte
    *
    Lilith warf sich gegen die Torflügel. Sie flogen regelrecht auf, krachten drinnen donnernd gegen die Wände.
    Wo sollte sie suchen? Und wonach sollte sie suchen?
    Als Landru sie hierher geführt hatte - es lag erst Stunden zurück, kam ihr aber vor, als sei es Ewigkeiten her -, war sie nur in jenem kleinen Raum gewesen, wo sie ihm aus der CHRONIK hatte vorlesen müssen.
    Wie viele Kammern mochte es hier geben, vielleicht sogar verborgen hinter geheimen Zugängen?.
    Tief atmete Lilith durch. Irgendwo mußte sie mit ihrer Suche beginnen. Warum nicht mit der nächstbesten Tür?
    Lilith trat vor, öffnete sie -
    - und taumelte zurück, als schierer Wahnsinn sie ansprang!
    *
    Die Kammer jenseits der Schwelle - und sie schien größer zu sein, als ihre äußeren Abmessungen es eigentlich zuließen! - war erfüllt von einem Malstrom kochender Energie.
    Ein anderer Vergleich wollte Lilith nicht in den Sinn kommen, obwohl er völlig unzureichend beschrieb, was dort rotierte und wirbelte und toste.
    Lilith spürte, daß es darin rumorte, knirschte und heulte. Doch sie hörte nichts. Als wäre das Ding imstande, jeden eigenen Laut im Moment des Entstehens schon zu vernichten.
    Ein Sturm auf engstem Raum war es. Etwas, das mit Krallen und Klauen nach dem Verstand eines jeden schlug, der nur hinsah. Ein Dämon? Ein Gott?
    Lilith wußte es nicht. Aber was immer es auch war, das die Tyrannen in dieser Pyramide verschlossen hielten - sie hatte es gefunden.
    Und mußte ihm nun begegnen, ihm gegenübertreten. Kontakt aufnehmen. Nur - wie?
    Würde ein Schritt genügen? fragte sie sich. Es kam auf den Versuch an .
    *
    Lilith wußte nicht, was sie erwartet hatte. Sie hatte sich nicht einmal wirklich Gedanken darüber gemacht. Es wäre ohnedies müßig gewesen .
    ... denn was ihr tatsächlich widerfuhr, nachdem sie sich in den entarteten Weltenpfeiler gestürzt hatte, sprach allem Vorstellbaren Hohn, war so andersartig, im wörtlichsten Sinne fremd, daß es kaum Worte gab, die es auch nur annähernd zu beschreiben vermochten.
    Lilith glaubte zu spüren, wie ihr Verstand sich mit aller Macht gegen das Unsagbare auflehnte, das ihm entgegenbrandete und ihn verschlingen wollte - und sie meinte zu hören, wie er schließlich scheiterte und unter der Anstrengung zu zerbrechen drohte: ein Geräusch, so monströs, wie es nur hier und nirgends sonst erklingen konnte.
    Dann, als Lilith schon sicher war, ihr Geist würde zerrieben und zerschmettert unter der Sturzflut abseitiger Gewalten, geschah etwas, das sie sich ebensowenig erklären konnte wie alles andere hier.
    Etwas geschah in ihr, mit ihrer Wahrnehmung, ihrem Verstand -sie veränderten sich. Wurden, so kam es ihr vor, wie aus ihrem tiefsten Inneren heraus neu justiert, als gäbe es da einen geheimen Teil ihres Ichs, der empfänglich war für die Macht und das Wesen des Pfeilers, und der damit umzugehen wußte.
    Und diese Art des Verständnisses ergriff nun ganz und gar Besitz von Lilith, bediente sich ihrer Sinne, beeinflußte sie und machte sie sehend, hörend und fühlend an diesem Nicht-Ort, in dieser NichtWelt - in dieser Manifestation purer Magie.
    Es war ein Gefühl, als fliege und schwebe sie, ohne sich von der Stelle zu rühren.
    Lilith sah kochende, wirbelnde Schwärze, die sie streifte, ohne sie mitzureißen, als befände sie sich im Auge eines Orkans, wie es ihn auf Erden niemals geben konnte.
    Und sie hörte eine Stimme, die unentwegt zu flüstern schien, wie in ein endloses Selbstgespräch versunken. In einer Sprache, die nie und nirgends wirklich gesprochen worden war und die Lilith doch verstand!
    Was ihr unmöglich vorkam - und kaum hatte sie diesen Gedanken gefaßt, da erstickten die Worte in unverständlichem Murmeln und Heulen, wurden zu bloßen Geräuschen des Sturmes. Erst als Lilith nicht länger über die Unmöglichkeit nachsann,

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