Der Pakt der Schwerter: Historischer Roman (German Edition)
Nasenschutz traf. Sein Kopf wurde von der Wucht des Schlags nach hinten gerissen, und er stolperte zurück.
»Bastard«, keuchte er, während ein blutroter Strom aus seinen Nasenlöchern floss und auf sein Kettenhemd tropfte. »Bastard, Bastard.«
Um uns herum schrien die Bootsknechte. Die meisten hatten wenigstens ein Messer in der Hand, aber nur ein paar wagten uns anzugreifen. Die anderen hatten die Wut gesehen, mit der wir unsere Klingen führten, und rannten das Ufer hoch dem Schutz der Bäume entgegen. Ich hielt nach Ælfwold Ausschau, aber inmitten des Durcheinanders konnte ich ihn nicht sehen.
Der Ritter mit der Narbe brüllte, als er wieder losstürmte, und der Feuerschein spiegelte sich in seinen Augen wider, aber er hatte sich von seiner Wut übermannen lassen, und es lag kein Geschick in seinem Angriff. Seine Schläge waren wild, es fehlte ihnen an Beherrschung und Eleganz, und ich wehrte sie mit Leichtigkeit ab.
Das Feuer war an meiner Seite: orangefarbene und gelbe Flammenzungen, die sich zum Himmel hochwanden. Sie tanzten auf meiner Klinge, wurden im Stahl reflektiert, und ich konzentrierte all meine Kraft in meinem Schwertarm und brachte das volle Gewicht der Waffe zum Einsatz, als ich auf seinen Hals einhieb.
Sein Schild war in der falschen Position, bereit für den tiefen Schlag auf den Oberschenkel, mit dem er ohne Zweifel gerechnet hatte, und stattdessen hob er sein Schwert, um meinen Schlag zu parieren. Für einen winzigen Moment prallten unsere Klingen zusammen, aber er konnte der Gewalt meines Schlags nichts entgegensetzen, und plötzlich zerbrach sein Schwert mit einem schrillen Ton in zwei Stücke und riss sauber oberhalb der Parierstange ab, sodass er nur noch den Griff in der Hand hielt.
Auf seinem Gesicht kämpften Überraschung und Angst um die Oberhand, und jetzt versuchte er endlich seinen Schild zu heben, aber es war zu spät. Ich setzte den Schlag bereits fort, schnitt durch die Glieder seines Kettenhemds in das Fleisch darunter, trieb die Spitze durch seine Rippen tief in seine Brust. Ich drehte die Klinge, stieß tiefer zu, und er röchelte, seine Augen wurden glasig, und als ich die Waffe herausriss, gaben seine Beine nach, und er fiel rücklings ins Feuer. Eine Wolke von Funken stieg empor, und die Flammen begannen seine Leiche zu verschlingen.
Ich wirbelte herum und suchte nach meinem nächsten Opfer, aber es waren nur noch wenige Feinde übrig. Diese wandten sich entweder zur Flucht oder fielen Wace’ und Eudos Schwertern zum Opfer. Der zweite Ritter lag bereits tot auf den Steinen. Ich schaute noch einmal auf die Temes hinaus, ob das Schiff sich schon irgendwo zeigte. Vom Ufer aus war es nicht zu sehen, weil die Bucht von zwei Höhenrücken geschützt war, die mein Blickfeld einschränkten. Aber sobald das Schiff den ersten Vorsprung umrundete, würden die an Bord den Schein des Lagerfeuers sehen, und wenn sie das täten, wäre alles verloren.
»Das Feuer«, rief ich Wace und Eudo zu. »Macht es aus! Macht es aus!«
Meine Aufmerksamkeit galt Ælfwold, den ich auf dem Lastkahn entdeckt hatte. Er starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an, sein Gesicht war blass im Schein des Feuers, seine Miene die eines Verzweifelten. Dies war nicht mehr der großzügige, freundliche Mann, den ich in Eoferwic kennengelernt hatte. Hinter diesen Augen lag ein Verstand, der Täuschung und Verrat in großem Maßstab begehen konnte. Er war ein Feind meines Herrn.
Ich ließ mein Pferd stehen, rannte auf ihn zu und sprang über die Seite des Kahns auf sein Deck. Der Engländer stand auf der anderen Seite einer großen, mit Eisenbändern verschlossenen Kiste, die mehr als sechs Fuß lang und sowohl zwei Fuß breit als auch tief war.
Ein Sarg, wurde mir klar, und nicht nur irgendein Sarg, sondern der des Usurpatoren. Der Sarg Harold Godwinesons, Eidbrecher und Feind Gottes. Ich konnte keine Inschrift entdecken, aber das war nicht anders zu erwarten, wenn er heimlich begraben worden war und nur wenige Männer davon wussten.
»Es ist aus, Ælfwold«, sagte ich. »Wir wissen alles über Euren Plan.«
Er sagte nichts und sah mich weiterhin unverwandt an. Er zog einen Sachs aus einer Scheide unter seinem Umhang, fast ohne ein Geräusch zu machen, und hielt ihn in beiden Händen vor sich, als wolle er mich warnen, keinen Schritt näher zu kommen.
»Ihr würdet mit mir kämpfen?«, fragte ich eher überrascht als höhnisch. Ich hatte den Engländer noch nie mit einer Waffe umgehen, geschweige
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