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Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)

Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)

Titel: Der Pakt des Seelensammlers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Krüger
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Messer in seiner Hand (wie auch immer er es wieder gefunden hatte) glänzte feucht rot.
    »Hört mir zu, verdammt! Sie sind dort! Connor! Töte Floyd!«
    Aber Connor hörte ihn nicht, oder wollte ihn nicht hören.
    Sie waren verloren.
    In diesem Moment öffnete sich die Tür zum Kaminsaal nach außen. John drehte sich um und sah, dass Richter die Tür fast erreicht hatte.
    Jack trat heraus. Und, oh danke Gott, er hielt den Revolver in der Hand.
    Der Schuss war laut.

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    Jack sah zu, wie Richter nach hinten taumelte. Er sah zu, wie auf seinem Gesicht der Ausdruck von Verblüffung über Angst zu Schmerz wechselte.
    »Du ... du hast ...« Seine Hand öffnete sich und das Messer fiel heraus und mit einem metallischen Klappern auf den Boden. »Du hast mich ... getroffen ...«
    »Ja. Und es tut mir leid, dass es so weit hatte kommen müssen.« Er blickte sich um, als Miranda an seine Seite kam. »Es tut mir leid, Erik.«
    Auf dem Hemd des Polizisten erblühte in der Höhe seines Herzens eine blutig rote Blume, während in Richters Mundwinkel eine Blutblase wuchs und platzte. Seine Knie gaben nach und er sank nach unten, ruckartig, wie eine mechanische Puppe. Jack ahnte, dass der Mann in den letzten Stunden nicht viel mehr gewesen war. Zuerst fiel er auf seine Knie, die mit einem ekelhaften Knacken auf dem Boden aufkamen, und verharrte so einige Augenblicke.
    »Ihr werdet sterben!«, brüllte Floyd auf der anderen Seite. »Alle! Na komm schon! Gib‘s mir, Indianer!«
    »Jack«, sagte Richter mit sterbender Stimme. Seine Augen waren klar. Eine Träne lief über seine schmutzige Wange nach unten und vermischte sich mit seinem Blut am Fußboden. »Was geschieht hier? Wieso ... wieso habe ich ein Messer ...«
    »Du warst nicht mehr du selbst. Es tut mir leid«, wiederholte Jack.
    Richter kippte zur Seite, als seine Muskeln erschlafften.
    Jack warf einen Blick zu den Weißen hinüber. Da standen sie, die Klauen erhoben. Eines der Wesen drehte sich zu ihm und öffnete den Mund, der jetzt unverhüllt war. Tausende spitzer Zähne glitzerten in der Sonne.
    »Oh nein«, stieß Miranda an seiner Seite hervor.
    »Komm.«
    Sie eilten zu Connor hinüber, dem es mit Johns Hilfe endlich gelungen war, Floyd auf Boden zu halten. Die beiden Männer fixierten Floyds Arme und Floyd warf den Kopf hin und her wie ein Hund, der versuchte alles zu beißen, was er noch erreichen konnte. John blutete aus einer Wunde am Oberarm.
    »Jack, tu es endlich!«, rief John. Er blähte die Wangen auf. »Töte ihn!«
    Floyd lachte sein schreckliches Lachen, das in ein Husten überging, und spuckte Blut. »Stirb selber, Jack!«
    »Das ist das Letzte, was du gesehen hast!« Jack richtete den Lauf des .45ers auf seine Stirn. »Ich glaube, ihr solltet ihn an einen Stuhl binden.«
    »Ich hole einen«, sagte Miranda. Als sie zurückkehrte, fesselten sie ihn mit den Händen hinter dem Rücken. Floyd ließ es geschehen, sein Kampfeswille war erloschen.
    »Eine Sache noch«, sagte Floyd. »Ich will nur, dass ihr wisst, dass ihr zu spät seid.« Wieder lachte er heiser. »Gleich macht es BUM und es gibt einen großen Knall. Und dann haben sie euch. Haha.«
    Jack spannte den Hahn. Er wusste, dass er ihn endlich töten musste, und doch zögerte er. Einen Menschen zu töten, und sei er noch so verderbt, war eine Überwindung, die der Besteigung des Mount Everest glich. »Was soll das heißen?«
    »Benzin in der Heizungsanlage. Habe ich selbst reingeleert und angezündet. Eine Explosion durch die ...« Floyd runzelte die Stirn. »Bist du wirklich so dumm, wie du aussiehst, Jackie-boy? Und ich dachte, jemand von euch hätte einen Blick auf den Grundriss geworfen! Wenn die Heizungsanlage explodiert, lässt die Erschütterung die Glaswand darüber zerplatzen! Und dahinter ... hahaha, ihr seht sie selbst.«
    Jack blickte zur Glasfront der Empfangshalle hinüber. »Die Heizungsanlage liegt direkt unter diesen Fenstern?«
    »Bingo. Und während die Anlage explodiert, wird dort unten Jim von den Weißen aufgefressen. Er hat Glück, er muss nicht so lange warten wie ihr.«
    »Jim ist dort unten? Danke, Floyd. Aber wenn du stirbst, ist es egal, ob die Fenster zerstört werden.«
    Seine Hände zitterten. Jack bewegte den Zeigefinger über den Abzug. Drückte ihn durch. Für immer würde er sich an den überraschten und zugleich fragenden Ausdruck auf Floyds Gesicht erinnern. Er hatte keine Ahnung davon gehabt, wovon Jack gesprochen hatte.

80
    Floyds Kopf ruckte nach hinten und der

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