Der Pakt des Seelensammlers (German Edition)
sowieso nicht in den Keller.«
»Also gut.«
»Wie schön«, sagte Floyd. »Ich wünsche euch allen viel Glück. An alle anderen: Gehen wir. Es gibt viel zu tun.«
»Darf ich Sie daran erinnern, dass ich der ... Chef bin?« sagte Jim, aber der Blick, den Floyd ihm darauf zuwarf, ließ ihn verstummen. »Sie haben nichts unternommen, als noch Zeit war, Jim. Kommen Sie mir jetzt bloß nicht in die Quere.«
»James, warten Sie«, sagte Jack leise. »Sie können uns nicht verhungern lassen. Wir haben nichts, wenn Sie die Tür nicht öffnen. Bitte.«
Floyd hielt inne. Dann drängte er sich durch die Gruppe nach vorne und trat so dicht heran, dass Jack sämtliche Blutäderchen in seinen aufgeschwemmten Augen sehen konnte, dass er seinen schweren Tabakatem riechen konnte, das Funkeln in seinem Blick ... Floyd war verrückt, ohne jeden Zweifel. »Das ist nicht mein Problem. Die Entscheidung lag bei euch allen. Jetzt ist es zu spät.« Er hob den Revolver und brachte den Lauf in die Nähe von Jacks Kinn, sodass das kalte Eisen seine Haut berührte.
Unternimm nichts. Lass ihn. Jack konnte das Zittern in seinen Händen kaum noch kontrollieren.
»Angst, Jackie-Boy?«
Jack wusste in diesem Moment, dass er ihn töten konnte. Er wusste auch, dass er ihn töten würde, wenn es dazu kam.
»Keine Angst, Floyd. Nur Bedauern.«
»Lassen Sie das, Floyd. Das muss nicht sein. Es ist alles geklärt.« Miranda schüttelte den Kopf. »Sie gehen in die eine Richtung, wir in die andere.«
»Wir werden Sie nicht hier hereinlassen, wenn Sie Hunger bekommen, Floyd, wenn Ihre Kellervorräte aufgebraucht sind. Sie werden im Keller festsitzen. Niemand wird dann etwas essen. Dann werden wir sehen, wie weit wir kommen.« Jack lächelte jetzt. »War das etwas, das Sie etwa nicht bedacht haben?«
»Wagen Sie es nicht -», schrie Sarah Gale.
»Halten Sie den Mund!« Floyd fuchtelte mit der Waffe durch die Luft. »Ich entscheide das!« Er drehte sich wieder um. »Damit kann ich leben, Jack. Vielleicht habe ich ja - ganz zufällig - ein bisschen mehr an Vorräten zur Seite geschafft, hm, wer weiß das schon? Ausreichend, um über einen laaangen Winter zu kommen? Wir werden sehen, was passiert. Wir haben den Keller, ihr den Rest und ich den Schlüssel.« Dann ging er zur Tür, und noch bevor er sie erreicht hatte, steckte auch schon wieder eine Zigarette in seinem Mundwinkel. Dort wandte er sich noch einmal um. »Na los! Was steht ihr da noch herum? Hopp, hopp! Da unten wartet ein Festmahl!«
Und so gingen sie hinaus, wie in Trance. Das kleine Mädchen weinte nicht mehr, als es in den Armen seines Vaters nach draußen getragen wurde. Richter blickte starr geradeaus und würdigte Jack keines Blickes.
»Sie machen einen Fehler, Erik«, sagte Jack. »Verdammt, sehen Sie es ein! Floyd ist verrückt!«
Richter antwortete nicht.
Als letztes ging Jim vorbei und blieb stehen. »Carver ... ich kann es nicht glauben.« Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Wie können Sie so stur sein?« Jim senkte die Stimme. »Diese Leute da bei dir, sind die dir egal, oder weißt du nicht, dass sie alle draufgehen werden?«
»Verschwinde, Jim.«
»Nichts lieber als das.« Jim schlenderte zur Tür. »Wer auch immer ein Bedürfnis verspürt, etwas zu essen, nur für den Fall ... ihr wisst, wo ihr uns findet.«
Er ging hinaus.
Sie waren allein.
»Knacken Sie das Schloss, Greg«, sagte Jack zu Bradley. Er sank gegen die Chromabdeckung der Spüle und vergrub das Gesicht in den Händen. Luft, mehr Luft. Seine Lunge brannte, als wäre sie erneut mit Gas gefüllt. Aber es war nur eine Erinnerung.
»Jack ... es war nicht dein Fehler. Wir wussten nicht, was Floyd plante.« Miranda legte eine Hand auf seinen Arm und drückte ihn behutsam.
»Ich hätte ihn nicht aus den Augen verlieren dürfen. Ich habe es geahnt! Ich wusste, dass er etwas vorhat! Und Richter ...«
»Erik Richter hat seine Entscheidung getroffen, wir unsere. Ich halte deine Einschätzung nach wie vor für richtig.«
»Danke. Gut, das zu hören.« Jack blickte auf. Das eingefrorene Fenster schimmerte milchig im Licht der Sonne, die in diesem Augenblick direkt darauf schien. Es war Zeit. »John. Steffen. Ihr kommt mit mir.«
»Was machen wir als Erstes?« Mahler war aufgesprungen, er schien begierig darauf, endlich etwas anpacken zu können. Das war die richtige Motivation für diese Zeit. Jack war froh, dass er sich ihnen angeschlossen hatte. Er erklärte:
»Wir werden durch jedes Zimmer gehen, die
Weitere Kostenlose Bücher