Der Pakt von Bakura
Premierminister her.«
Onkel Yeorg? »Nein!« rief Gaeriel. »Er ist ein guter Mann. Bakura braucht ihn. Sie können nicht.«
»Er ist zu einem Symbol geworden. Ich habe versucht, nachsichtig mit Bakura umzugehen, aber meine guten Absichten sind enttäuscht worden. Ich mache Schluß damit. Ich muß vor- gehen wie jeder andere imperiale Gouverneur und den Terror des Imperiums in die bakurischen Herzen pflanzen. Es sei denn.« - er rieb sich das Kinn - ». es sei denn, er oder ein anderer Repräsentant der Captison-Familie würde Bakura öffentlich auffordern, mich als seinen Nachfolger zu akzeptieren. Sie könnten das Leben Ihres Onkels retten, Gaeriel. Sagen Sie mir, daß Sie es tun werden, innerhalb von drei Minuten, und er kommt mit dem Leben davon.«
Ihr Gewissen wurde von zwei Seiten geplagt. Sie konnte Gouverneur Nereus nicht gestatten, Onkel Yeorg zu exekutieren, aber sie konnte Bakura auch nicht auffordern, vor Wilek Nereus zu Kreuze zu kriechen. Wieder wappnete sie sich, ihn anzuspringen. Zwei Soldaten hoben ihre Blastergewehre.
»Leibwächtertraining« lächelte Gouverneur Nereus. »Sie haben Sie im Auge.«
Gaeri blickte sich in Gouverneur Nereus' Büro um; und sah Plaketten, Tri-Ds und Kristalle. Zähne, Parasiten - welche widerwärtigen Interessen hielt er noch verborgen?
»Sie sagen, Sie würden ihn leben lassen. Aber würden Sie das wirklich? Oder würden Sie ihn wie Eppie Belden mit irgendeinem Parasiten infizieren? Das ist kein Leben.«
»Orn Belden glaubte das.«
Ein weiterer Soldat trat ein, der ihren an den Händen gefesselten Onkel mit dem Lauf eines Blastergewehrs vor sich her stieß, Yeorg stand aufrecht da und sah in ihren Augen größer aus, als es Nereus jemals konnte, trotz der ganzen Körpermasse des Gouverneurs.
»Ein Angebot, Captison«, gab Nereus bekannt. »Eine Minute, es zu akzeptieren. Treten Sie im Tri-D auf. Sagen Sie Ihrem Volk, daß es die Waffen niederlegen und sich der imperialen Herrschaft unterwerfen soll - mir, Ihrem designierten Nachfolger. Anderenfalls sterben Sie hier vor den Augen Ihrer Nichte.«
Yeorg Captison zögerte nicht. Er straffte die Schultern und schöpfte Würde aus einer alten, abgetragenen bakurischen Uniformjacke.
»Es tut mir leid, Gaeriel. Sieh nicht hin. Erinnere dich an mich als einen tapferen Mann.«
»Gaeriel?« Gouverneur Nereus fuhr mit der Zunge über seine Unterlippe. »Werden Sie die Sendung machen? Vielleicht könnte ich die Speise noch etwas versüßen...«
In diesem Augenblick krümmte sich der Soldat hinter Onkel Yeorg und brach zusammen. Ein durchdringendes elektronisches Jaulen kam aus den Helmen aller fünf Soldaten. Gaeriel sprang auf den nächsten kampfunfähigen Soldaten zu, ergriff sein Gewehr und richtete es auf Gouverneur Nereus. Offenbar hatte er gezögert. Sein ornamentierter Blaster steckte noch in seinem Kreuzgurthalfter.
Alle fünf Sturmtruppensoldaten wanden sich. Selbst aus der Ferne tat das Jaulen Gaeriels Ohren weh. Was ging hier vor?
»Legen Sie Ihren Blaster ab, Nereus«, sagte sie zittrig. Was auch immer es war, es sah nach ihrer Chance aus.
»Sie wüßten nicht einmal, wie Sie es entsichern müssen«, antwortete er, ließ aber beide Hände auf der Elfenbeinplatte liegen.
Unbeholfen ergriff Onkel Yeorg mit den Fingerspitzen das Gewehr eines anderen hilflosen Soldaten. Sein durch die Handgelenkfessel behinderter Griff sah ineffektiv aus, aber wenigstens war die Waffe nicht mehr im Besitz des Soldaten.
Gouverneur Nereus Kommandokonsole blitzte auf und wurde schwarz. Die Tür glitt auf. Eppie Belden marschierte herein, mit einem Schwung in ihren Schritten, der für eine Frau von hundertundzweiunddreißig verblüffend war. Ihre rundgesichtige Pflegerin Clis schlich hinter ihr her. Eppie schwang mit kompetenter Leichtigkeit einen Blaster.
»Ha«, rief sie, »habe sie alle erwischt.«
Sie ging geradewegs zu Gouverneur Nereus hinüber, zog ihm den Blaster aus dem Halfter und entwaffnete dann die anderen Sturmtruppensoldaten.
»Clis«, befahl sie, »hol ein Vibromesser und befreie Yeorg von diesen Fesseln.«
Clis huschte nach draußen. Sie war blaß und fühlte sich bei einer derartigen Konfrontation sichtlich unbehaglich. Gaeri konnte es ihr nachfühlen. Es war Eppies Bravour, die sie überraschte.
»Sie«, schnauzte Eppie Gouverneur Nereus an. »Wenn sich diese Hände bewegen, sind Sie tot, verstanden?«
»Wer sind Sie, alte Frau?«
Eppie lachte. »Raten Sie mal, junger Mann. Ich bin Orn Beldens
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