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Der Pakt von Bakura

Der Pakt von Bakura

Titel: Der Pakt von Bakura Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Tyres
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eine Luke. »Komm herein.«
    Im Inneren blickte sich Dev vorsichtig um. Dies war keine der üblichen Arbeitsstationen Blauschuppes. In einer Ecke umgaben hüft- und kniehohe Gitter eine in den Boden eingelassene Fläche, die etwa einen Quadratmeter groß war. Eine Tür stand offen. Wenn Blauschuppe sie schloß, würde eine vollständige Umzäunung entstehen. Sie sah beinahe so aus wie ein Käfig, in dem P w ecks eingesperrt wurden. Diese mußten manchmal diszipliniert werden. Dev hatte dabei noch nie zugesehen. Panik stieg in ihm auf.
    »Da?«
    »Ja.« Blauschuppe trat seitlich an einen kleinen Tisch heran.
    Unfähig, irgend etwas anderes zu tun, stieg Dev in die Umzäunung hinab. Blauschuppe preßte etwas Hartes auf seine Schulter.
    »Wenn du so gut wärst, dich auf die Gitter zu lehnen.«
    Normalerweise begann Blauschuppe die Erneuerungen damit, daß er Dev anwies, sich bequem auf dem Boden auszustrecken. Zumindest fühlte sich das hier nicht nach einer Disziplinierung an - bisher.
    »Was wünschst du von mir?« pfiff Dev unbehaglich. »Was kann ich tun, um dir gefällig zu sein?«
    »Rede mit mir.« Blauschuppe ließ seine glänzende Masse neben Dev nieder. »Wie kommt dein Projekt voran?«
    Plötzlich erfreut über die Aufmerksamkeit des Ältesten, ließ Dev sein Gewicht auf das obere Gitter sacken.
    »Es geht sehr gut voran. Meine letzten Bemühungen gelten einer Übersetzung der Bekanntmachung, die wir vor ein paar Wochen an Bakura.«
    »Halt«, sagte Blauschuppe. Er beugte seinen massigen Kopf dichter über Dev und starrte mit einem Auge auf ihn hinab.
    Dev lächelte freundlich zurück.
    »Du bist menschlich«, sagte Blauschuppe. »Denk für einen Augenblick darüber nach, was das bedeutet.«
    Dev schob einen Ärmel hoch und blickte auf seinen weichen, flaumigen Arm. »Es bedeutet. minderwertig.«
    »Bist du sicher?«
    Verwirrt schloß Dev die Augen. In den tiefsten Gefühlswinkeln setzte er etwas frei, das kontrolliert und unterdrückt war, das stinkend und hassenswert und.
    Die große Echse kam bedrohlich näher. Dev heulte auf und schlug nach ihrem Vorderglied.
    »Fester«, pfiff sie. »Das kannst du doch besser, Schwächling.«
    Dev knirschte mit den Zähnen und bohrte eine Faust in ihren Oberarm. »Ihr habt meine Welt getötet. Meine Eltern, mein Volk. Alle sind verschwunden, aufgesaugt, ermordet, verstiimmelt...« Schluchzend brach er ab.
    »Nichts Neues, um wütend zu sein?«
    Dev hob seine Fäuste vor die Brust. Was tat die Echse da -wollte sie Informationen aus ihm herausholen? Sie würde diesmal keine bekommen.
    Sie kam noch näher und hauchte ihm Echsengestank entgegen. »Du würdest gerne in dieses Auge hineinschlagen, nehme ich an.«
    Dev starrte auf das Auge. Es schien zu wachsen und ihn mit Schwärze zu umgeben. Es saugte ihn auf. Er stürzte in seine Tiefen, klammerte sich dabei an die zurückbleibenden Grenzen der Freiheit.
    Er wankte.
    Entsetzt krümmte er sich auf kalten, grauen Bodenplatten zusammen. Er hatte Blauschuppe geschmäht. Sein weiteres Schicksal konnte er nur ahnen.
    »Dev«, sagte Blauschuppe weich, »du solltest solche Dinge niemals sagen.«
    »Ich weiß«, antwortete er kläglich.
    Blauschuppe trällerte, ein sanftes, kehliges Gurren. »Du schuldest uns so viel.«
    Wie konnte er jemals etwas anderes denken?
    »Dev«, flötete Blauschuppe. Er blickte hoch. »Wir vergeben dir.«
    Er seufzte tief und stemmte sich auf die Knie, wobei er sich an dem unteren Gitter der Umzäunung festhielt.
    »Hier, Dev.« Blauschuppe hielt eine Spritze hoch. Dankbar reckte Dev seine Schulter einem neuen Stich entgegen. Seine Schande schmolz auf magische Weise dahin.
    »Ich habe dich ganz bewußt erzürnt, Dev. Um dir zu zeigen, wie dicht unter der Oberfläche dein Naturell liegt. Du darfst niemals zornig sein.«
    »Ich werde es nie wieder sein. Vielen Dank. Es tut mir leid.«
    »Was hat dich heute nachmittag so beunruhigt, Dev?«
    Vage erinnerte er sich, daß er gehofft hatte, nichts sagen zu müssen, aber er konnte sich nicht erinnern, warum. Die Ssi-ruuk beschützten ihn und befriedigten alle seine Bedürfnisse. Sie erfüllten ihn mit Freude, selbst wenn er es nicht verdiente.
    »Es war bemerkenswert«, begann er. »Das Gefühl eines anderen Machtbenutzers, ganz in der Nähe.«
    »Machtbenutzer?« wiederholte Blauschuppe.
    »Jemand wie ich. Es ist nicht so, daß ich einsam bin, aber verwandte Geister ziehen sich an. Ich habe mir gewünscht, ihn finden zu können, aber ich nahm an, daß er ein

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