Der Pakt
Wahrheit eine Gasse behauptete dieser Mann, »er sei von Roosevelt beauftragt, mit mir persönlich die Möglichkeiten eines baldigen Friedens zu besprechen«, und holte zum Beweis »aus seinem Portefeuille eine etwa vier Zentimeter lange Mikro-Filmrolle hervor, auf der die Bedingungen aufgezeichnet waren, die als Grundlage eines Friedens mit Deutschland dienen könnten«. Von Papen schreibt, der Fremde habe ihn sogar ermuntert, zu einer Aussprache mit dem Präsidenten nach Kairo zu fliegen. Er selbst habe jedoch erklärt, er könne keine weiteren Schritte tun, »bevor ich nicht einen untrüglichen Beweis in Händen hielte, dass Roosevelt sich verpflichte, nach diesen Propositionen zu verfahren«. Diese geheimnisvolle Geschichte erfuhr keine Fortsetzung. … »ich kann nur annehmen, dass es dem Präsidenten zu riskant gewesen ist, sich näher festzulegen.« Ebenso weilte, während Himmler in Posen war, sein Masseur Felix Kersten tatsächlich in Stockholm, um dort Kontakt mit Roosevelts Sonderbeauftragtem Abram S.
Hewitt aufzunehmen. Auch Brigadeführer Schellenberg traf sich in Schweden mit Hewitt. Zudem hatte Himmler schon vorher seinen Anwalt Carl Langbehn beauftragt, in der Schweiz seine Fühler nach dem Frieden auszustrecken. Die Russen waren nicht minder bereit, mit den Deutschen zu verhandeln, und nach Stalingrad traf sich die sowjetische Botschafterin in Stockholm, Madame de Kollontay, mehrfach mit Abgesandten Ribbentrops.
• Unternehmen Großer Sprung war ein realer Plan. Über hundert deutsche Fallschirmagenten wurden im Iran abgesetzt, um die Großen Drei zu töten. Sie wurden allesamt getötet oder gefangen genommen.
• Lager 108 in Beketowka gab es tatsächlich. Die in diesem Buch genannten Zahlen für die in russischen Lagern umgekommenen deutschen Kriegsgefangenen sind belegt.
• Die Ermordung von viertausend polnischen Offizieren im Wald bei Katyn wurde 1992 schließlich vom damaligen 560
russischen Präsidenten Boris Jelzin eingestanden.
Hunderttausende Polen, die in Arbeitslager des sowjetischen Gulag-Systems verschleppt wurden, blieben verschwunden.
• In Teheran fand das erste und letzte Treffen statt, für das Stalin die Sowjetunion verließ.
Vieles, was sich bei der Konferenz der Großen Drei zutrug, liegt nach wie vor im Dunkeln. Folgende merkwürdige Fakten sind jedoch unstrittig:
• Zwei amerikanische Generäle – George C. Marshall und H. H. Arnold – absentierten sich ohne Genehmigung von der Teheraner Konferenz und unternahmen einen Ausflug in die Wälder außerhalb der Stadt. Warum?
• Sobald Roosevelt in Teheran gelandet war, behauptete Stalin, sein NKWD habe eine Verschwörung zur Ermordung der Großen Drei aufgedeckt. Er schlug vor, Roosevelt – nicht aber Churchill – solle doch in die hermetisch gesicherte russische Botschaft umziehen. Roosevelt schien die Verschwörungsgeschichte zu glauben. Er widersetzte sich allen Beratern und willigte in den Umzug ein, was seine Delegation russischen Abhörmikrophonen aussetzte. War an der Verschwörungsgeschichte wirklich etwas dran? War Roosevelt nicht viel zu gewieft, um nicht zu wissen, dass in der russischen Botschaft alles, was er sagte, abgehört werden würde? Wenn er es wusste, was dachte er sich dabei? Kann es einen anderen Grund gehabt haben, dass er sich bereit erklärte, in der russischen Botschaft zu wohnen?
• In Teheran war Churchill verärgert. Er erboste sich mehrmals über Roosevelt. Die beiden Männer wurden danach nie wieder Freunde. Warum?
• In Teheran brach Roosevelt mit schweren Magenkrämpfen zusammen. War er vergiftet worden? Es gibt Stimmen, die das bestätigen.
561
• Vor, während und nach der Konferenz von Teheran wurde Franz von Papen, der deutsche Botschafter im türkischen Ankara, von einem Spion, der als Kammerdiener des britischen Türkeibotschafters, Sir Hughe Knatchbull-Hugessen, arbeitete, über die Entwicklungen informiert.
• In Teheran spielte Churchill über weite Teile der Konferenz nur eine marginale Rolle. Er verbrachte viel Zeit allein.
Warum?
• In Teheran erklärte Stalin ernsthaft, die beste Garantie dafür, dass Deutschland nie wieder eine Gefahr für die Sicherheit der Welt darstelle, sei es, den deutschen Militarismus mit Stumpf und Stiel auszurotten. Zu diesem Zweck schlug er vor, 100000 deutsche Offiziere und Unteroffiziere hinzurichten. Widerstrebend ging er schließlich auf die Zahl 50000 herunter. Churchill protestierte vehement. Roosevelt erklärte, er
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