Der Paradies-Trick (Kindle Single) (German Edition)
kurz.«
Sie stand auf, nahm ihr iPhone und startete rasch Kents App. Dann schaltete sie um zu einer Belichtungsmesser-App. Fatima konnte nicht wissen, dass sie sie eigentlich gar nicht brauchte. Theatralisch stellte sie die Kamera damit ein und positionierte die zwei Kerzen. Sie legte das iPhone neben Fatimas Laptop und machte noch ein paar Aufnahmen.
»Ja, so ist es besser«, kommentierte sie, knipste weiter und kontrollierte durch den Sucher. »Ich liebe dieses Licht. Nimmst du mal das Handtuch vom Kopf? Ja, so ist es gut. Und jetzt schüttele dein Haar aus. Ah, oui , sehr schön.«
Sie stand auf, schob den Kaffeetisch beiseite und umkreiste Fatima, um Aufnahmen aus den verschiedensten Winkeln zu machen. »Setz das Glas an die Lippen. Ja. Jetzt denkst du über etwas nach. Freust dich auf etwas. Wartest auf deinen Liebhaber. Ja, genau so. Und jetzt trink. Nein, nicht den Kopf bewegen, nur das Glas. Ja. Setz das Glas ab. Jetzt sieh mich an. Kopf nach unten, die Augen nach oben. Oui , das gefällt mir. Mein Gott, Mädchen, du bist éblouissant . Atemberaubend.«
Und es stimmte. Sie funkelte und strahlte für die Kamera, wie es keines der professionellen Models, die Delilah kannte, hätte besser machen können.
Sie senkte die Kamera und sah Fatima einen intensiven Augenblick lang an. Fatima erwiderte den Blick mit selbstbewusstem, beinahe heiterem Ausdruck. Jede Spur ihrer vorherigen Zurückhaltung war verschwunden. Ob es am Wein lag, der Umgebung, der Gesellschaft … Delilah wusste es nicht. Aber Fatima war über den Punkt hinaus, wo sie sich einfach widerstrebend fotografieren ließ. Jetzt wirkte sie fast wie berauscht davon.
Delilah fühlte ihr Herz schneller schlagen. Was machte sie da? Sie hatte genug getan. Weiter musste sie nicht gehen. Kents App war aktiv. Wenn sie mit dem Fotografieren fertig war, wollte sie Fatima die Speicherkarte der Kamera geben, damit sie die Bilder auf ihrem Laptop ansehen konnte. Dann würde sie ihr Passwort eingeben, die App registrierte es, die Operation wäre beendet.
Delilah sagte: »Zieh den Bademantel über die Schulter herunter.«
Fatima machte den Mund auf, als wollte sie Einwände erheben, aber sie tat es nicht. Sie schüttelte den Kopf, einmal, wortlos, und ihre Miene war plötzlich verwirrt.
» Oui , ja, ich möchte, dass du es tust. Während du in die Kamera siehst. Tu es langsam. Bewusst. Als wolltest du einen Liebhaber verführen.«
Fatimas Lippen waren geöffnet. Atmete sie schwerer? Delilah schon.
Langsam, unsicher legte Fatima den linken Arm schräg vor den Körper und zog den Kragen des Morgenmantels mit der rechten Hand bis halb zum Ellbogen herunter. Dann hielt sie inne. Der Anblick ihrer honigfarbenen Haut vor dem Weiß des Bademantels war unglaublich verlockend.
» Oui , ja, genau so«, sagte Delilah, knipste weiter und ging in einem Bogen zurück zur Couch. Sie kniete sich auf eines der Kissen. »Jetzt zieh den Stoff eng um dich. Nicht, weil du mich nichts sehen lassen möchtest. Gerade weil du es mich sehen lassen möchtest. Weil du mich mit deiner Schönheit folterst. Ja, genauso. Ja, ja.«
Sie senkte die Kamera. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie war so erregt, dass sie feucht war. Was war bloß mit ihr los? Sie hatte zahllose Männer verführt. Das war ihr Job, sie war gut darin, sie genoss es, es machte sie nicht nervös. Und doch zitterten ihr jetzt die Hände so sehr, dass sie nicht sicher war, ob sie die Kamera ruhig halten konnte.
»Fatima. Lass die andere Schulter des Bademantels für mich herunter.«
Wieder sagte Fatima nichts. Immer noch Delilah ansehend, griff sie mit dem anderen Arm zur gegenüberliegenden Seite des Bademantels und zog ihn genau wie beim ersten Mal herab. Sie kreuzte die Arme unterhalb der Rundung ihre Brüste, deren obere Hälfte jetzt verführerisch entblößt lag.
Delilah senkte die Kamera. »Weiter«, sagte sie.
Sie sah, dass Fatima zitterte. Ihre Lippen waren geöffnet, ihr Blick senkte sich in Delilahs Augen. Sie zog den Bademantel weiter herunter.
»Weiter«, wiederholte Delilah. Sie atmete rau, ihre Stimme klang heiser.
Langsam, ganz langsam ließ Fatima die Hände in den Schoß sinken. Der Bademantel fiel von ihr ab.
Delilahs Blick glitt zu Fatimas Brüsten, die sich mit ihren Atemzügen hoben und senkten. Gott, waren sie schön. Ein winziger Aufschrei entkam Delilahs Lippen.
Sie stellte die Kamera auf den Boden. Fatima beobachtete sie stumm.
Delilah schob sich näher zu Fatima, beugte sich vor und
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