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Der Pestengel von Freiburg

Der Pestengel von Freiburg

Titel: Der Pestengel von Freiburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Fritz
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Jecklin hat einen Vetter in Frankfurt, dort ist noch alles ruhig. Keine Sorge», beeilte sie sich hinzuzufügen, «unser Geselle wird die Apotheke so langeweiterführen. Ganz in unserem und in Eurem Sinne. Und jetzt rasch, schaut nach meinem Töchterlein. – Ich würd Euch ja gern begleiten, aber ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht vor lauter Arbeit.»
    Als er die Kammer betrat, die in Kerzenschein getaucht war, schien das Mädchen noch zu schlafen. Sie lag unter einem blütenweißen Leintuch, das goldblonde Haar ergoss sich in dichten Wellen über das Kissen. Wie schön sie aussah! Und wie unschuldig in ihrem Schlaf.
    «Jacoba?»
    Sie öffnete die Augen und hob den Kopf. Über ihr rundes, rosiges Gesicht ging ein Lächeln.
    «Der Herr Stadtphysicus! Wie gut, dass Ihr gekommen seid.»
    Mit einer Handbewegung bedeutete sie der Magd zu gehen.
    «Diese Kopfschmerzen. Und nachts klopft das Herz, dass ich nicht schlafen kann.»
    Sie reichte ihm den Arm, damit er den Puls fühlen konnte. Behaimer trat an ihr Bett und nahm ihr schmales Handgelenk zwischen die Finger. Nein, dachte er erleichtert, das Mädchen hatte kein Fieber. Zugleich verschwand sein Vorsatz, sie zu tadeln, im Nichts. Wie jammerschade, wenn er das schöne Kind schon bald nicht mehr vor Augen haben würde bei seinen Arzneyeinkäufen!
    Er untersuchte sie, und nachdem er alle Werte in sein Büchlein eingetragen hatte, strich er ihr noch einmal väterlich über die Hand. «Das alles mag von der schlechten Luft kommen. Jetzt, wo Nordwind ist, sollte eure Magd das Haus wieder ordentlich lüften.»
    «Es ist nicht nur das.» Jacoba richtete sich auf und schlug die Decke zurück. Sie trug nur ein leichtes Hemd, das vornezu knöpfen war. Deutlich zeichneten sich darunter ihre Rundungen ab.
    «Es sticht mir auch so in der Brust. So heftig manchmal, dass ich keine Luft bekomme.»
    Ehe sich’s Behaimer versah, hatte sie ihr Hemd aufgeknöpft und bot ihm ihre kleinen prallen Brüste dar.
    «Hier   …» Sie winkte ihn heran, nahm seine Hand und legte sie sich auf die linke Brust. «Da, wo das Herz schlägt, sticht es. Könnt Ihr etwas spüren?»
    Sie rieb seine Hand auf ihrer nackten Haut hin und her. Da war nichts. Dafür spürte Behaimer unmissverständlich, wie sich im Schritt seines Beinkleides etwas regte.
    «Es ist alles bestens», entgegnete er mit rauer Stimme. Er wollte seine Hand wegziehen, war aber nicht in der Lage dazu. Stattdessen umgriff er ihre Busen nur noch fester. «Deine Brust wächst noch, da ist es üblich, dass es ab und an spannt und sticht.»
    «Auch im Unterleib?», hauchte sie. Ihre herzförmigen roten Lippen zitterten.
    «Nun, mein Kind – vielleicht solltest du für diese Dinge doch besser nach der Hebamme rufen.»
    «Könntet Ihr nicht doch einmal prüfen, ob alles seine Richtigkeit hat? Ihr habt doch die Medizin studiert?»
    Behaimer zog seine Hand weg und erhob sich hastig vom Bettrand. In diesem Augenblick zog sich Jacoba ihr Hemd über den Kopf und bot sich ihm in ihrer ganzen schamlosen Nacktheit dar.
    Ein Stöhnen entfuhr ihm. Rasch packte er alle Utensilien in seine Tasche und eilte zur Tür.
    «Bitte, liebster Behaimer. Bleibt bei mir. Ich habe solche Angst vor dieser grässlichen Seuche.»
    «Das geht nicht», murmelte Behaimer, ohne sich umzudrehen.
    «Kommt her zu mir und sagt mir, dass mir nichts geschehen wird. Seht nur her, ich bin schon wieder bedeckt. Wie es sich für eine Jungfrau geziemt. Ich brauche Euren väterlichen Rat und Trost.»
    Tatsächlich hatte sie sich das Leintuch bis zum Hals gezogen, als er sich nun langsam umwandte. Gehorsam wie ein Hündchen trottete er an ihr Bett. Es war zu spät. Seine Gier war geweckt. Eine Jungfrau, so unschuldig noch, so unerfahren, so hilflos, bettelte um ihn, um seinen Schutz als gestandener Mann.
    «Meine Jacoba – du mein liebes Kind. Ja, ich will dir beistehen.» Er ließ sich auf ihrem Bettrand nieder. «Dir wird nichts geschehen, hab keine Angst. Ich werde dich beschützen, wie ein Vater sein eigenes Kind.»
    Er konnte nicht länger an sich halten, riss ihr das Laken weg und bedeckte ihren weißen Leib mit seinem.
     
    Als Behaimer jetzt daran zurückdachte, musste er unwillkürlich innehalten, um Atem zu holen. Wieder einmal wurde ihm die Brust eng, und er dachte daran, ob er sich in letzter Zeit nicht zu viel zumutete, mit diesen Weibergeschichten als Nachspeise. Doch sein Trieb ließ ihn kaum zur Ruhe kommen, gerade so, als wolle er sich noch einmal aufbäumen vor

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