Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)
halben Peitschen in die Luft. Die eine Hälfte seines Gewichtes zog nach oben, die andere nach unten. So wurde er schwerelos. Szeth stieß mit einem Vollen Peitschen gegen ihn, schleuderte ihn auf die Soldaten zu, und dann klebten sie daran fest. Ihre Kleidung und Haut waren fest mit dem Holz verbunden.
Eine Splitterklinge schnitt durch die Luft neben ihm. Szeth atmete ganz schwach aus. Sturmlicht stieg von seinen Lippen auf, während er sich duckte. Die beiden Splitterträger griffen ihn an, während die Körper aus der Luft fielen, aber Szeth war zu schnell und auch zu biegsam für sie. Die Splitterträger arbeiteten nicht zusammen. Sie waren es gewohnt, das Schlachtfeld zu beherrschen oder gegen nur einen einzigen Feind zu kämpfen. Ihre mächtige Ausrüstung ließ sie langsam und träge werden.
Szeth lief leichtfüßig daher und berührte den Boden nur halb so oft wie die anderen Männer. Er vollführte einen weiteren Sprung, peitschte sich gegen die Decke, machte dann eine Viertelpeitschung und stieg wieder ab. Das Ergebnis war ein müheloser, zehn Fuß weiter Sprung.
Ein verfehlter Schlag traf den Boden und zerschnitt den Gürtel, den er vorhin abgeworfen hatte. Dabei wurde der Beutel mit den Kugeln aufgeschlitzt, sie rollten über den Boden. Einige waren aufgeladen, andere waren matt. Szeth atmete das Sturmlicht von einigen ein, die auf ihn zukullerten.
Hinter den Splitterträgern näherte sich der König mit erhobener Waffe. Er hätte lieber weglaufen sollen.
Die beiden Splitterträger schwangen ihre übergroßen Waffen auf Szeth zu. Er wich ihren Angriffen jedoch aus und fing einen der Schilde aus der Luft. Der Mann, der ihn gehalten hatte, schlug eine Sekunde später auf dem Boden auf.
Szeth sprang auf den einen Splitterträger zu – einen Mann in goldener Rüstung – und wehrte seine Waffe mit dem Schild ab, während er den Mann nach hinten drängte. Der andere,
dessen Panzer rot war, schwang ebenfalls sein Schwert. Szeth hielt ihm seinen Schild entgegen, der einen Riss bekam und kaum mehr zu gebrauchen war. Trotzdem drückte Szeth weiter gegen die feindliche Klinge, peitschte sich hinter den Splitterträger und sprang vor.
Diese Bewegung trug Szeth über den Mann hinweg. Szeth prallte gegen die Wand, als eine zweite Welle von Soldaten zu Boden fiel. Einer stieß dabei mit dem Splitterträger in Rot zusammen, der daraufhin ins Taumeln geriet.
Szeth prallte gegen die Mauer und landete wieder auf den Steinen. Er war so voller Sturmlicht! So voller Kraft, voller Leben und voll von schrecklicher Vernichtung.
Stein. Er war heilig. Szeth hatte nicht mehr darüber nachgedacht. Wie konnte ihm jetzt noch etwas heilig sein?
Als die Körper gegen die Splitterträger schlugen, kniete er sich nieder, legte die Hand auf einen großen Stein in der Wand vor sich und lud ihn auf. Er peitschte ihn wieder und wieder in die Richtung der Splitterträger. Einmal, zweimal, zehnmal, sogar fünfzehnmal. Immer wieder goss er Sturmlicht hinein. Der Stein strahlte hell auf. Mörtel knackte. Stein knirschte gegen Stein.
Der rote Splitterträger drehte sich gerade um, als der massive, aufgeladene Stein auf ihn zuflog, zwanzigmal schneller als ein gewöhnlicher fallender Stein. Er prallte gegen den Mann, zerschmetterte seinen Brustpanzer – und geschmolzene Stücke davon flogen in alle Richtungen. Der Steinblock schoss zusammen mit dem Splitterträger quer durch den Raum und zerquetschte ihn an der gegenüberliegenden Wand. Stein mahlte gegen Stein.
Szeth hatte fast kein Sturmlicht mehr in sich. Er machte eine Viertelpeitschung, verringerte so sein Gewicht und hüpfte über den Boden. Zerschmetterte, zerfetzte, tote Menschen lagen überall um ihn herum. Kugeln rollten über den Boden, deren Sturmlicht er in sich aufnahm. Das Licht strömte in ihn hinein
– so wie die Seelen derjenigen, die er getötet hatte. Und es lud ihn auf.
Er rannte los. Der andere Splitterträger taumelte nach hinten, hielt seine Klinge hoch, trat auf die geborstene Platte eines Tisches, der seine Beine verloren hatte. Endlich erkannte der König, dass seine Falle nicht funktioniert hatte. Er versuchte zu fliehen.
Zehn Herzschläge, dachte Szeth. Kehr zu mir zurück, du Schöpfung der Verdammnis.
Szeths Herzschläge hallten laut in seinen Ohren wider. Er schrie auf – Licht brach wie leuchtender Atemdunst aus seinem Mund hervor – und warf sich auf den Boden, als der Splitterträger seine Waffe schwang. Szeth peitschte sich auf die
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