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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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»Betrachte das bitte nicht als Beschwerde, denn es ist keine. Aber wie viele Männer können wir mit ins Lager nehmen?«
    »Wir haben schon einmal drei auf die Brücke gelegt und angebunden. Ich wette, es passen noch weitere drei darauf und einer auf die Wassertrage.«
    »Und was ist, wenn wir mehr als sieben haben?«
    »Wenn wir sie richtig verbinden, können einige von ihnen vermutlich gehen.«
    »Und wenn es noch mehr sind?«
    »Sturmverdammt, Teft« sagte Kaladin und begann mit dem Vernähen der Wunde. »Dann nehmen wir alle mit, die wir tragen können, und schicken danach die Brücke wieder zurück, damit sie die anderen holt. Falls die Soldaten befürchten, dass
wir uns dabei aus dem Staub machen, nehmen wir halt Gaz mit.«
    Teft schwieg, und Kaladin machte sich auf eine ungläubige Reaktion gefasst. Doch stattdessen lächelte der grauhaarige Soldat. »Bei Keleks Atem, es ist wahr. Ich hätte nie geglaubt, dass …«
    Kaladin runzelte die Stirn, sah Teft an und hielt die Hand auf die Wunde, damit die Blutung stoppte. »Was wolltest du sagen?«
    »Ach, nichts.« Er runzelte die Stirn. »Mach dich wieder an die Arbeit. Der Junge braucht dich.«
    Kaladin kümmerte sich weiter um die Wunde.
    »Hast du noch einen Beutel voller Kugeln dabei, wie ich es dir gesagt habe?«, fragte Teft.
    »Ich kann sie schließlich nicht in der Baracke lassen. Aber wir müssen sie bald ausgeben.«
    »Du wirst nichts dergleichen tun«, sagte Teft. »Diese Kugeln bringen Glück, hörst du? Trag sie immer mit bei dir und sorge dafür, dass sie aufgeladen sind.«
    Kaladin seufzte. »Ich glaube, mit diesen Kugeln stimmt etwas nicht. Sie halten das Sturmlicht einfach nicht. Jedes Mal werden sie schon nach ein paar Tagen matt. Vielleicht hat es etwas mit der Zerbrochenen Ebene zu tun. Den anderen Brückenmännern passiert es nämlich auch.«
    »Seltsam«, meinte Teft und rieb sich das Kinn. »Das war ein schlimmer Lauf. Drei Brücken am Boden. Eine Menge Brückenmänner tot. Erstaunlich, dass wir keinen Einzigen verloren haben.«
    »Wir haben Dunni verloren.«
    »Aber nicht beim Lauf. Du rennst immer drauflos, und die Pfeile treffen dich nie. Komisch, was?«
    Kaladin sah ihn wieder an und runzelte die Stirn. »Was willst du damit sagen, Teft?«
    »Gar nichts. Näh ruhig weiter. Wie oft muss ich dir das denn noch sagen?«

    Kaladin hob eine Braue und machte sich wieder an die Arbeit. In der letzten Zeit verhielt sich Teft ziemlich merkwürdig. War es die Belastung? Viele Leute waren abergläubisch, was die Kugeln und das Sturmlicht betraf.
    Fels und seine Männer brachten drei weitere Verwundete herbei und sagten, dies seien alle, die sie gefunden hatten. Niedergemähte Brückenmänner endeten oft genauso wie Dunni und wurden zertrampelt. Wenigstens musste Brücke Vier keine Rückreise zu diesem Plateau unternehmen.
    Die drei hatten schlimme Pfeilwunden, daher ließ Kaladin den Mann mit der Fleischwunde am Arm allein und befahl Narb, die noch nicht vollständig vernähte Stelle abzudrücken. Teft erhitzte einen Dolch zum Ausbrennen der Wunden; die Neuankömmlinge hatten offensichtlich eine Menge Blut verloren. Einer von ihnen würde es vermutlich nicht überleben.
    So große Teile der Welt befinden sich im Krieg, dachte er, als er arbeitete. Der Traum hatte das bestätigt, wovon die anderen bereits sprachen. Kaladin hatte nicht gewusst, wie viel Glück seine Heimatstadt, dieses ferne und abgelegene Herdstein, damit gehabt hatte, dass es den Kämpfen entgangen war.
    Die gesamte Welt kämpfte, und er bemühte sich, ein paar abgerissene Brückenmänner zu retten. Wozu war das nütze? Und dennoch fuhr er damit fort, Fleisch auszubrennen, Wunden zu vernähen und Leben zu retten, so wie es ihm sein Vater beigebracht hatte. Allmählich verstand er das Gefühl der Sinnlosigkeit, das er gelegentlich in den Augen seines Vaters gesehen hatte, wenn sich Lirin in der Einsamkeit dem Wein zugewandt hatte.
    Du versuchst wiedergutzumachen, was du bei Dunni versäumt hast, dachte Kaladin. Aber es bringt ihn nicht zurück, wenn du diesen anderen hilfst.
    Er verlor denjenigen, dessen Tod er bereits vorausgesehen hatte, aber die anderen vier rettete er. Und derjenige, der einen Schlag gegen den Kopf erhalten hatte, erwachte allmählich.
Kaladin lehnte sich auf den Knien zurück. Er war so müde, seine Hände waren blutbeschmiert. Er wusch sie mit dem Wasser aus Lopens Schläuchen, hob dann die Hände und erinnerte sich endlich auch an seine eigene Wunde, die sich

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