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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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war, setzte er sich in seinen Sessel und stieß die Luft aus. Dann schloss er die Augen.
    Allmächtiger im Himmel, dachte er. Bitte sag mir, was ich tun soll.

17
DUNNI

    »Er muss ihn aufnehmen, den gefallenen Titel! Den Turm, die Krone und den Speer!«
    Datiert auf Vevahach 1173, acht Sekunden vor dem Tod. Person: eine Prostituierte. Hintergrund unbekannt.
    E in Pfeil mit rasiermesserscharfer Spitze ritzte Kaladins Gesicht und fuhr in das Holz neben ihm. Er spürte, wie das warme Blut aus der Fleischwunde an seiner Wange floss, sich mit dem Schweiß vermischte und vom Kinn heruntertropfte.
    »Bleibt standhaft! «, brüllte er, während er über den unebenen Boden rannte und das vertraute Gewicht der Brücke auf seinen Schultern spürte. In ihrer Nähe – ein wenig links vor ihnen – geriet Brücke Zwanzig ins Schwanken. Vier ihrer Männer im vorderen Teil stürzten von Pfeilen getroffen zu Boden, und die anderen liefen über ihre Leichname hinweg.
    Die Parschendi-Bogenschützen knieten auf der anderen Seite der Kluft und sangen gelassen, obwohl von Sadeas’ Seite ein Pfeilregen auf sie niederging. Ihre schwarzen Augen wirkten wie Obsidiansplitter. Nichts Weißes war darin zu sehen – nichts außer gefühllosem Schwarz. In jenen Augenblicken, wenn
er dem Rufen, Schreien, Kreischen und Heulen der Männer zuhörte, hasste Kaladin die Parschendi genauso sehr wie Sadeas und Amaram. Wie konnten sie singen, während sie gleichzeitig töteten?
    Die Parschendi vor Kaladins Mannschaft spannten ihre Bögen und zielten. Kaladin schrie sie an und verspürte eine seltsame Welle der Kraft, als die Pfeile losschwirrten.
    Die Schäfte schossen in einer zielgerichteten Welle durch die Luft. Zehn Pfeile schlugen in das Holz neben Kaladins Kopf ein. Der Aufprall sandte eine Schockwelle durch die Brücke, Splitter flogen durch die Luft. Aber kein einziger Pfeil traf auf Fleisch.
    Auf der anderen Seite des Abgrunds senkten einige Parschendi ihre Bögen und stellten das Singen ein. Ihre dämonischen Gesichter zeigten einen Ausdruck völliger Verblüffung.
    »Runter!«, rief Kaladin, als die Brückenmannschaft die Kluft erreicht hatte. Der Boden hier war rau und mit bauchigen Steinknospen übersät. Kaladin trat auf eine der Ranken, woraufhin sich die Pflanze sofort zurückzog. Die Männer hoben die Brücke von ihren Schultern, traten geschickt beiseite und senkten sie auf den Boden. Sechzehn andere Mannschaften taten neben ihnen das Gleiche. Hinter ihnen donnerte Sadeas’ Kavallerie über das Plateau heran.
    Die Parschendi spannten wieder ihre Bögen.
    Kaladin biss die Zähne zusammen, warf sein Gewicht gegen eine der hölzernen Streben an der Seite und half dabei, das massige Gebilde über die Kluft zu schieben. Diesen Teil hasste er, denn nun waren die Männer ganz und gar ohne Schutz.
    Sadeas’ Schützen feuerten weiter und versuchten die Parschendi mit einem mächtigen, zerstörerischen Angriff zurückzudrängen. Wie immer schien es den Bogenschützen gleich zu sein, ob sie dabei Brückenmänner trafen, und einige ihrer Pfeile flogen auch gefährlich nahe an Kaladin vorbei. Schwitzend und blutend drückte er weiter und verspürte Stolz auf
Brücke Vier. Die Männer bewegten sich schon wie Krieger, waren leichtfüßig, huschten hin und her und waren für die feindlichen Schützen schwer zu treffen. Ob Gaz und Sadeas’ Männer das bemerkten?
    Die Brücke lag nun richtig, und Kaladin rief zum Rückzug. Die Brückenmänner duckten sich aus dem Weg und flitzten zwischen den dicken, schwarzen Pfeilen der Parschendi und den leichteren grünen von Sadeas’ Bogenschützen hin und her. Moasch und Fels sprangen auf die Brücke, liefen quer hinüber und hüpften neben Kaladin wieder hinunter. Andere zerstreuten sich am hinteren Ende der Brücke und wichen der heranstürmenden Kavallerie aus.
    Kaladin winkte seinen Männern zu, sie mögen Deckung suchen. Als sie alle irgendwo Unterschlupf gefunden hatten, warf er wieder einen Blick auf die Brücke. Unzählige Pfeile steckten darin, aber kein einziger Mann war gefallen. Ein Wunder. Er drehte sich um …
    Auf der anderen Seite der Brücke erhob sich jemand. Dunni. Aus der Schulter des jungen Brückenmannes ragte ein weiß und grün gefiederter Pfeil. Sein Blick war benommen; er hatte die Augen weit aufgerissen.
    Kaladin fluchte und rannte zurück. Noch bevor er zwei Schritte gemacht hatte, traf ein schwarzer Pfeil den Jungen an der anderen Seite. Er fiel auf die Brücke; Blut spritzte auf

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