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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Verteidigungshaltung ein, riss die Arme nach oben, ballte eine Hand zur Faust und hielt die andere abwehrend vor sich.
    Etwas erblühte in Kaladin. Es war wie ein tiefer Atemzug, wie eine brennende Flüssigkeit, die ihm unmittelbar ins Blut gespritzt worden war. Eine mächtige Welle wogte durch seinen Körper. Kraft, Stärke, Aufmerksamkeit. Es war wie die natürliche Reaktion des Körpers auf eine Gefahr, nur eben hundertfach verstärkt.
    Kaladin packte Tefts Faust in einer rasend schnellen Bewegung. Teft erstarrte.
    »Was soll das?«, wollte Kaladin wissen.
    Teft lächelte. Er machte einen Schritt zurück und zog seine Faust frei. »Bei Kelek«, sagte er und schüttelte seine Hand. »Du hast aber wirklich einen festen Griff.«
    »Warum hast du versucht, mich zu schlagen?«
    »Ich wollte etwas überprüfen«, sagte Teft. »Du hast diesen Beutel mit Kugeln, den Lopen dir gegeben hat, und dazu deinen
eigenen mit dem Geld, das wir vor Kurzem eingesammelt haben. Das ergibt mehr Sturmlicht, als du vermutlich je bei dir getragen hast, zumindest in der letzten Zeit.«
    »Und was soll das bedeuten?«, fragte Kaladin. Woher kam jetzt nur die Hitze in ihm – dieses Brennen in seinen Adern?
    »Kaladin«, sagte Lopen mit ehrfurchtsvoller Stimme. »Du glühst.«
    Kaladin runzelte die Stirn. Was meinte er …
    Und dann bemerkte er es selbst. Es war zwar sehr schwach, aber es war unbestreitbar vorhanden. Kleine leuchtende Rauchwölkchen stiegen aus seiner Haut auf. Es war wie Dampf, der in einer kalten Winternacht aus einer Schüssel mit heißem Wasser quoll.
    Kaladin schüttelte sich und legte seine Gerätschaften auf den breiten Rand des Wasserfasses. Dann verspürte er einen Augenblick der Kälte auf seiner Haut. Was war das? Schockiert hob er die andere Hand und beobachtete die Rauchfetzen, die daraus hervorkamen.
    »Was hast du mit mir gemacht?«, wollte er wissen und sah Teft an.
    Der ältere Brückenmann lächelte noch immer.
    »Antworte mir!«, befahl Kaladin, trat einen Schritt vor und packte Tefts Hemd. Sturmvater, ich fühle mich so stark!
    »Ich habe gar nichts gemacht«, sagte Teft. »Das geht jetzt schon seit einer ganzen Weile so. Als du krank warst, habe ich zum ersten Mal bemerkt, dass du Sturmlicht ausstößt.«
    Sturmlicht. Hastig ließ Kaladin Teft los und holte den Beutel mit Kugeln aus seiner Tasche. Hastig öffnete er ihn.
    Darin war alles dunkel. Alle fünf Edelsteine waren matt und leer. Das weiße Licht, das von Kaladins Haut aufstieg, erhellte schwach das Innere des Beutels.
    »Na, das ist doch mal etwas«, meinte Lopen neben ihm. Kaladin drehte sich rasch um und stellte fest, dass der Herdazianer das Arztbesteck betrachtete. Was war daran so interessant?
    Dann sah Kaladin es. Er hatte geglaubt, er hätte seine Sachen auf dem Rand des Fasses abgelegt, aber in seiner Eile hatte er es einfach nur gegen die Außenseite des Fasses gedrückt. Und da hing es nun wie an einem unsichtbaren Haken. Es strömte schwaches Licht aus, genauso wie Kaladin selbst. Während er zusah, verblasste das Licht, dann löste sich der Sack und fiel zu Boden.
    Kaladin hob die Hand an die Stirn und sah von dem überraschten Lopen zu dem neugierigen Teft hinüber. Dann schaute er sich wie rasend auf dem Holzplatz um. Niemand sonst beobachtete sie. Im Sonnenlicht waren die Dämpfe so schwach, dass sie aus der Ferne gewiss nicht zu erkennen waren.
    Sturmvater … was … wie …
    Er bemerkte einen vertrauten Anblick in einiger Entfernung über sich. In der Luft trieb Syl wie ein Blatt, das vom Wind gemächlich hierhin und dorthin getrieben wurde.
    Sie hat das getan!, dachte Kaladin. Was hat sie mit mir gemacht?
    Er taumelte weg von Lopen und Teft und rannte auf Syl zu. Seine Schritte erfolgten aber einfach zu schnell. »Syl!«, rief er und blieb unter ihr stehen.
    Sie schwebte vor ihm und verwandelte sich von einem Blatt wieder in eine junge Frau, die in der Luft vor ihm stand. »Ja?«
    Kaladin sah sich kurz um. »Komm mit«, sagte er und eilte in eine der Gassen zwischen den Baracken. Er drückte sich gegen eine Mauer, stand im Schatten und atmete heftig ein und aus. Hier konnte ihn niemand sehen.
    Syl schwebte in der Luft vor ihm, hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt und sah ihn eingehend an. »Du glühst ja.«
    »Was hast du mit mir gemacht?«
    Sie hielt den Kopf schräg und zuckte dann die Achseln.
    »Syl«, sagte er mit drohendem Unterton in der Stimme, auch wenn er nicht wusste, ob er einem Sprengsel überhaupt

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