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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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die Spitzen seiner Sandalen befanden sich am äußersten Rand der Klippe. Die Kluft starrte hoch zu ihm, aber er erwiderte ihren Blick nicht. Seine ganze Aufmerksamkeit galt der Schlacht, die auf dem nächsten Plateau tobte.
    Die Ankunft war einfach gewesen; sie waren zur gleichen Zeit wie die Parschendi eingetroffen. Anstatt sich die Mühe zu machen, die Brückenmänner zu töten, hatten die Parschendi eine Verteidigungsposition in der Mitte des Plateaus um den Kokon herum eingenommen. Nun kämpften Sadeas’ Männer gegen sie.
    Kaladins Stirn war von der Hitze des Tages schweißnass, er fühlte sich noch sehr erschöpft von seiner Krankheit. Aber es war nicht halb so schlimm, wie es hätte sein sollen. Den Arzt in ihm verblüffte dies.
    Doch im Augenblick war der Soldat stärker als der Arzt. Gebannt beobachtete er die Schlacht. Alethi-Speerwerfer in Lederrüstungen und Brustpanzern hatten einen Halbkreis um die Parschendi-Angreifer gebildet. Die meisten Parschendi benutzten Schlachtäxte oder Hämmer, auch wenn einige Schwerter und Keulen schwangen. Sie alle trugen die dunkelroten Rüstungen, die ihnen aus der Haut wuchsen; sie kämpften zu zweit und sangen dabei.
    Dieser Nahkampf war die schlimmste aller Schlachtarten. Oft verlor man in schnellen Scharmützeln weniger Männer, wenn der Feind rasch die Oberhand gewann. Wenn dies geschah, ordnete der Kommandant meistens den Rückzug an, damit die Verluste nicht allzu groß wurden. Aber ein Nahkampf … er war brutal und blutig. Der Anblick dieses Kampfes – die Körper, die auf die Steine fielen, die aufblitzenden Waffen, die Männer, die vom Plateau heruntergestoßen wurden – erinnerte ihn an seine ersten Gefechte als Speerwerfer. Sein Kommandant war darüber schockiert gewesen, wie leicht es Kaladin
fiel, Blut zu sehen. Und Kaladins Vater wäre darüber schockiert gewesen, wie leicht er es vergoss.
    Es gab einen großen Unterschied zwischen seinen Schlachten in Alethkar und den Kämpfen auf der Zerbrochenen Ebene. Dort war er von den schlechtesten – oder zumindest den am schlechtesten ausgebildeten – Soldaten Alethkars umgeben gewesen. Es waren Männer gewesen, die keine Schlachtreihe einhalten konnten. Doch trotz aller Unordnung waren ihm diese Kämpfe als sinnvoll erschienen. Hier auf der Zerbrochenen Ebene verhielt es sich anders.
    Kaladin hatte die Lage falsch eingeschätzt. Er hatte die Taktik geändert, ohne sie zu verstehen. Diesen Fehler würde er nicht noch einmal begehen.
    Fels trat neben Kaladin; Sigzil folgte ihm. Der stämmige Hornesser stellte einen deutlichen Kontrast zu dem kleinen, stillen Azisch dar. Sigzils Haut war tiefbraun, aber nicht so schwarz wie bei einigen Parschern. Er neigte dazu, sich von den anderen abzusondern.
    »Schlechte Schlacht«, sagte Fels und verschränkte die Arme vor der Brust. »Die Soldaten werden danach nicht glücklich sein, egal ob sie verloren oder gewonnen haben.«
    Kaladin nickte geistesabwesend und lauschte den Rufen, den Flüchen und den Schreien. »Worum kämpfen sie, Fels?«
    »Um Geld«, sagte Fels. »Und um Rache. Das solltest du wissen. War es nicht dein König, den die Parschendi getötet haben?«
    »Oh, ich weiß, warum wir kämpfen«, sagte Kaladin. »Aber was ist mit den Parschendi? Warum kämpfen sie ?«
    Fels grinste. »Weil es ihnen nicht gefällt, wenn sie für den Mord an eurem König geköpft werden. Sehr ungehörig von ihnen!«
    Kaladin lächelte, auch wenn er es als schwierig empfand, fröhlich zu sein, während er Menschen beim Sterben zusah. Er war von seinem Vater zu gut ausgebildet worden, um den Tod so reglos hinzunehmen. »Vielleicht. Aber warum kämpfen
sie um die Edelsteinherzen? Wegen solcher Gefechte erleiden sie hohe Verluste.«
    »Das weißt du?«, meinte Fels.
    »In letzter Zeit greifen sie seltener an«, sagte Kaladin. »Die Männer im Lager reden darüber. Und sie schlagen nicht mehr in so großer Nähe der Alethi-Seite zu wie früher.«
    Fels nickte nachdenklich. »Scheint logisch zu sein. Ha! Vielleicht gewinnen wir diesen Kampf bald und können nach Hause gehen.«
    »Nein«, sagte Sigzil leise. Er redete immer auf sehr förmliche Art und fast ohne Akzent. In welcher Sprache unterhielten sich die Azisch eigentlich? Ihr Königreich lag so weit entfernt, dass Kaladin bisher erst einem weiteren Menschen aus diesem Volk begegnet war. »Das bezweifle ich. Und ich kann dir sagen, warum sie kämpfen, Kaladin.«
    »Wirklich?«
    »Sie müssen Seelengießer haben. Sie brauchen die

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