Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
Anspannung und Wut in Sadeas’ Augen. Dalinars Überleben hatte seine monatelangen Planungen zunichte gemacht.
    »Ich muss den Grund dafür wissen«, sagte Dalinar so leise, dass ihn außer Sadeas niemand hören konnte.
    »Es war wegen meines Eides, alter Freund.«
    »Was?«, fragte Dalinar und ballte die Hände zu Fäusten.
    »Vor vielen Jahren haben wir einander einmal etwas geschworen. « Sadeas seufzte, legte seine Leichtfertigkeit ab und sprach nun ganz offen. »Wir haben geschworen, Elhokar und das Königreich zu schützen.«
    »Genau das tue ich doch! Wir hatten dasselbe Ziel. Und wir haben zusammen gekämpft, Sadeas. Es war doch gelungen !«
    »Ja«, sagte Sadeas. »Aber ich bin jetzt davon überzeugt, dass ich die Parschendi auch allein besiegen kann. Alles, was wir
zusammen unternommen haben, kann ich auch allein tun, indem ich meine Armee in zwei Teile aufspalte. Der kleinere greift an, und der größere folgt ihr. Ich musste diese Gelegenheit ergreifen, dich zu entfernen. Dalinar, verstehst du es nicht? Gavilar ist wegen deiner Schwäche gestorben. Ich wollte die Parschendi von Anfang an angreifen und sie besiegen. Er aber bestand auf einem Vertrag, der schließlich zu seinem Tod geführt hat. Und jetzt fängst du an, ganz genauso zu handeln wie er. Die gleichen Ideen, die gleiche Art zu sprechen. Dadurch hast du Elhokar angesteckt. Er kleidet sich wie du. Er spricht mit mir über den Kodex und darüber, dass wir ihn in allen Lagern durchsetzen sollten. Er denkt allmählich über einen Rückzug nach.«
    »Du willst mir also weismachen, dass dein Verhalten ehrenwert war?«, knurrte Dalinar.
    »Keineswegs«, kicherte Sadeas. »Ich habe jahrelang darum gekämpft, zu Elhokars Vertrautem und Ratgeber zu werden, aber du warst es immer, der ihn abgelenkt hat und dem seine ganze Aufmerksamkeit galt, obwohl ich mich so sehr angestrengt habe. Ich will gar nicht so tun, als ginge es hier nur um die Ehre, auch wenn mein Verhalten durchaus damit zu tun hat. Am Ende wollte ich einfach nur, dass du verschwindest.«
    Sadeas’ Stimme wurde kalt. »Allmählich wirst du wirklich verrückt, alter Freund. Du kannst mich einen Lügner nennen, aber was ich heute getan habe, tat ich aus Gnade. Ich habe dir die Gelegenheit zu einem ruhmvollen Tod verschafft, weil ich nicht mitansehen wollte, wie du immer mehr verfällst. Hätten dich die Parschendi getötet, wäre es mir dadurch gelungen, Elhokar vor dir zu schützen und dich zu einem Symbol zu machen, das die anderen daran erinnert, was wir hier eigentlich tun. Dein Tod hätte uns alle vereinigen können. Es ist eine Ironie des Schicksals, wenn man es richtig bedenkt.«
    Dalinar atmete heftig ein und aus. Es war sehr schwer für ihn, nicht von seiner Wut und Empörung verzehrt zu werden.
»Dann sag mir eines: Warum hast du mir den Attentatsversuch nicht in die Schuhe geschoben? Warum hast du mich von diesem Vorwurf freigesprochen, nur um mich dann später doch zu verraten?«
    Sadeas schnaubte leise. »Pah. Niemand hätte wirklich geglaubt, dass du den König umbringen wolltest. Es hätte ein wenig Geschwätz gegeben, aber keiner hätte darin die Wahrheit gesehen. Wenn ich dich zu schnell als Schuldigen benannt hätte, dann wäre ich das Risiko eingegangen, selbst in Verdacht zu geraten.« Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube, Elhokar weiß, wer ihn umbringen will. Das hat er mir gegenüber zugegeben, aber er will mir den Namen nicht verraten.«
    Was?, dachte Dalinar. Er weiß es? Aber … wie denn? Und warum sagt er uns nicht, wer es ist? Dalinar überdachte seine Pläne. Er war sich nicht sicher, ob Sadeas die Wahrheit sagte, aber wenn er es tat, dann konnte Dalinar das zu seinem Vorteil verwenden.
    »Er weiß, dass du es nicht warst«, fuhr Sadeas fort. »Ich kann in ihm lesen, auch wenn er nicht begreift, wie durchschaubar er ist. Es wäre also sinnlos gewesen, dich zu beschuldigen. Elhokar hätte dich verteidigt, und ich hätte vermutlich meine Stellung als Großfürst für Nachrichtenwesen verloren. Aber es hat mir eine wunderbare Möglichkeit gegeben, dein Vertrauen in mich zurückzugewinnen.«
    Vereinige sie … Die Visionen. Aber der Mann, der in ihnen zu Dalinar gesprochen hatte, hatte vollkommen falsch gelegen. Er hatte Sadeas’ Loyalität nicht dadurch gewinnen können, dass er ehrenhaft gehandelt hatte. Er hatte lediglich den Verrat an Dalinar ermöglicht.
    »Ich mag dich wirklich«, sagte Sadeas leichthin. »Das kannst du mir glauben. Aber du bist ein Stein auf

Weitere Kostenlose Bücher