Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)
sein, dass sie nicht einmal mehr atmeten.
»Wie bitte?«, fragte Sadeas.
»Die Klinge«, sagte Dalinar. Seine feste Stimme hallte laut durch die Luft. »Im Austausch für deine Brückenmänner. Für alle. Für jeden Einzelnen, den du hier im Lager hast. Sie gehören jetzt mir, ich kann mit ihnen tun, was ich will, und du wirst sie nie wieder berühren. Dafür bekommst du das Schwert.«
Ungläubig schaute Sadeas auf die Waffe hinunter. »Es ist ein Vermögen wert. Dafür kann man Städte, Paläste, Königreiche bekommen.«
»Abgemacht?«, fragte Dalinar.
»Vater, nein!«, rief Adolin Kholin, dessen eigene Klinge nun in seiner Hand erschien. »Du …«
Dalinar hob die Hand und brachte den jungen Mann zum Schweigen. Er hielt den Blick starr auf Sadeas gerichtet. »Abgemacht ?«, fragte er scharf.
Sadeas sah die Splitterklinge an, und in seinen Augen loderte die Gier. Dann blickte er zu Kaladin hinüber, zögerte nur ganz kurz und packte die Waffe am Griff. »Nimm diese sturmverdammten Kreaturen und geh!«
Dalinar nickte und wandte sich von Sadeas ab. »Kommt«, sagte er zu seinem Gefolge.
»Weißt du, sie sind ja völlig wertlos«, sagte Sadeas. »Du bist einer der zehn Narren, Dalinar Kholin! Begreifst du nicht, wie verrückt du bist? Das hier wird als die lächerlichste Entscheidung in Erinnerung bleiben, die ein Alethi-Großprinz jemals getroffen hat!«
Dalinar blickte nicht zurück. Er begab sich zu Kaladin und den anderen Mitgliedern von Brücke Vier. »Geht«, sagte er mit freundlicher Stimme zu ihnen. »Sammelt eure Sachen und die Männer ein, die ihr hier zurückgelassen habt. Ich werde euch Truppen mitgeben, die als eure Garde dienen. Lasst die Brücken hier und begebt euch schnell in mein Lager. Dort werdet ihr in Sicherheit sein. Darauf habt ihr mein Ehrenwort. «
Er ging davon.
Kaladin schüttelte seine Starre ab. Er hastete hinter dem Großprinzen her und ergriff seinen gepanzerten Arm. »Wartet. Das – was ist soeben hier geschehen?«
Dalinar drehte sich zu ihm um. Dann legte ihm der Großprinz die Hand auf die Schulter. Der Handschuh glimmerte blau und passte gar nicht zum Rest der schiefergrauen Rüstung. »Ich weiß nicht, was euch angetan worden ist. Ich kann nur erahnen, wie euer Leben ausgesehen hat. Aber eines sollst du wissen. In meinem Lager werdet ihr weder Brückenmänner noch Sklaven sein.«
»Aber …«
»Was ist das Leben eines Menschen wert?«, fragte Dalinar sanft.
»Die Sklavenmeister sagen, der Preis liegt bei ungefähr zwei Smaragdbromen«, antwortete Kaladin und sah finster drein.
»Und was sagst du?«
»Ein Leben ist unbezahlbar«, erwiderte er sofort und zitierte damit seinen Vater.
Dalinar lächelte. Kleine Fältchen bildeten sich in seinen Augenwinkeln. »Zufälligerweise ist das auch der Preis für eine Splitterklinge. Heute hast du mir zusammen mit deinen Männern zweitausendsechshundert unbezahlbare Leben erkauft. Und dafür habe ich ein ebenfalls unbezahlbares Schwert gegeben. Das nenne ich einen guten Handel.«
»Ihr glaubt wirklich, dass es ein guter Handel war, nicht wahr?«, meinte Kaladin erstaunt.
Dalinar lächelte auf eine Weise, die er als verblüffend väterlich empfand. »Für meine Ehre? Fraglos! Und nun solltest du deine Männer in Sicherheit bringen, Soldat. Später am Abend werde ich noch ein paar Fragen an dich haben.«
Kaladin warf einen kurzen Blick zurück auf Sadeas, der sein neues Schwert ehrfürchtig in den Händen hielt. »Ihr habt gesagt, Ihr werdet Euch um Sadeas kümmern. Hattet Ihr das etwa so geplant?«
»Darum ging es bei dieser Sache gar nicht«, sagte Dalinar. »Ich habe mich um dich und deine Männer gekümmert. Und jetzt habe ich noch einiges zu tun.«
Dalinar fand Elhokar im Wohnzimmer seines Palastes.
Dalinar nickte den Wachen vor der Tür noch einmal zu und schloss sie dann. Sie schienen beunruhigt zu sein. Dazu hatten sie auch einen guten Grund, denn seine Befehle an sie waren unkorrekt gewesen. Aber sie würden tun, was er ihnen
gesagt hatte. Sie trugen die Farben des Königs – Blau und Gold –, aber sie waren Dalinars Männer, die er vor allem wegen ihrer Loyalität zu ihm ausgesucht hatte.
Die Tür fiel mit einem klackenden Geräusch ins Schloss. Der König betrachtete gerade eine seiner Landkarten und trug seinen Splitterpanzer. »Ah, Onkel«, sagte er und wandte sich Dalinar zu. »Gut. Ich wollte auch gerade mit dir sprechen. Weißt du von diesen Gerüchten um dich und meine Mutter? Ich bin mir zwar
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