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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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Gurt durchgeschnitten worden war.«
    Elhokar krümmte sich zusammen und nickte. »Jemand hat versucht, mich umzubringen, aber du wolltest mir nicht glauben! Ich … ich hatte Angst, du könntest es sein. Also habe ich beschlossen, dass ich …«
    »Dass du selbst deinen Sattelgurt durchschneidest«, sagte Dalinar, »und damit den Beweis für einen Attentatsversuch erbringst. Es musste etwas sein, dass mich oder Sadeas zu Nachforschungen antreibt.«

    Elhokar zögerte erst, doch dann nickte er wieder.
    Dalinar schloss die Augen und atmete langsam aus. »Begreifst du nicht, was du getan hast, Elhokar? Du hast überall in den Lagern den Verdacht auf mich gelenkt! Du hast Sadeas die Gelegenheit verschafft, mich zu vernichten.« Er öffnete die Augen und blickte auf den König hinunter.
    »Ich musste es wissen«, flüsterte Elhokar. »Ich konnte niemandem mehr vertrauen.« Er ächzte unter Dalinars Gewicht.
    »Was war mit den zerbrochenen Edelsteinen in deiner Rüstung? Hast du sie gegen die unbeschädigten ausgetauscht?«
    »Nein.«
    »Dann hast du vielleicht doch etwas aufgedeckt«, sagte Dalinar und stieß ein Grunzen aus. »Ich vermute, du trägst nicht allein die Verantwortung dafür.«
    »Lässt du mich jetzt wieder aufstehen?«
    »Nein.« Dalinar beugte sich noch tiefer hinunter und legte die Hand gegen die Brust des Königs. Elhokar wehrte sich nicht mehr und schaute entsetzt auf. »Wenn ich zudrücke«, sagte Dalinar, »wirst du sterben. Deine Rippen werden wie Zweige brechen, und dein Herz wird so zerquetscht wie eine Traube. Niemand würde mich zur Rechenschaft ziehen. Sie alle tuscheln, der Schwarzdorn hätte schon vor vielen Jahren den Thron für sich selbst beanspruchen sollen. Deine Wache ist mir treu ergeben. Niemand würde dich rächen. Niemand würde sich um dich kümmern.«
    Elhokar atmete aus, als Dalinar den Druck seiner Hand ganz leicht verringerte.
    »Hast du verstanden?«, fragte Dalinar leise.
    »Nein!«
    Dalinar seufzte, ließ den jungen Mann los und stand auf. Elhokar sog die Luft röchelnd ein.
    »Dein Verfolgungswahn ist entweder unbegründet«, sagte Dalinar, »oder er ist begründet. Wie dem auch sei, eines musst du jedenfalls begreifen. Ich bin nicht dein Feind.«

    Elhokar runzelte die Stirn. »Du bringst mich also nicht um?«
    »Sturmverdammt, nein! Ich liebe dich wie einen Sohn, mein Junge.«
    Elhokar rieb sich die Brust. »Du hast … sehr seltsame väterliche Gefühle.«
    »Ich bin dir jahrelang gefolgt«, sagte Dalinar. »Ich habe dir meine Treue geschenkt, meine Hingabe und meinen Rat. Ich habe mich dir verschworen und mir selbst gelobt – mir selbst geschworen –, dass ich niemals nach Gavilars Thron streben werde. All das habe ich getan, um dir im Herzen treu ergeben zu sein. Trotzdem vertraust du mir nicht. Du unternimmst ein Täuschungsmanöver wie das mit dem Riemen, stellst mich dadurch in ein schlechtes Licht und gibst damit – ohne es zu wissen – deinen Feinden Macht über dich.«
    Dalinar trat auf den König zu. Elhokar krümmte sich zusammen.
    »Jetzt weißt du es«, sagte Dalinar mit harter Stimme. »Wenn ich dich hätte töten wollen, Elhokar, dann hätte ich das schon mindestens ein Dutzend Mal tun können. Hundert Mal sogar. Offenbar bist du nicht bereit, meine Loyalität und Ergebenheit als Beweis meiner Aufrichtigkeit anzusehen. Nun gut, wenn du wie ein Kind handelst, dann wirst du auch wie ein Kind behandelt. Jetzt weißt du immerhin, dass ich deinen Tod nicht will. Wenn ich ihn wollte, hätte ich dir vorhin die Brust eingedrückt.«
    Er sah dem König in die Augen. »Hast du es jetzt endlich verstanden? «
    Langsam nickte Elhokar.
    »Gut«, sagte Dalinar. »Morgen wirst du mich zum Großprinzen des Krieges ernennen.«
    »Was?«
    »Sadeas hat mich heute verraten«, sagte Dalinar. Er ging zu dem zerbrochenen Schreibtisch hinüber und trat gegen die Bruchstücke. Das Siegel des Königs rollte aus der Schublade,
in der es immer lag. Er hob es auf. »Fast sechstausend meiner Männer wurden niedergemetzelt. Adolin und ich haben nur knapp überlebt.«
    »Was?«, sagte Elhokar und zwang sich in eine sitzende Haltung. »Das ist doch unmöglich!«
    »Im Gegenteil«, sagte Dalinar und sah seinen Neffen an. »Er hat die Gelegenheit ergriffen, sich zurückzuziehen, sodass uns die Parschendi mit Leichtigkeit hätten vernichten können. Das war typisch für einen Alethi. Er war gnadenlos und hat es doch so gedreht, dass er sich als den moralisch Ehrenwerten aufspielen

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