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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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konnte.«
    »Erwartest du, dass … ich ihn anklage?«
    »Nein. Sadeas ist weder schlechter noch besser als die anderen. Jeder Großprinz würde den anderen verraten, wenn er dazu eine Gelegenheit fände, ohne sich selbst dabei zu schaden. Ich möchte einen Weg finden, wie ich sie alle vereinigen kann, nicht nur dem Namen nach. Irgendwie. Morgen wirst du mich zum Großprinzen des Krieges ernennen, und ich werde meinen Splitterpanzer Renarin geben und damit ein Versprechen erfüllen. Meine Klinge habe ich bereits zur Einlösung eines anderen Versprechens weggegeben.«
    Er trat näher an Elhokar heran, sah ihm wieder in die Augen und schloss die Finger um das königliche Siegel. »Als Großprinz des Krieges werde ich den Kodex in allen zehn Lagern durchsetzen. Dann werde ich alle Kriegshandlungen persönlich koordinieren und entscheiden, welche Armeen zu welchen Plateauangriffen ausrücken. Alle Edelsteinherzen werden dem Thron gehören und als Beute durch dich verteilt werden. Wir werden aus diesen Wettrennen einen richtigen Krieg machen, und ich werde deine zehn Armeen – und ihre Anführer – zu richtigen Soldaten machen.«
    »Sturmvater! Sie werden uns doch umbringen! Die Großprinzen werden einen Aufstand anzetteln! Ich werde keine Woche mehr leben!«

    »Es wird ihnen bestimmt nicht gefallen«, bestätigte Dalinar. »Ja, es könnte wohl auch eine gewisse Gefahr mit sich bringen. Wir müssen mit unseren Wachen eben noch viel vorsichtiger sein als bisher. Wenn du Recht hast und dich tatsächlich bereits jemand umzubringen versucht, dann sollten wir das aber ohnehin sein.«
    Elhokar starrte ihn an, warf dann einen Blick auf die zerbrochenen Möbel und rieb sich die Brust. »Du meinst es ernst, nicht wahr?«
    »Ja.« Er warf Elhokar das Siegel zu. »Deine Schreiberinnen werden meine Ernennungsurkunde verfassen, sobald ich gegangen bin.«
    »Aber du hast doch immer gesagt, dass es falsch gewesen sei, die Männer unter den Kodex zu zwingen«, erwiderte Elhokar. »Du hast gesagt, der beste Weg, Menschen zu ändern, bestehe darin, richtig zu leben und ihnen ein gutes Beispiel zu geben!«
    »Das war, bevor mich der Allmächtige angelogen hat«, sagte Dalinar. Er wusste noch immer nicht, was er davon halten sollte. »Vieles von dem, was ich dir gesagt habe, habe ich aus dem Weg der Könige gelernt. Aber eines habe ich noch nicht verstanden. Nohadon hat das Buch gegen Ende seines Lebens geschrieben, also nachdem er Ordnung geschaffen und die Königreiche gezwungen hatte, sich zu vereinigen, und nachdem er die Länder, die in der Wüstwerdung untergegangen waren, erneuert hatte.
    Das Buch wurde geschrieben, um ein Ideal zu verkörpern. Es wurde solchen Menschen gegeben, die schon wussten, was richtig ist, und die ihre Handlungen danach ausrichteten. Das war mein Fehler. Bevor es gelingen kann, muss sich unser Volk ein Minimum an Ehre und Würde aneignen. Adolin hat mir vor ein paar Wochen etwas sehr Wichtiges gesagt. Er hat mich gefragt, warum ich meine Söhne eigentlich zwinge, meine hohen Erwartungen zu erfüllen, während die anderen so weitermachen
dürfen wie bisher und keine Verurteilung dafür befürchten müssen.
    Ich habe die anderen Großprinzen und ihre Hellaugen wie Erwachsene behandelt. Ein Erwachsener ist in der Lage, ein Prinzip zu übernehmen und es seinen Bedürfnissen anzupassen. Aber dafür sind wir noch nicht bereit. Wir sind Kinder. Und wenn man ein Kind unterrichtet, dann muss es gesagt bekommen, was richtig ist. Es muss gezwungen werden, sich danach zu verhalten, bis es alt genug ist, um seine eigenen Entscheidungen zu treffen. Die Silbernen Königreiche waren nicht schon von Anfang an vereinigte, glorreiche Bastionen der Ehre. Sie wurden auch erst dazu ausgebildet und erzogen – eben wie Kinder, die langsam in das Erwachsenendasein geführt werden.«
    Er trat vor und kniete sich neben Elhokar. Der König rieb sich noch immer die Brust. Sein Splitterpanzer sah seltsam aus, da nun das Mittelstück fehlte.
    »Wir werden etwas aus Alethkar machen, Neffe«, sagte Dalinar sanft. »Die Großprinzen haben Gavilar ihren Eid geschworen, aber jetzt beachten sie diesen Eid nicht mehr. Es ist an der Zeit, dass wir ihnen Einhalt gebieten. Wir werden diesen Krieg gewinnen, und wir werden Alethkar wieder zu einem Ort machen, den die anderen Menschen beneiden – nicht wegen unserer militärischen Stärke, sondern weil die Menschen hier in Sicherheit leben können und das Recht regiert. Wir werden es schaffen –

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