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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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oder du und ich werden bei dem Versuch sterben.«
    »Das sagst du mit einem wahren Feuereifer.«
    »Weil ich endlich genau weiß, was zu tun ist«, sagte Dalinar und richtete sich auf. »Ich habe versucht, wie der Friedensstifter Nohadon zu sein. Aber das bin ich nicht. Ich bin der Schwarzdorn, ein General und Kriegsherr. Ich habe kein Talent für Hinterzimmerpolitik, aber ich bin sehr geschickt darin, Truppen auszubilden. Gleich morgen werde ich damit anfangen,
wenn jeder einzelne Mann in diesen Lagern mir gehört. Soweit es mich betrifft, sind sie einfache Rekruten. Auch die Großprinzen.«
    »Vorausgesetzt, ich rufe dich zum Großprinzen des Krieges aus.«
    »Das wirst du aber tun«, sagte Dalinar. »Und als Gegenleistung verspreche ich dir herauszufinden, wer dich umzubringen versucht.«
    Elhokar schnaubte verächtlich und machte sich daran, seinen Splitterpanzer Stück für Stück abzulegen. »Nachdem die Ernennung verkündet ist, wird es leicht sein herauszufinden, wer mich umbringen will. Dann kannst du jeden Namen in den Lagern auf die Liste setzen!«
    Dalinar grinste breit. »Wenigstens müssen wir dann nicht mehr raten. Sei doch nicht so niedergeschlagen, Neffe. Schließlich hast du heute etwas gelernt. Dein Onkel will dich nicht umbringen.«
    »Er will mich bloß zur Zielscheibe machen.«
    »Nur zu deinem eigenen Besten, mein Sohn«, sagte Dalinar und ging zur Tür. »Mach dir nicht zu viele Sorgen. Ich habe ein paar Pläne, wie ich dein Leben schützen kann.« Er öffnete die Tür, vor der eine nervöse Wächtergruppe eine gleichermaßen nervöse Gruppe von Dienern und Lakaien im Zaum hielt.
    »Es geht ihm ganz ausgezeichnet«, sagte Dalinar zu ihnen. »Seht ihr?« Er trat beiseite und ließ die Diener zu ihrem König.
    Dalinar wollte schon gehen, doch dann zögerte er. »Ach ja, Elhokar. Deine Mutter und ich, wir werden tatsächlich bald ein Paar sein. Du solltest dich langsam daran gewöhnen.«
    Trotz allem, was in den letzten Minuten geschehen war, erntete er dafür vonseiten des Königs einen Blick reinsten Erstaunens. Dalinar lächelte und zog die Tür zu, dann ging er mit festen Schritten davon.

    Fast nichts war in Ordnung. Auf Sadeas war er noch immer äußerst wütend, ihn schmerzte auch der Verlust von so vielen seiner Männer, zugleich verwirrte ihn, was er mit Navani zu tun gedachte, er rätselte weiterhin über seine Visionen und war von dem Gedanken eingeschüchtert, die Kriegslager zu vereinigen.
    Doch endlich konnte er etwas unternehmen.

DRITTER TEIL
Das Schweigen darüber
    SCHALLAN · DALINAR · KALADIN SZETH · SCHELM

34
MEER AUS GLAS

    G anz still lag Schallan im Bett ihres kleinen Krankenzimmers. Sie hatte sich ausgeweint und in die Bettpfanne übergeben. Und fühlte sich elend.
    Sie hatte Jasnah verraten. Und Jasnah wusste es. Irgendwie war der Gedanke, die Prinzessin enttäuscht zu haben, für Schallan sogar noch schlimmer als der Diebstahl selbst. Ihr gesamter Plan war von Anfang an dumm gewesen.
    Und Kabsal war tot. Warum war das denn nur so schlimm für sie? Er war doch ein Attentäter gewesen, hatte Jasnah zu töten versucht und dabei auch Schallans Leben aufs Spiel gesetzt. Und dennoch vermisste sie ihn. Jasnah schien nicht überrascht zu sein, dass jemand versucht hatte, sie umzubringen; vielleicht gehörten Attentate einfach zu ihrem Leben. Vermutlich betrachtete sie Kabsal als grausamen Mörder, aber zu Schallan hatte er sich so freundlich verhalten! War all das wirklich nur Lüge gewesen?
    In gewisser Weise muss er doch aufrichtig gewesen sein, dachte sie und rollte sich auf ihrem Bett zusammen. Wäre ich ihm gleichgültig gewesen, hätte er sich doch nicht so anstrengen müssen, mir die Marmelade schmackhaft zu machen, oder?
    Er hatte das Gegenmittel zuerst Schallan gegeben, anstatt es selbst zu nehmen. Aber danach hat er selbst ebenfalls die Marmelade
gegessen, dachte sie. Er hat sich einen Finger voll Marmelade in den Mund gesteckt. Warum hat ihn das Gegenmittel nicht gerettet?
    Diese Frage quälte sie. Und dann fiel ihr etwas anderes auf – etwas, das sie schon früher hätte bemerken sollen, wenn sie von ihrem eigenen Verrat nicht so abgelenkt gewesen wäre.
    Jasnah hatte von dem Brot gegessen.
    Schallan schlang die Arme um sich, setzte sich auf und rutschte bis zum Kopfbrett des Bettes zurück. Sie hat es gegessen, aber sie ist nicht vergiftet worden, dachte sie. In letzter Zeit ergibt mein Leben keinen Sinn mehr. Die Gestalten mit den verzerrten Köpfen, der Ort

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