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Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2)

Titel: Der Pfad der Winde - Sanderson, B: Pfad der Winde - The Way of Kings - The Stormlight Archive, Book 1 (Part 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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gleichgültig gegen die Konsequenzen machte, die sich aus dieser Unterredung mit Jasnah ergeben konnten? Oder war es ihr Wissen um die Wahrheit? »Ihr habt all das mit einem nachgeahmten Seelengießer getan«, sagte Schallan. »Ihr hattet den Austausch noch gar nicht bemerkt. Versucht nicht, das zu bestreiten. Ich habe ihn in der Nacht an mich genommen, als Ihr die Räuber getötet habt.«
    In Jasnahs Augen zeigte sich ein Glitzern der Überraschung. »Ja«, sagte Schallan, »so lange liegt das schon zurück. Ihr habt ihn nicht ersetzt. Ihr wusstet gar nicht, dass Ihr bestohlen worden seid, bis ich das Fabrial herausgeholt habe und Ihr mich damit angeblich gerettet habt. Alles war eine Lüge, Jasnah.«
    »Nein«, wandte Jasnah ein. »Du bist von Müdigkeit und Anspannung verwirrt.«
    »Also gut«, bemerkte Schallan, stand auf und hielt die matt leuchtende Kugel in der Hand. »Dann muss ich es Euch wohl zeigen, wenn ich kann.«
    Ihr Kreaturen, sagte sie stumm, könnt ihr mich hören?
    Ja, immer, antwortete ihr ein Flüstern. Obwohl sie ja gehofft hatte, dies zu hören, zuckte sie nun zusammen.
    Könnt ihr mich an diesen Ort zurückbringen?, fragte sie.
    Du musst mir etwas Wahres sagen, erwiderte die Stimme. Je wahrer es ist, desto stärker ist auch unser gemeinsames Band.
    Jasnah benutzt einen nachgeahmten Seelengießer, dachte Schallan. Das ist bestimmt eine wichtige Wahrheit.
    Das reicht nicht, flüsterte die Stimme. Ich muss etwas Wahres über dich erfahren. Sag es mir. Je stärker die Wahrheit, desto
versteckter ist sie, und desto mächtiger ist dann auch das Band. Sag es mir. Sag es mir. Was bist du?
    »Was ich bin?«, flüsterte Schallan. »Ehrlich?« Dies war also ein Tag der Konfrontationen. Sie fühlte sich aber seltsam stark und bereit. Es war an der Zeit, es auszusprechen. »Ich bin eine Mörderin. Ich habe meinen Vater umgebracht.«
    Ah, flüsterte die Stimme. Das ist in der Tat eine mächtige Wahrheit …
    Und der Alkoven verschwand.
    Schallan fiel in jenes Meer aus dunklen Glasperlen. Sie schlug um sich und versuchte an der Oberfläche zu bleiben. Für eine Weile gelang es ihr. Dann zog etwas an ihrem Bein und zerrte sie nach unten. Sie schrie, glitt unter die Oberfläche, und winzige Glasperlen füllten ihren Mund aus. Sie geriet in Panik. Sie würde …
    Die Perlen teilten sich über ihr. Diejenigen unter ihr wogten nach oben, trugen sie hinauf. Dort stand jemand, hatte die Hand ausgestreckt. Es war Jasnah, die dem schwarzen Himmel den Rücken zugewandt hatte. Ihr Gesicht wurde von Flammen erhellt, die in der Nähe loderten. Jasnah ergriff Schallans Hand, zog sie hoch, auf einen festen Untergrund. Es war ein Floß. Es bestand aus den Glasperlen. Sie schienen Jasnahs Willen zu gehorchen.
    »Verrücktes Mädchen«, sagte Jasnah und machte eine fließende Handbewegung. Die ozeanartigen Perlen zu ihrer Linken teilten sich, das Floß machte einen Satz und trug sie seitlich auf die wenigen Flammen zu. Jasnah stieß Schallan auf eine der kleinen Flammen zu, sodass sie rückwärts von dem Floß fiel.
    Und auf den Boden des Alkovens traf. Jasnah saß noch immer auf demselben Stuhl wie vorhin, hatte aber die Augen geschlossen. Einen Moment später öffnete sie sie und schenkte Schallan einen wütenden Blick.
    »Idiotisches Mädchen«, wiederholte sie. »Du hast nicht die geringste Vorstellung davon, wie gefährlich das war. Du wolltest
Schadesmar mit nur einer einzigen matten Kugel besuchen? Dummkopf!«
    Schallan hustete und fühlte sich, als würden noch zahlreiche Perlen in ihrer Kehle festsitzen. Dann kam sie auf die Beine und sah Jasnah an. Die Frau wirkte noch immer wütend, sagte aber nichts mehr. Sie weiß, dass ich sie in der Hand habe, erkannte Schallan. Wenn ich die Wahrheit verbreite …
    Was bedeutete das alles? Sie besaß seltsame Kräfte. Doch – machte das Jasnah zu einer Bringerin der Leere? Was würden die Leute sagen? Kein Wunder, dass sie diese Attrappe benutzte.
    »Ich will daran teilhaben«, sagte Schallan ganz plötzlich.
    »Wie bitte?«
    »An dem, was Ihr tut. Wonach Ihr auch immer suchen möget, ich will mitmachen.«
    »Du hast ja keine Vorstellung von dem, was du da sagst.«
    »Ich weiß«, meinte Schallan. »Ich bin unwissend. Aber dafür gibt es ein einfaches Heilmittel.«
    Sie machte einen Schritt nach vorn. »Ich will wissen , Jasnah. Ich will wirklich Euer Mündel sein. Worum es sich bei Eurer Fähigkeit auch immer handeln mag, ich besitze sie auch. Ich will, dass Ihr mich

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