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Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Der Pfad des Kriegers (German Edition)

Titel: Der Pfad des Kriegers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philipp Ebert
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ihnen hin und begannen sich zu unterhalten. Thomas konnte kein Wort hören, so stark wehte der Wind über die ungeschützte Hügelkuppe, aber im Moment war sein Interesse auch eher gering.
    „Arvid ist doch Magier, oder?“, fragte Barrett, inzwischen wieder zu Atem gekommen.
    „So etwas in der Art. Ich weiß nicht genau. Ich habe ihn nie zaubern sehen oder etwas in der Art.“
    „Hm, ich glaube wir beide haben ihn schon am Werk gesehen.“
    „Wie meinst du das?“
    Thomas konnte sich an kein Ereignis erinnern, das auch nur entfernt nach Zauberei ausgesehen hatte.
    „Ich bin mir selbst nicht sicher. Aber Arvid wollte doch immer hierher um dieses Tor oder was auch immer zu schließen, oder?“
    Thomas nickte. Worauf wollte Barrett hinaus?
    „Und als wir auf dem Schiff waren, brach der Sturm aus und trieb uns in Richtung dieser eisigen Hölle?“
    „Ja, aber das konnte doch unmöglich ...“
    „Geduld, Geduld. Als der Sturm in vollem Gange war, bist du zu uns nach oben gekommen und hast lange und gut über Arvid geredet und Ulf und Niusi haben beschlossen, dass sie wohl keine Wahl haben, als das Schiff nach Enain zu steuern, wenn der Sturm endet und was ist dann passiert?“
    Thomas sah worauf der Söldner hinaus wollte. Aber das war völlig unmöglich.
    „Richtig, der Sturm hat aufgehört und wir wurden von einem kräftigen Wind hierher getragen. Und kaum sind wir hier, da erwacht Arvid aus seinem Schlaf.“
    Eine gewisse Panik erfasste Thomas.
    „Aber Arvid würde nie unser aller Leben gefährden. Vor allem hat er selbst immer gesagt, dass ihm nie auch nur die einfachsten Sprüche gelungen sind.“
    Der Söldner schaute ihn ruhig an.
    „Ich habe nie gesagt, dass er das absichtlich gesagt hat. Aber es erinnert mich an eine Geschichte, die mir vor vielen Jahren erzählt wurde, als ich für den König von Suan in den Krieg gezogen bin.“
    Von Suan hatte Thomas noch nie gehört.
    „Weiter geht’s!“
    Thomas und Barrett standen auf und der Söldner wandte sich ihm zu:
    „Später.“
    Thomas nickte, dann machten sie sich wieder auf den Weg. Als sie eine halbe Stunde später ihr Nachtlager erreichten, eine kleine windgeschützte Mulde, ließ Thomas sich einfach fallen und schlief sofort ein. An Barretts Geschichte verschwendete er keinen Gedanken mehr.
    Viel zu früh weckte ihn Ulf, um die nächste Wache zu übernehmen. Dabei drückte er ihm auch etwas Fisch in die Hand. Erst jetzt wurde Thomas klar, dass er seit Stunden nichts gegessen hatte. Die Nachtwache verging quälend langsam und als der nächste Morgen kam, fühlte sich Thomas fast noch schlimmer als am Vorabend, falls das überhaupt möglich war. Nach einem schnellen, kalten Frühstück brachen sie auf. Bald würden ihre Vorräte aufgebraucht sein, dann würden sie jagen gehen müssen und noch langsamer vorankommen.
    „Wobei das ja an sich keine Rolle spielt“, dachte Thomas während sie den Hügel, den sie am Vortag so mühsam erklommen hatten, herunterstiegen.
    Es war schon fast Mittag, als Knut sie auf einmal zu sich heranwinkte. Seine Gestik wirkte regelrecht nervös, völlig untypisch für ihn. Sie alle ließen die Rucksäcke fallen und zogen ihre Waffen. Dann eilten sie zu Knut. Dieser kniete im Gras und deutete mit dem Arm auf einen etwa eine Viertelmeile entfernten Hügel. Thomas konnte nichts erkennen.
    „Awen?“
    Thomas schaute Ulf fragend an.
    „Aasvögel. Ernähren sich von toten Tieren.“
    Knut ließ den Arm sinken und meinte:
    „Ich denke schon. Es sind viele, mindestens zwei Dutzend. Das ist kein totes Tier.“
    Ulf nickte:
    „Nein, vermutlich nicht. Eher tote Menschen. Viele tote Menschen!“
    Der Söldner ließ seinen Blick langsam über die Umgebung schweifen und meinte dann:
    „Was machen wir jetzt? Umgehen wir das Schlachtfeld oder was auch immer es ist einfach? Es wäre sicherlich das sicherste!?“
    Man konnte Ulf seinen inneren Kampf deutlich ansehen. Geradezu verzweifelt schaute er sie alle der Reihe nach an.
    „Nein, wir schauen uns das an! Vielleicht haben dort Maegrin Taisin geschlagen!“
    „Oder Tasin Maegrin, was in Anbetracht der bisherigen Ereignisse wohl etwas wahrscheinlicher ist. Oder Taisin Taisin. Aber mir soll es recht sein, haben ja sowieso nicht allzu viel zu verlieren!“
    Vermutlich hatten nur Arvid und Thomas diese Mischung aus Llaevisch und Maegrin vollständig verstanden, aber Ulf sagte trotzdem:
    „Gut“, und wandte sich dann an Knut:
    „Ich denke du solltest dir das näher anschauen und

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