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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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nachsehen.«
    Jean rümpfte die Nase.
    »Wenn sie in Schwierigkeiten geraten sind«, sagte Larry, »machen wir die Sache nicht besser, indem wir es auf die lange Bank schieben. Könnte sein, dass sie Hilfe brauchen.«
    »Ja, gut.«
    »Außerdem wird ihr Bier langsam warm.«
    Er nahm die Flasche, die für Pete bestimmt war, stand auf und wartete auf Jean. Gemeinsam gingen sie zum Ende der Veranda. Larry warf einen Blick um die Ecke. Neben dem Gebäude war niemand zu sehen. Er sprang von der Veranda. Jean hielt mit dem Daumen Barbaras Flasche zu und folgte ihm.
    »Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist«, sagte sie.
    »Die glauben doch nicht, dass wir ewig warten.«
    Larry ging voraus. Falls dort wirklich eine Gefahr lauerte, war es ihm lieber, wenn Jean ein paar Schritte hinter ihm blieb.
    In solchen Momenten wünschte er, seine Fantasie würde eine Auszeit nehmen. Aber sie arbeitete ununterbrochen, brachte ständig neue Szenarien hervor – und die meisten davon waren grausam.
    Er stellte sich vor, dass Pete und Barbara tot waren. Abgeschlachtet von der selben Bande von Wüstenräubern, die ihm in den Sinn gekommen war, als er das umgedrehte Auto gesehen hatte.
    Vielleicht war Pete umgebracht und Barbara entführt worden.
    Dann mussten sie Barbara suchen. Aber erst nachdem sie zurück zum Wagen gelaufen und Petes Pistole geholt hatten.
    Oder sie waren beide von einem Kriminellen ermordet worden, der die alte Stadt als Versteck benutzte.
    Oder von einem Wahnsinnigen, der aufpasste, dass niemand sich seinem Claim näherte.
    Möglicherweise waren sie auch einfach weg. Spurlos verschwunden.
    Pete hatte die Wagenschlüssel. Sie würden die Stadt zu Fuß verlassen müssen.
    Soweit Larry wusste, war Silver Junction die nächste Stadt.
    Mein Gott, das wäre ein stundenlanger Marsch. Und vielleicht würde ihnen jemand folgen, Jagd auf sie machen.
    »Wir sollten sie lieber warnen, dass wir kommen«, sagte Jean.
    Er blieb kurz vor der Ecke des Hauses stehen, blickte sich zu ihr um und schüttelte den Kopf. »Wenn sie mit jemandem Ärger haben …«
    »Denk nicht mal dran, okay?«
    Er konnte Jean ansehen, dass sie diese Möglichkeit schon in Betracht gezogen hatte.
    »Geh einfach vor und ruf sie«, sagte Jean. »Wir wollen ja nirgendwo reinplatzen.«
    Du vielleicht nicht, dachte er. Wenn Pete sie sich gerade vornahm, würde es Larry nichts ausmachen, einen Blick darauf zu werfen. Ganz und gar nicht.
    Ohne um die Ecke zu sehen, rief er: »Pete! Barbara! Alles klar bei euch?«
    Niemand antwortete.
    Vor einer Sekunde hatte er sich noch vorgestellt, wie sie es miteinander trieben. Jetzt sah er ihre toten Körper dort liegen, blutgierige Wilde beugten sich über sie und wandten ihre Köpfe, als sie seine Stimme hörten.
    Er gab Jean ein Zeichen zu warten und trat um die Ecke des Gebäudes.

3
    »Wo sind sie?«, flüsterte Jean und drückte sich dicht an seine Seite.
    Larry schüttelte den Kopf. Er konnte einfach nicht glauben, dass die beiden tatsächlich verschwunden waren. »Vermutlich sind sie einfach irgendwo anders hingegangen«, sagte er. Sie dabei zu erwischen, wie sie sich miteinander amüsierten, war reines Wunschdenken gewesen, und auch seine Sorge, sie könnten ermordet worden sein, war ziemlich weit hergeholt. Aber das galt eigentlich auch für die Befürchtung, sie könnten einfach verschwunden sein.
    »Wir müssen sie finden«, sagte Jean.
    »Guter Plan.«
    Er sah nichts als die Rückseiten der anderen Häuser und die Wüste, die sich nach Süden bis zu einer Bergkette erstreckte.
    »Vielleicht wollen sie uns einen Streich spielen«, meinte Jean.
    »Ich weiß nicht. Pete war ziemlich scharf auf sein Bier.«
    »Man geht aber nicht pinkeln und ist dann einfach so vom Erdboden verschwunden.«
    »Manchmal schon.«
    »Das ist nicht lustig.« Ihre Stimme zitterte.
    »Komm schon, sie müssen ja irgendwo in der Nähe sein.«
    »Vielleicht sollten wir besser die Pistole holen.«
    »Das Auto ist abgeschlossen. Ich glaube nicht, dass Pete begeistert wäre, wenn wir die Scheibe einschlagen würden.«
    »PETE!«, schrie sie plötzlich. »BARB!«
    »Ja!«, antwortete eine entfernte Stimme.
    Jeans Augenbrauen flogen in die Höhe. Ihr Kopf wirbelte herum, und sie spähte in die Wüste hinaus.
    Ungefähr fünfzig Meter vor ihnen tauchten Petes Kopf und Schultern aus der Einöde auf. »Hey, das müsst ihr euch ansehen!«, rief er und winkte sie zu sich.
    Jean blickte zu Larry, verdrehte die Augen und sank in sich zusammen, als

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