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Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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sagte Barbara.
    »Hey, Sherlock, die Tür ist von außen verschlossen. Was sagt dir das?«
    »Dass wir unbefugt eindringen würden.«
    »Stimmt«, meinte Jean. »Die Türen sind verriegelt und die Fenster mit Brettern verrammelt. Jemand will verhindern, dass da Leute reingehen.«
    »Das macht mich irgendwie neugierig. Was meinst du, Larry?«
    »Geht mir genauso. Aber ich weiß nicht, ob es so eine gute Idee ist einzubrechen.«
    »Wer soll schon dahinterkommen?« Pete wandte sich von den Türen ab. Er trat vom Bürgersteig auf die einzige Straße des Ortes und blickte demonstrativ von einer Seite zur anderen. »Ich sehe niemanden. Seht ihr etwa jemanden?«
    »Wir haben‘s kapiert«, sagte Barbara.
    »Ich spaziere nur mal eben zum Wagen.« Er ging quer über die Straße auf das Holman’s zu.
    »Was hat er vor?«, fragte Jean.
    »Keine Ahnung. Vielleicht will er die Türen auframmen.«
    »Das wäre ziemlich krass.«
    »Jetzt geht’s um seinen Stolz. Das ist eine Herausforderung. Pete wäre nicht Pete, wenn er sich von einer Kleinigkeit wie einem Vorhängeschloss aufhalten lassen würde.«
    Jean verdrehte die Augen. »Das heißt dann also, wir werden das Hotel durchstöbern, ob wir wollen oder nicht.«
    »Betrachte es einfach als Abenteuer«, schlug Larry vor.
    »Klar, du hast Recht. Knast wäre auch ein Abenteuer.«
    Pete kletterte ins Heck des Wagens. Ein paar Sekunden später kam er wieder heraus, schlug die Tür zu und winkte ihnen mit einem Radmutternschlüssel zu, dessen eine Seite als Montiereisen diente. In der anderen Hand hielt er eine Taschenlampe.
    Mein Gott, er wird wirklich einbrechen, dachte Larry.
    Barbara wartete, bis er näher kam, dann rief sie ihm zu: »Wir haben nochmal darüber nachgedacht, Pete.«
    »Was wäre das Leben, wenn man nicht hin und wieder mal ein kleines Risiko eingehen würde? Stimmt’s, Larry?«
    »Genau«, antwortete er und versuchte mutig zu klingen.
    »Du bist wirklich eine große Hilfe«, murmelte Jean.
    Pete sprang auf den Bürgersteig und schwang grinsend sein Montiereisen durch die Luft. »Seht ihr meinen Dietrich?«, verkündete er. »Der passt für jedes Schloss.«
    »Will vielleicht jemand im Wagen warten?«, fragte Barbara.
    »Schlappschwänze.«
    »Also, ich würde mich schon gerne mal da drin umsehen«, sagte Larry.
    »Guter Mann.«
    Pete gab Larry die Taschenlampe. Dann rammte er die Spitze des Montiereisens hinter den eisernen Türbeschlag. Er warf sich nach hinten und riss an dem Werkzeug. Das Holz ächzte und splitterte. Krachend brach der Beschlag samt Schrauben aus der Tür. »Das war ein Kinderspiel.«
    Er schob sich das Montiereisen in den Gürtel, drehte den Knauf der rechten Tür und zog sie auf.
    »Wir können jederzeit sagen, dass es schon so war, als wir gekommen sind«, meinte Barbara.
    »Ihr müsst überhaupt nichts sagen. In ungefähr einer halben Stunde sind wir wieder weg.«
    »Wenn wir nicht erschossen werden, weil wir einfach eingedrungen sind.«
    Pete ignorierte ihre Bemerkung. Er beugte sich in den Flur und rief: »Haal-loo, jemand zu Hause?«
    Larry zuckte zusammen.
    »Wir kommen rein! Ob ihr wollt oder nicht!«
    »Hör auf damit«, flüsterte Barbara und gab ihm einen Klaps auf die Schulter.
    »Niemand zu Hause außer uns Geistern«, sagte Pete mit tiefer rauer Stimme.
    »Wirklich süß.«
    »Also, wer kommt mit rein?«
    »Ich finde, wir sollten alle gehen oder alle draußen bleiben«, sagte Larry und hoffte, dass Pete ihn nicht für eine Memme halten würde. »Wir sollten uns nicht trennen. Sonst würde ich mir die ganze Zeit Sorgen machen, dass den Mädels was passiert, während wir uns da drin umsehen.«
    »Guter Mann.« Barbara tätschelte seinen Rücken.
    »Vermutlich hast du Recht«, gab Pete zu. »Wenn sie vergewaltigt und ermordet werden, während wir da drin sind, würden wir uns echt mies fühlen.«
    »Genau.«
    »Wirklich süß«, sagte Jean und übernahm nicht nur Barbaras Worte, sondern auch ihren herablassenden Ton.
    »Was meinst du?«, fragte Barbara sie.
    »Wenn sie unseretwegen nicht reingehen können, werden sie uns das ewig übelnehmen.«
    »Gebt es ruhig zu«, sagte Pete. »Ihr brennt doch darauf mitzukommen.«
    »Bringen wir es hinter uns«, schlug Barbara vor.
    Larry gab Pete die Taschenlampe zurück und folgte ihm in das Hotel. Trotz der geschlossenen Türen und verrammelten Fenster war Sand in die Lobby gedrungen. Er knirschte leise unter ihren Schuhen.
    »Wir sollten die Tür besser nicht offenstehen lassen.« Jeans

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