Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake

Titel: Der Pfahl - Laymon, R: Pfahl - Stake Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
Vom Netzwerk:
hätte jemand die Luft herausgelassen.
    Larry grinste.
    »Ich glaube, ich bringe die beiden selber um.«
    »Ich hole die Pistole.«
    »Schlag ruhig alle Scheiben am Wagen ein«, sagte sie mit brüchiger Stimme.
    »Komm, wir gucken, was sie gefunden haben.«
    »Wehe, es ist nichts Besonderes.«
    Sie schritten über die harte, zusammengebackene Erde, kletterten vorsichtig über zerbrochene Felsen und umgingen Kakteen und trockenes Gestrüpp. Pete wartete in der Nähe eines alten Perückenbaums. Larry vermutete, dass Barbara sich auf der Suche nach einem geeigneten großen Busch oder Felsen immer weiter von Holman’s entfernt und sich schließlich für den Baum entschieden hatte. Sein Stamm war dick genug, um sich dahinter zu verbergen, und die herunterhängenden Äste spendeten Schatten.
    Pete stand ein Stück entfernt. Hinter ihm fiel der Boden steil ab.
    »Was habt ihr entdeckt?«, fragte Larry. »Den Grand Canyon?«
    »Zum Glück habt ihr den Gerstensaft mitgebracht.« Pete wischte sich mit den Schößen seines Strickhemds über das Gesicht. »Die Hitze ist schrecklich hier draußen.«
    Larry reichte ihm die volle Flasche.
    Die Senke hinter Pete war ein trockenes Flussbett, das sich ungefähr fünf Meter tief in die flache Umgebung schnitt. Barbara saß auf einem Stein an seinem Grund, blickte zu ihnen herauf und winkte.
    »Hast du uns vergessen?«, fragte Jean.
    Pete trank einen Schluck von seinem Bier und schüttelte den Kopf. »Ich war gerade unterwegs, um euch zu holen. Ich dachte, ihr würdet das sehen wollen.« Er begann, die steile Böschung hinabzuklettern, und sie folgten ihm.
    »Wir haben uns langsam Sorgen gemacht«, sagte Larry und gab dabei acht, wo er seine Füße hinsetzte. »Wir dachten schon, ihr wärt vielleicht einer marodierenden Bande von Wüstenräubern zum Opfer gefallen.«
    »Echt? Nicht übel. Wäre eine gute Geschichte, oder?«
    Barbara stand auf und klopfte die Rückseite ihrer weißen Shorts ab. »Verflucht, ist das heiß hier unten«, sagte sie, als die anderen näher kamen. Sie hatte ihre Bluse aufgeknöpft und vorne zusammengeknotet, ihr Bauch war nackt. Der lockere Knoten ließ einen Schlitz offen, durch den man ihren BH erkennen konnte. Larry sah die blasse Haut ihrer Brüste durch die schwarze Spitze schimmern. »Nicht ein Windhauch«, fügte sie hinzu.
    »Also, was habt ihr Tolles entdeckt?« Jean gab ihr eine Flasche Bier.
    »Nichts Großartiges, wenn du mich fragst.« Als Barbara die Flasche ansetzte, sah Larry eine Schweißperle von ihrem Kinn tropfen, über ihr Schlüsselbein und ihre Brust rollen und schließlich mit dem Saum des BHs verschmelzen.
    »Hier drüben«, sagte Pete. »Los, kommt.«
    Er ging vor zu einer Stelle, an der die Erosion eine Scharte in der Uferböschung gebildet hatte. Dort lagen im Schatten und teilweise vom dichten Unterholz verdeckt die zerbrochenen Überreste einer Jukebox. »Stammt bestimmt aus diesem Café«, sagte er und stieß mit dem Fuß dagegen.
    »Wie ist das Ding so weit hier rausgekommen?«
    »Wer weiß?«
    »Jedenfalls ist es nutzlos«, sagte Barbara.
    »Es hat schon bessere Tage gesehen.« Larry spürte eine nostalgische Anwandlung, als er sich die Jukebox neu und leuchtend neben der Theke im Holman’s vorstellte. Er vermutete, dass jemand sie herausgeschleppt und für Schießübungen benutzt hatte. Sie hätte ein verlockendes Ziel abgegeben mit ihren Verzierungen aus Chrom und Plastik – wenn der Schütze ein Arschloch gewesen war, dem es Vergnügen bereitete, Dinge von solcher Schönheit zu zerstören. Nachdem die Box von Kugeln durchsiebt worden war, hatte sie wohl jemand aus Spaß den Abhang hinabgestoßen, nur um sie fallen und aufschlagen zu sehen.
    Larry hockte sich neben die zertrümmerte Plastikabdeckung. Die Schlitze für die Schallplatten waren leer. Der Tonarm baumelte an ein paar Kabeln von seinem Sockel.
    »Wahrscheinlich ist sie ein paar Tausender wert«, sagte Pete.
    »Vergiss es«, sagte Barbara. »Er meint, wir sollten sie mitnehmen.«
    »Eine echte Schönheit«, sagte Pete. »Eine Wurlitzer.«
    »Glaubst du, du würdest sie wieder hinkriegen?«, fragte Jean.
    »Klar.«
    Vermutlich würde er das wirklich, dachte Larry. Petes Haus war ein Museum wiederbelebten Mülls: Fernseher, Teile von Stereoanlagen, ein Elektrogrill, Lampen, ein Geschirrspüler und ein Staubsauger; alles ausrangierte Geräte, die Pete eingesammelt und repariert hatte.
    »Du könntest das Ding vielleicht so weit hinkriegen, dass es wieder Musik

Weitere Kostenlose Bücher