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Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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heraus. In der Hand hielt er ein Messer. Rose riss erschrocken den Mund auf, konnte ihren eigenen Schrei aber rechtzeitig ersticken, indem sie beide Hände vor ihr Gesicht schlug.
    „Kommt nicht herunter“, sagte Rico düster und sah sie eindringlich an. Er wirkte einschüchternd.
    „Was hast du damit vor?“ Emilia deutete auf den Dolch.
    „Darüber solltet ihr besser nicht nachdenken.“ Er wandte sich ab, doch Emilia hielt ihn am Arm zurück.
    „Rico! Sag mir auf der Stelle, was da unten los ist. Willst du unseren Freier erdolchen?“ Obwohl sich ihre Worte fast überschlugen, gelang es ihr, ihre Stimme zu dämpfen.
    „Das ist nicht nötig. Er ist bereits tot.“ Seine Miene blieb unverändert. Emilia hingegen taumelte erschrocken einen Schritt zurück.
    „Das ist doch nicht möglich, wie konnte das nur passieren?“, brachte sie ungläubig hervor und schaute zu Rose, der Tränen in die Augen stiegen.
    „Als ich hereinkam, lag er tot im Wasser. Geht jetzt, ich kümmere mich um alles. Das ist nicht die erste Leiche, die ich im Hafen verschwinden lasse. Macht, dass ihr auf eure Zimmer kommt, ich will euch den Anblick ersparen.“
    Weder Emilia noch Rose war fähig zu antworten. Ohne ein weiteres Wort öffnete er die Luke und stieg ein weiteres Mal hinab. Fassungslos starrten sich die Dirnen an. Hatten sie den Mann auf dem Gewissen? War er in seinem Dämmerschlaf ins Wasser gerutscht und ertrunken? Oder hatte ihm das Herz versagt? Immerhin hatte er sich die ganze Zeit an die Brust gefasst, als hätte er dort Schmerzen. Allein bei dem Gedanken wurde Emilia übel. Erschüttert schleppten sie sich in den ersten Stock. Emilia blieb vor ihrer Zimmertür stehen, Rose hingegen wankte zum Ende des Gangs und drehte sich erst um, als sie ihre eigene Tür erreicht hatte.
    „Versprich mir, niemals ein Wort über das zu verlieren, was heute geschah.“
    Als Emilia nicht sofort reagierte, zischte Rose: „Versprich es!“
    „Ja, ich verspreche es. Es bleibt unser Geheimnis.“ Wem hätte sie diese grauenhafte Geschichte auch erzählen sollen? Sie hatte keine Familie, keine Freunde, außer den Huren und Rico, ihrem Aufpasser, der selbst am besten wusste, was in dieser Nacht geschehen war.
    „Ich will das alles so schnell wie möglich vergessen“, sagte Rose und verschwand in ihrem Zimmer.
    Emilia öffnete die Tür und trat in den nach billigem Parfüm riechenden Raum. Schwerfällig ging sie zu dem großen Bett und ließ sich auf die Kissen fallen. Die Taler in ihrem Beutel klimperten verführerisch. Sie löste ihn vom Strumpfband und öffnete ihn, griff mit einer Hand hinein und ließ Goldmünzen auf ihren Bauch regnen. Ihre Hand wanderte zu ihrem Ausschnitt und zog das seltsame Papier hervor, welches sie im Rockärmel des Freiers gefunden hatte. Sie wollte wissen, was es mit diesem Schriftstück auf sich hatte und löste das dünne Bändchen, welches die Rolle zusammenhielt. Vorsichtig öffnete sie das Papier und blickte auf eine ordentliche Zeichnung. Zuerst war sie sich nicht sicher, was die Bilder bedeuteten. Die Worte, die in schnörkeliger Schrift auf dem Papier geschrieben standen, konnte sie nicht lesen. Aber die sauberen Darstellungen der Fischschwärme, Wellen, Schiffe und Meeresungeheuer ließen keinen Zweifel offen, dass es sich um eine Seekarte handelte. Ihr Blick richtete sich auf die Insel, die das Bild dominierte und mit einem Kreuz markiert war. Sie hatte davon gehört, dass Piraten ihre Schätze auf einsamen Inseln versteckten und diese auf ihren Karten mit einem Symbol kennzeichneten. Der Gedanke ließ Adrenalin durch ihre Adern pumpen. Wenn es wirklich stimmte, wenn sie tatsächlich eine Schatzkarte in den Händen hielt, dann war sie all ihre Sorgen los! Reichtum! Sie würde in Gold baden, sich mit den teuersten Gewändern schmücken und nie mehr hungern, und nur die köstlichsten Speisen würden auf ihrem Tisch stehen. Niemals wieder würde sie sich einem Mann für Geld hingeben müssen. Sie wäre frei! Alles, was sie tun musste, um ihren Traum wahr zu machen war, den Schatz zu finden.
    Vorsichtig faltete sie das Papier zusammen und drückte es seufzend an ihre Brust. In ihren Händen lag die Chance ihres Lebens. Aber wie sollte sie den Schatz bergen? Allein konnte sie es unmöglich schaffen. Sie war nie auf See gewesen und hatte keine Ahnung, wo sich die Insel befand. Giovanni! Natürlich. Er kannte sich auf den sieben Weltmeeren aus. Wenn es stimmte, was Rose sagte, war er sogar Pirat! Und Piraten

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