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Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Pirat und die Dirne: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Dirks
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wussten, wie Schätze zu finden waren. Noch dazu war er der einzige Mann, dem sie vertraute!
    Sie drehte sich zur Seite, winkelte die Beine an und schloss die Augen. Jetzt konnte sie das Szenario vor sich sehen. In Giovannis Armen stand sie an der Reling und blickte zur untergehenden Sonne, die das Wasser am Horizont rot färbte. Sanft blies ihr der Wind entgegen, kreischende Möwen tanzten verspielt durch die Luft und ließen sich auf der Böe treiben. Land war in Sicht. Einladend lag die Schatzinsel vor ihnen.
    Aber was würde geschehen, wenn die Karte gar nicht echt war? Wenn sich nur jemand einen Scherz mit dem unglücklich Verstorbenen erlaubte und ihm eine Fälschung teuer verkauft hatte? Emilia musste Sicherheit darüber haben, bevor sie Giovanni fragte. Sie wusste auch schon, wen sie ins Vertrauen ziehen konnte.
     

Kapitel 3
     
    An einem lauen Frühlingsabend bot sich die Gelegenheit, den alten Jackson ungestört an der Theke anzusprechen. Er trug einen schwarzen zerschlissenen Mantel, der seiner klapprigen Gestalt eine gewisse Würde verlieh. Die langen zerzausten und mittlerweile stark ergrauten Haare verbarg er fast vollständig unter einem schäbigen Hut. Nur hier und da lugten vereinzelte Strähnen hervor.
    Die Mädchen beachteten Jackson wie gewöhnlich nicht. Wenn er ihre Dienste benötigte, war er es, der sich bei ihnen bemerkbar machte. Der alte Mann stank erbärmlich aus dem Mund. Die Dirnen ekelten sich vor ihm, da er nur noch wenige, doch dafür umso fauligere Zähne besaß. Auch Emilia kostete es einiges an Überwindung, sich ihm zu nähern. Meist zog er eine Dunstwolke hinter sich her, die man auf drei Schritt Entfernung roch.
    Emilia ließ sich elegant auf einen Stuhl neben ihn gleiten, stützte die Unterarme lässig auf die Rückenlehne und zwinkerte ihm zu.
    „Einen schönen Abend, Mister Jackson.“
    Er blickte von seinem Humpen auf und nickte ihr zu. Als er sie auch noch angrinste und eine lückenreiche Reihe schimmeliger Zähne entblößte, begann Emilias Magen zu rebellieren. Sie zwang sich, den Blick nicht von ihm abzuwenden. Schließlich war sie es, die etwas von ihm wollte.
    „Habt Ihr vielleicht einen Augenblick für mich Zeit?“, fragte sie zuckersüß.
    Jackson hob seinen Krug, nahm einen kräftigen Schluck und musterte sie ausgiebig, als befände er sich auf einem Viehmarkt. „Kommt darauf an, worum es geht.“
    Emilia beugte sich zu ihm vor und gewährte ihm einen tiefen Blick in ihr Dekolletee. „Nur um einen kleinen Gefallen.“
    „Was für einen Gefallen?“
    „Folgt mir auf mein Zimmer. Was ich Euch zeigen will, muss nicht jeder sehen.“
    Er lachte heiser. „Glaubst du nicht, dass ohnehin jeder Mann hier im Raum bereits gesehen hat, was du zu zeigen hast?“
    Wütend biss sie sich auf die Unterlippe und machte gute Miene zum bösen Spiel. „Ihr seid ein Frechdachs.“
    „Dafür bin ich bekannt. Aber ich gebe zu, du hast mich neugierig gemacht. Geh voran, ich bin hinter dir.“
    Emilia nickte, schritt durch den Raum, die Treppe hinauf und führte ihn durch den parfümierten Flur. Sie öffnete die Tür und winkte ihn einladend herein. Jackson sah sich nicht lange um, marschierte auf ihr Bett zu und ließ sich dort auf die Matratze sinken.
    „Hier gefällt es mir. Es ist so schön weich.“
    Emilia lief zu ihrem Nachtschrank, zog die Schublade auf und holte das Papier heraus. Vorsichtig zündete sie eine Kerze an und rollte es auf dem kleinen Tisch am Fenster aus. „Man sagte mir, Ihr wärt einst als Pirat zur See gefahren. Ist das wahr?“
    Jackson zog überrascht beide Augenbrauen hoch und suchte ihren Blick. „Natürlich ist das wahr! Bei allem was mir lieb und teuer ist.“
    „Dann werdet Ihr mir gewiss sagen können, ob diese Karte echt ist.“
    Langsam erhob er sich, ging auf Emilia zu und schaute ihr über die Schulter. Er drückte sie zur Seite und beugte sich nun selbst über den Tisch. Intensiv studierte er die Karte, fuhr einige Stellen mit dem Zeigefinger nach und seufzte tief.
    „Jeder Mann kann eine Karte kaufen und irgendwo ein Kreuz einzeichnen, um sie dann teuer weiterzuverkaufen. Und glaub mir, es finden sich genug Narren, die dafür eine Menge bezahlen. Es gibt keinen Trick, um eine echte von einer falschen Karte zu unterscheiden.“
    Sie senkte betrübt den Kopf. Somit waren all ihre Hoffnungen dahin.
    „In deinem Fall ist das jedoch etwas anderes“, fuhr er fort.
    „Ach ja? Was ist anders? Erklärt es mir! Bitte.“
    „Alles hat seinen

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