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Der Playboy und das Baby

Der Playboy und das Baby

Titel: Der Playboy und das Baby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rimmer
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Am Mittwoch kam er mittags noch einmal vorbei und am Donnerstag ein wenig später. Jeden Abend gegen elf erschien er, um Becky die letzte Flasche des Tages zu geben.
    Und wann immer er im Kinderzimmer auftauchte, ergab sich für Hannah und ihn die Gelegenheit zu einem Gespräch. Beiden erschien es ganz selbstverständlich, dass sie ein paar Minuten miteinander redeten. Es war seltsam, aber nach der anfänglichen Anspannung zwischen ihnen sprachen sie jetzt so offen und unkompliziert miteinander, als würden sie sich schon jahrelang kennen.
    Er erzählte ihr mehr über seine Familie und darüber, wie es gewesen war, als ein Stockwell aufzuwachsen. Sie plauderte über ihren Beruf und wie sehr sie ihn liebte. Manchmal diskutierten sie über Politik oder Football. Die Rivalität zwischen Oklahoma und Texas war alt.
    Am Freitag kam Cord um kurz nach fünf. Becky schlief noch.
    Also blieb er eine Weile, um zu warten, bis sie aufwachte.
    Hannah und er gingen ins Spielzimmer. Sie setzte sich auf einen der flauschigen gelben Teppiche, auf den, der wie eine große gelbe Sonne aussah, und zog die Beine an. Cord blieb stehen und lehnte sich gegen den blau gekachelten Tresen im Küchenbereich.
    Er fragte sie nach ihrer Kindheit in Oogolah. Hannah erzählte ihm von den glücklichen Jahren vor dem Tod ihres Vaters, von dem kleinen Haus, einem typischen Prärie-Cottage. Sie erinnerte sich so genau daran. "Auf der Tapete im Bad waren gelbe Rosen. Man konnte es nur durch eins der hinteren Schlafzimmer erreichen. Die Wanne hatte vier Füße. An jedem Fenster im Haus hingen Spitzengardinen, und wenn die Sonne hereinschien, bildeten sich auf dem Holzfußboden wunderschöne Muster."
    Sie erzählte ihm von ihrem Hund. "Sie war eine Promenadenmischung, sah aber aus wie eine kleine Colliehündin, mit langer Schnauze und einem Fell wie ein Fuchs. Sie hieß Annie. Als meine Mama starb, kam sie zu einem Nachbarn.
    Ich weiß noch, wie sie roch, als ich sie das letzte Mal umarmte. Nach Erde und Sonnenschein. Ich erinnere mich daran, wie ich meine Tränen an dem weißen Fell an ihrem Hals abwischte. Und sie leckte mir mit ihrer langen Zunge das ganze Gesicht ab." Plötzlich war ihr, als wäre das alles erst gestern geschehen.
    Seufzend schüttelte Hannah den Kopf. "Entschuldigung."
    „Wofür?"
    "Ich wollte Ihnen meine glücklichen Erinnerungen beschreiben. Mitten drin wurden sie dann plötzlich traurig."
    "Dazu neigen Erinnerungen manchmal", sagte er.
    „Ja, leider. Was ist mit Ihnen?"
    „Was soll mit mir sein?"
    "Hatten Sie auch einen Hund?"
    Er nickte. "Einen gefleckten Cockerspaniel mit langem Stammbaum, langen Hängeohren und einem Fell, das dauernd gebürstet werden musste."
    "Man sagt, dass reinrassige Hunde meistens nervös sind."
    "Dieser nicht. Er war gutmütig und anhänglich. Sein richtiger Name war Champion, aber wir nannten ihn nur Slider. Weil er auf dem Marmorboden in der Eingangshalle immer Anlauf nahm, plötzlich bremste - und gegen die Wand rutschte."
    Es gab noch mehr zu erzählen, sie sah es ihm an. "Was denn? Heraus damit."
    "Wir haben es auch gemacht."
    "Was?"
    "Das Rutschen. Natürlich nur, wenn mein Vater nicht da war. Wir ho lten uns Handtücher aus den Badezimmern. Dicke, große Handtücher. Wir breiteten sie mitten in der Halle auf dem Marmor aus. Dann nahmen wir Anlauf und versuchten, mit dem Hintern auf dem Tuch zu landen. Wenn man es gut hinbekam, konnte man fast zehn Meter weit rutschen."
    "Bis man gegen die Wand prallte."
    "Genau das war die Absicht."
    Wieder genossen sie das Schweigen, das zwischen ihnen herrschte, ohne peinlich oder drückend zu werden.
    "Was ist aus Slider geworden?" fragte sie irgendwann.
    "Er wurde alt. Ich glaube, Rafe und ich waren achtzehn, als wir ihn einschläfern lassen mussten. "
    "Rafe und ich", wiederholte sie. "Sie reden oft von Ihnen beiden. Ist das typisch für einen Zwilling?"
    "Vermutlich. Wir sind nicht so unheimlich wie eineiige Zwillinge, aber hin und wieder beendete einer den Satz, den der andere angefangen hat. Sie haben Recht. Wenn ich an meine Kindheit denke, geht es immer um Rafe und mich. Er war immer da und genauso alt wie ich."
    "Minus acht Minuten."
    "Stimmt. Ich bin der große Bruder und sorge dafür, dass er das nie vergisst.
    Und was wurde aus Ihnen, nachdem Ihre Mutter gestorben war und sie sich von Annie verabschiedet hatten?"
    Sie erzählte ihm von dem Heim, in dem Kinder auf ihre Adoption oder Pflegefamilie warteten. "Bei meiner ersten Pflegefamilie teilte

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