Der Portwein-Erbe
Önologe Englisch und Französisch. Dann gibt es die ›Douro Boys‹ und das Projekt Lavradores de Feitoria. Es wundert
mich, dass du, Nicolas, nicht längst Kontakt aufgenommen hast. Andere Winzer sprechen auch Englisch, Deutsch, Französisch,
Dirk spricht Holländisch, du hättest ihn längst besuchen müssen.«
»Du glaubst doch nicht, dass die einen Anfänger ernst nehmen. Und dazu einen, mit dem sie konkurrieren«, wandte Nicolas ein.
»Es gibt nicht nur Konkurrenz, mein Junge, es gibt auch Kooperation. Vielleicht gehst du mal vorbei, oder wir laden sie ein?
Wenn du jedoch nicht sicher bist, ob du bleibst . . .«
Nicolas stand auf, nahm ein Glas und trat damit an die Brüstung. Er schaute zufrieden auf den schimmernden Rio Douro. Hatte
er nach Portugal kommen müssen, um zu begreifen, das ein Fluss drei Ufer haben kann?
|377| Danksagung
Es war mein Freund Bernhard Bauer, der mein Interesse auf Portugal lenkte. Der Filmemacher arbeitete nach der Nelkenrevolution
1974 ein halbes Jahr in einer Kooperative im Alentejo und drehte dort einen wunderbaren Film. Leider verstarb Bernhard wenig
später – mein Interesse für Portugal jedoch blieb.
Als ich die Recherche zu diesem Roman begann, waren mir das Land und seine Menschen nach vielen ausgedehnten Reisen bereits
vertraut. Und könnte ich mir unter den Weinbaugebieten, über die ich geschrieben habe, eines zum Bleiben aussuchen, so würde
ich den Rio Douro wählen, trotz aller Dramen um die Quinta do Amanhecer – im Vertrauen auf die Winzer, die meine Recherche
unterstützten.
Da ist zuerst Dirk van der Niepoort zu nennen: ein Vordenker mit einem Sinn für wirklich guten Portwein sowie ein hervorragender
Koch und Gastgeber. Mit dem Önologen Rui Cunha erkundete ich die Region des Cima Corgo. Durch Keller und Weinberge begleitete
mich sein Kollege Luís Seabra. Oscar Burmester, António Barreto und Vasco Magalhães brachten mir die lange und wechselvolle
Geschichte des Portweins nahe. Wie vielfältig und grandios dieser Wein sein kann, erfuhr ich im Hause Symington.
Francisco Ferreiras Weine (Quinta do Vallado) und die |378| der anderen »Douro Boys« zeigten mir, dass auch die Stillweine sowohl terroir-typisch wie auch modern sein können. Was sie
für die alteingesessenen Familien am Rio Douro bedeuten, erfuhr ich von Dona Laura Regueiro von der Quinta da Casa Amarela,
Ana Maria Ribeiro (Casa de Santo António) und Felipe Mergulhão (Casal Agricola de Cevêr). Ihnen allen sei auch für ihre liebenswürdige
Gastfreundschaft gedankt.
Paul Grote
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