Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Präsident

Der Präsident

Titel: Der Präsident Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
Knöchel lugten aus den Halbschuhen hervor. Er sah aus, als wäre er auf dem Weg in die Universitätsbibliothek, um noch spät zu lernen, oder zu einer Party nach dem allsamstäglichen Footballspiel.
    Während er zum Haus hinaufging, wurde er nervös. Ihr Anruf hatte ihn überrascht. Geklungen hatte sie normal. In ihrer Stimme lag keine Schärfe, keine Strenge. Burton meinte, sie hätte es verhältnismäßig gut aufgenommen. Doch er wusste, wie grob Burton sein konnte, und deshalb machte er sich Sorgen. Burton an seiner Stelle zu dem Rendezvous gehen zu lassen war vermutlich kein Geniestreich gewesen. Aber es stand zu viel auf dem Spiel. Das hatte Burton ihm klargemacht.
    Auf sein Klopfen hin öffnete sich die Tür; Collin trat ein. Als er sich umdrehte, wurde die Tür geschlossen. Da stand sie und lächelte. Sie trug ein glattes, weißes Negligé, das an den richtigen Stellen zu kurz und zu eng war, und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn zärtlich auf die Lippen zu küssen. Dann nahm sie ihn an der Hand und führte ihn ins Schlafzimmer.
    Sie bedeutete ihm, sich aufs Bett zu legen. Vor ihm stehend, löste sie die Träger, die den dünnen Stoff hielten und ließ das Hemd zu Boden fallen. Er wollte sich aufrichten, doch sie drückte ihn sanft zurück.
    Gemächlich bestieg sie ihn und fuhr ihm mit den Fingern durchs Haar. Eine Hand ließ sie nach unten auf seine Erektion gleiten und strich mit der Spitze ihres Fingernagels über die Jeans. Beinahe schrie er auf, als die Hose zu eng wurde. Abermals versuchte er, sie zu berühren, doch sie hielt ihn ab. Sie öffnete seinen Gürtel und machte die Hose auf, zog sie ihm aus. Dann befreite sie sein restlos steifes Glied. Es sprang ihr förmlich entgegen, und sie klemmte es zwischen die Beine, drückte es fest zwischen die Schenkel.
    Die Lippen senkte sie auf die seinen hinab, dann flüsterte sie ihm ins Ohr.
    »Tim, du willst mich doch, nicht wahr? Du willst mich so sehr, oder?«
    Stöhnend fasste er ihr an den Hintern, doch sie schob die Hände sofort weg.
    »Oder?«
    »Ja.«
    »Ich wollte dich vergangene Nacht auch so sehr. Und dann kam er.«
    »Ich weiß, es tut mir leid deswegen. Wir haben geredet, und ...«
    »Ich weiß, er hat es mir erzählt. Auch, dass du nichts über uns gesagt hast. Dass du dich wie ein Ehrenmann verhalten hast.«
    »Dieser Teil ging ihn nichts an.«
    »Genau, Tim. Es ging ihn nichts an. Und jetzt willst du mich ficken, nicht?«
    »Ja, ja, Gloria. Natürlich will ich.«
    »So sehr, dass es weh tut.«
    »Es bringt mich um. Verdammt, es bringt mich um.«
    »Du fühlst dich so gut an, Tim. Gott, fühlst du dich gut an.«
    »Warte, Baby, warte. Du weißt noch nicht, was gut ist.«
    »Doch, Tim. Ich kann an nichts anderes mehr denken, als mit dir zu schlafen. Das weißt du doch, nicht wahr?«
    »Ja.« Collins Verlangen schmerzte mittlerweile so sehr, dass seine Augen tränten.
    Belustigt leckte sie an den Tränen.
    »Und du bist sicher, dass du mich willst? Bist du ganz sicher?«
    »JA!«
    Collin wusste es, bevor der Verstand es tatsächlich registrierte. Es fühlte sich an wie ein kalter Luftstoß.
    »Raus mit dir!« Die Worte kamen langsam, überlegt, als wären sie häufig geübt worden, damit sie auch bestimmt den richtigen Klang und Tonfall hatten. Jede Silbe war betont. Russell stieg von ihm herunter, sorgsam darauf bedacht, genug Druck auf seine Erektion auszuüben, dass er nach Luft schnappte.
    »Gloria –«
    Noch bevor er sich aufrichten konnte, flogen ihm die Jeans ins Gesicht. Als er sie wegnahm und sich aufsetzte, hatte sie bereits einen dicken, knöchellangen Bademantel um sich geschlungen.
    »Raus aus meinem Haus, Collin. Sofort.«
    Rasch zog er sich an. Es war ihm peinlich, dass sie danebenstand und ihn beobachtete. Sie folgte ihm zum Eingang, und als er gerade hinausgehen wollte, stieß sie ihn durch die Tür und warf sie hinter ihm zu.
    Einen Augenblick schaute er zurück und überlegte, ob sie hinter der Tür wohl lachte, weinte, oder überhaupt keine Gefühlsregung zeigte. Verletzen hatte er sie nicht wollen. Bloß gestellt hatte er sie zweifellos. Aber sie hatte ihm die Erniedrigung heimgezahlt, indem sie ihn an die Schwelle äußerster Erregung brachte und wie ein Versuchskarnickel manipulierte, um dann das Beil auf ihn herabsausen zu lassen.
    Während er die Straße hinunterging und an ihren Gesichtsausdruck zurückdachte, empfand er Erleichterung, weil die kurze Beziehung vorbei war.
    Zum ersten Mal, seit sie im Büro der

Weitere Kostenlose Bücher