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Der Preis der Freiheit: Geschichte Europas in unserer Zeit

Der Preis der Freiheit: Geschichte Europas in unserer Zeit

Titel: Der Preis der Freiheit: Geschichte Europas in unserer Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Wirsching
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sich aber deutlich, wenn man nach der Funktion von Parteien in der Demokratie fragte. Offenkundig ergab sich hier eine ähnliche Paradoxie wie bei der Frage nach der Demokratie im allgemeinen: Parteien waren zwar unbeliebt, aber unentbehrlich. Zwar kümmerten sie sich kaum um die Meinung derer, die sie wählten; aber manbrauchte sie für ein funktionierendes Staatswesen und für die politische Willensbildung. In einer zwischen 1996 und 2000 durchgeführten internationalen Erhebung stimmte die große Mehrheit der Befragten einer solchen Sichtweise zu.
    Das öffentliche Bild der politischen Parteien 1996–2000
«Politische Parteien sind notwendig»
Zustimmung in v.H.
«Politische Parteien kümmern sich darum, was die Leute denken»
Zustimmung in v.H.
Großbritannien
77
34
Dänemark
88
30
Deutschland
80
18
Niederlande
90
43
Norwegen
89
39
Spanien
83
39
Schweden
80
23
Schweiz
78
39
Durchschnitt
83
33
    Quelle: Russell J. Dalton u. Steven A. Weldon, Public Images of Political Parties: A Necessary Evil?, in: West European Politics 28 (2005), S. 934.
    Somit gehört es zu den Paradoxien der jüngsten europäischen Geschichte, daß der fast überall aufkommende Rechtspopulismus zwar eine gewisse Angleichung der europäischen Demokratie bewirkte, dies aber im Zeichen nationaler, regionaler und ethnischer Partikularismen. Universalistischer Wertekanon und seine populistisch-partikularistische Infragestellung gehören also beide zur politischen Gegenwart Europas. Tatsächlich müssen sich die europäischen Demokratien daran gewöhnen, daß die Ära der großen Massenintegrationsparteien, beruhend auf eindeutigen
cleavages
und ausgestattet mit einem klar umrissenen «Funktionskatalog», ihrem Ende zugeht.[ 255 ] Anders als es mancher alarmistische Kommentar will, bedeutet diese Entwicklung jedoch weder in West- noch in Osteuropa – wo sich das Parteiensystem ja gerade erst entfaltet – «Niedergang», «Erosion» oder sogar substantielle Gefährdung der Demokratie. Vielmehr lehren die dreißig Jahre Geschichte der europäischen Parteiensysteme seit 1980 die Möglichkeit des strukturellen und auch krisenhaften politischen Wandels bei fortbestehender Stabilität, Vitalität und Erneuerungsfähigkeit der Demokratie.

    Quelle: http://stats.unctad.org/FDI
    Auf dieser Basis – und nur auf ihr – profitierten die ostmitteleuropäischen Staaten von einem überdurchschnittlichen Zufluß an ausländischem Kapital. Nach dem schleppenden Beginn klopften multinationale Unternehmen nicht nur aus Westeuropa, mit Deutschland an der Spitze, sondern aus aller Welt, insbesondere auch aus Japan, mit ihren Investitionsplänen an. Ab etwa 2001 setzte dies einen kontinuierlichen Strom ausländischer Direktinvestitionen in Gang, die das Wachstum in den Transformationsländern maßgeblich trugen.

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ebd.
ebenda
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EG
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ERC
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ESS
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Europäische Sicherheits- und Verteidigungspolitik
ETA
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