Der Preis der Liebe
plötzlich über ihr zusammen; sie schrie leise auf und grub die Fingernägel in seine Schultern, während sie den Kopf hin und her warf. Noch wurde sie ganz von ihrer eigenen Ekstase beherrscht, als er schließlich selbst seine Erfüllung fand und heiser ihren Namen rief.
Dann sank er kraftlos über sie. Sie hielt ihn fest umfangen, während ihr die Tränen wieder in die Augen stiegen. Er wollte sie. Er hatte zwar nicht von Liebe gesprochen, aber er wollte sie. Das konnte doch nur eines bedeuten.
Sie lagen ganz still da, bis ihr Atem wieder regelmäßiger ging.
In den Wäldern um sie herum war alles still, als seien selbst die Vögel in Ehrfurcht vor diesem Schauspiel verstummt.
Seufzend ließ sich Griffith neben sie auf die Decke gleiten. Dann nahm er Rosalind so in den Arm, dass ihr Kopf auf seiner Brust ruhte. Plötzlich empfand sie eine unerklärliche Scheu ihm gegenüber und brachte es nicht über sich, ihm ins Gesicht zu gucken. Und doch wollte sie zu gern wissen, ob ihr Liebesakt ihn ebenso tief berührt hatte wie sie. Mit dem Finger zeichnete sie Kreise auf seinen Bauch.
„Griffith?“
„Hm?“
Wie stellte man so eine Frage bloß? „Ach, nichts.“
Er hob ihr Kinn an und runzelte die Stirn. Sanft wischte er die letzten Tränen von ihren Wangen. „Warum hast du geweint, Liebling? Habe ich dir wehgetan?“
„Nein“, flüsterte sie.
„Ich habe mir alle Mühe gegeben, vorsichtig zu sein, aber ich habe mich so verzweifelt nach dir gesehnt...“
„Mir ging es genauso“, versicherte sie. „Ich habe in den letzten beiden Tagen an nichts anderes denken können.“
Er zog eine Augenbraue hoch. „Noch vor kurzem scheinst du aber einen anderen Mann im Kopf gehabt zu haben! “
Sie musste lachen. „Du bist so ein eifersüchtiger Narr! Wir haben ausschließlich über dich geredet! Dein Arbeitgeber war entschlossen, mich davon zu überzeugen, dass du etwas für mich empfindest. Es ist ihm allerdings nicht gelungen.“
„Du hast mit ihm über mich gesprochen?“ fragte er ungläubig. „Aber - du hattest doch vor, ihn zu heiraten! Glaubst du nicht, dass er dir das vielleicht übel nimmt?“
„Ich sage dir das nur ungern, weil es dir sehr zu Kopf steigen wird, aber ich hatte niemals vor, ihn zu heiraten.“
„Wie bitte? Mein Gott, du hast dich dem Mann doch förmlich auf dem Silbertablett angeboten!“
Sie musste schmunzeln über seinen gereizten Tonfall. Sie richtete sich auf und betrachtete ihn. Bei dem Gedanken, ihn zu heiraten, wurde ihr beinahe schwindelig vor Glück. „Mr. Knighton ist sehr viel scharfsinniger als du. Er hat sofort durchschaut, dass ich nicht die Absicht hatte, ihn zu heiraten. Ich wollte ihn nur irgendwie aufhalten, und ich dachte, wenn ich einwillige, ihn zu heiraten, könnte ich die Verlobungszeit unbegrenzt in die Länge ziehen.“
„Es hat sich also nur um eine vorgetäuschte Verlobung gehandelt?“
„Richtig.“
„Warum hast du dich dann von ihm küssen lassen?“ brauste er auf.
„Weil wir wussten, dass du uns beobachtest, und er wollte dich ein wenig ärgern. Außerdem war ich selbst ziemlich überrascht darüber.“
Er legte ihr die Hand in den Nacken und zog sie zu sich herab, um sie lange und leidenschaftlich zu küssen. „Solche Überraschungen wird es in Zukunft nicht mehr geben, hörst du?“ flüsterte er schließlich. „Weil du jetzt zu mir gehörst, meine Schöne. Und wenn ich Daniel auch nur noch einmal wieder dabei erwische, wie er dich küsst...“
„Daniel?“ wiederholte sie erstaunt.
Griffith erstarrte und wurde blass. „Verdammt.“
„Daniel? Wer zum Kuckuck ist Daniel? Warte, ist nicht dein richtiger Name ..."
„Ja. Ich nehme an, es wird Zeit, dir endlich das zu gestehen, wofür ich eigentlich ursprünglich hierher gekommen bin.“ Er seufzte und schob sie sanft zur Seite, um sich aufsetzen zu können. „Wenn wir heiraten wollen, solltest du wohl besser meinen richtigen Namen kennen.“
Furcht stieg in ihr auf. Warum hatte sie nur die Vorahnung, dass ihr das nicht gefallen würde?
Er fuhr sich durch das Haar. „Der Mann, den du für Mr. Knighton hältst, ist in Wirklichkeit Daniel Brennan. Aber mein zweiter Vorname lautet tatsächlich Griffith.“ Er atmete tief durch. „Mein vollständiger Name allerdings ist Marsden Griffith Knighton. Ich bin dein Cousin, Mr. Knighton.“
17. KAPITEL
Griffith wappnete sich gegen Rosalinds Zorn. Wenigstens lagen die Karten jetzt offen auf dem Tisch. Er hatte es stets bevorzugt, ohne
Weitere Kostenlose Bücher