Der Preis der Liebe
sie musste daran denken, dass Mr. Knighton gesagt hatte, Griffith könne die Bedürfnisse seines Herzens nicht zum Ausdruck bringen. Aber wenn Griffith ihr mitteilte, er brauche sie, er wolle sie lieben , dann verbarg sich dahinter doch bestimmt ein tiefes Gefühl. Immerhin hatte er früher noch geäußert, er würde sie verführen und mit ihr schlafen.
Sie ließ ihren Blick über die Lichtung schweifen. Es war noch immer hell, obwohl die Sonne hinter den Bäumen bereits untergegangen war. „Aber - hier? Wo jeder ..."
„Wenn ich dich unbemerkt in mein Schlafzimmer bringen könnte, würde ich das tun, aber ich möchte kein Risiko eingehen. Die Gefahr, dass sie uns entdecken, ist hier geringer als im Haus. Und sollte uns trotzdem jemand aufspüren, dann ist das für dich nur ein Grund mehr, mich so bald wie möglich zu heiraten. Denn du wirst mich heiraten, musst du wissen.“
Sein zuversichtliches Schmunzeln ärgerte sie. „Für meinen Geschmack bist du dir eindeutig ein wenig zu sicher ...“
Er brachte sie mit dem ersten Kuss auf den Mund seit zwei Tagen zum Schweigen, und mit was für einem Kuss! Er war zärtlich, sehnsüchtig ... genau so, wie ein dezenter Kuss sein sollte. Doch dabei blieb es nicht lange. Mit der besitzergreifenden Sicherheit eines Geliebten nahm Griffith ihr die Haube ab und löste die Nadeln aus ihrem Haar, bis es ihr offen über die Schultern fiel, und streifte ihr schließlich das Kleid von den Schultern. Wie von selbst fanden seine Hände ihre Brüste unter dem bereits geöffneten Unterkleid und rieben über die zarten Knospen, bis sie sich hart aufrichteten. Sie widersetzte sich nicht mehr. Jeder Gedanke, ihm Einhalt zu gebieten, löste sich unter seinen Liebkosungen in nichts auf.
Seit zwei Tagen hatte sie sich danach gesehnt, und ja, sie brauchte es, sie brauchte ihn ebenfalls. Sie wusste nicht, warum es ausgerechnet diesem Mann gelang, dass sie sich endlich mit sich eins fühlte, aber so war es. Er brachte die ungezügelte Seite in ihr zum Vorschein, die sie sonst so mühsam unterdrücken musste. Er verstand sie wie kein anderer Mensch vor ihm. Und sie bedeutete ihm etwas. Er mochte es vielleicht nicht sagen, aber sie wusste es dennoch.
Wenn er sie nicht gebeten hätte, ihn zu heiraten, hätte sie seinen Verführungskünsten aus Angst vor der Zukunft möglicherweise widerstanden. Aber er hatte sie gebeten, und er wollte sie. Im Moment reichte ihr das vollkommen.
Er hob sie hoch und trug sie zur Decke, um sie darauf zu betten, ohne den Kuss zu unterbrechen, als fürchte er, sie könne es sich doch noch anders überlegen.
Aber sie war längst über den Punkt hinaus, ihre Meinung noch ändern zu können. Und als er anfing, ihr das Kleid vollkommen auszuziehen, machte sie sich ebenfalls an den Knöpfen seiner Weste zu schaffen. Er erstarrte kaum merklich und hörte auf, sie zu küssen, aber nur, um sie noch rascher entkleiden zu können. Sie zerrte ungeduldig am Revers seines Gehrocks, und er zog ihn hastig zusammen mit der Weste aus. Er entledigte sich seiner restlichen Kleidung und seiner Stiefel, bis er nur noch seine Unterhose anhatte, die das Ausmaß seiner Erregung kaum verbarg.
Rosalind blieb jedoch keine Zeit, das zu bemerken, da er jetzt mit den Händen über ihr Korsett strich und sie mit belegter Stimme bat: „Dreh dich um, meine Schöne.“
Sie gehorchte mit leichter Befangenheit - nicht, weil es ihr peinlich war, dass er sie ganz auszog, das erregte sie sogar. Allerdings hatte er sie noch nie ohne Korsett gesehen, und sie hielt sich für nicht gerade gertenschlank. Vielleicht begehrte er sie nicht mehr so sehr, wenn er sie vollkommen nackt erblickte.
Ihr Herz klopfte zum Zerspringen, während er die Haken und Ösen ihres Korsetts öffnete. Hier draußen, im Freien, fühlte sie sich auf beinahe schmerzhafte Weise allen eventuellen Blicken ausgeliefert, obwohl die Bäume einen willkommenen Schutzschild boten und die Tageszeit - Dinnerzeit - dafür sorgte, dass sich mit Sicherheit niemand mehr draußen aufhielt. Trotzdem wünschte sie, die Sonne wäre bereits vollständig untergegangen, dann hätte Griffith sie nicht mehr so genau betrachten können.
Er hatte sie jetzt von dem verhassten Korsett befreit, und sie machte sich innerlich auf seine Enttäuschung gefasst. Er zog ihr das Unterkleid über den Kopf, dann streifte er ihr die Strümpfe und Schuhe ab, bis sie, ihm immer noch den Rücken zu wendend, vollkommen nackt vor ihm stand.
Sein langes Schweigen stellte
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